Es ist eine lange Fahrt, recht weit hinten ins Onsernonetal. Bei der Haltestelle Mosogno sotto steige ich aus dem Postauto. Parkplatz, Recyclingstation und gegenüber eine Lücke in der Leitplanke, da geht der Weg hinunter nach Mosogno sotto und weiter zum Isorno, der sich tief ins Tal geschnitten hat. Bis in den kleinen Dorfteil ist es eine manierliche Treppe, die unterhalb aber zum Saumweg wird. Eine Fussgängerbrücke führt über den Fluss (für nicht Schwindelfreie; es hat beidseits ein Geländer). Drüben geht es gleich wieder eine Treppe hoch nach der man auf einem alten Saumweg landet, der immer wieder mit sehr unregelmässigen Stufen durchsetzt ist. Bei Frescheina verzweigt der Weg und ich wähle die Variante nach rechts, die steil zu den Monti di Comino hinauf führt. Jetzt im Winter ist der Weg oft etwas rutschig durch das viele, noch nicht verrottete Laub. Dafür ist der Wald lichtdurchflutet. Nach längerem, schweisstreibenden Aufstieg erreiche ich die Monti di Comino, http://comino.ch/de/. Durch das Naturschutzgebiet bin ich bald bei den ersten Hütten wo ich meine verdiente Mittagsrast mache. Beim Wegweiser vor dem Naturschutzgebiet hatte ich mich entschlossen, statt dem nördlichen den südlichen Panoramaweg zu gehen. Dieser führt mich in stetem Auf und Ab bis zur Verzweigung südöstlich von Dröi, Hinunter nach Selna und Costa ist der Weg nach einem kurzen Stück Walstrasse auch wieder mit vielen Stufen oder in knöcheltiefem Laub zu gehen. Ab Selna ist er nicht mehr viel im Wald und dadurch etwas einfacher. Nach der Siedlung suche ich bei ein paar Hütten eine Weile den Weg; bin nach drei Minuten auf einem schmalen Pfad aber wieder auf dem Saumweg. Vor Costa ist es dann eine gepflästerte Treppe mit sehr unterschiedlicher Stufenlänge. Von Costa führt auch eine Privatseilbahn hinunter nach Intragna. Ein steiler Abstieg geht hinunter zum Rivo di Mulitt (natürlich auf Stufen!) und auf der andern Seite ebenso steil wieder hinauf, wo dann der finale Abstieg nach Intragna folgt. Im Dorf sieht um diese Jahreszeit alles sehr geschlossen aus. 10 Minuten bevor der nächste Zug fährt bin ich am Bahnhof und von hier ist die Heimfahrt doch etwas kürzer als die Anfahrt war.

Ich liebe diese Touren im Winter im Tessin, hat man die ganze Bergwelt doch für sich alleine.

11.4km, 876m auf, 1320m ab, 4:07Std. reine Gehzeit (und tausende von Stufen!)

Weitere Fotos auf: https://onedrive.live.com/redir?resid=6364DD40CAEF91FA%2138013&authkey=%21ALFE4BOhzGmBzp8&ithint=folder%2Cjpg