06.08.06 Leventina (hammerhai) |
Sentiero dei Monti, Höhen- u. Panoramawanderung in der Leventina
Frohen Mutes traffen wir uns auf dem Bahnhof in Basel. Wir wollten dem Grau/kalten Wetter ein Schnippchen schlagen und uns im Tessin die Sonne auf den "Bauch" scheinen lassen. In Zürich traffen wir dann die Katharina und den Christoph, der neue und vorallem spontane Mitwanderer. Spontan, weil er sich am Samstag auf FF angemeldet hat und am Sonntag schon auf der ersten Wanderung mit dabei war. Als wir Zürich verliessen, setzte schon heftiger Regen ein. Wie würde es wohl auf der anderen Seite des Gotthards aussehen? Als wir aus dem Tunnel rauskommen ist es immer noch bewölkt, aber immerhin regnete es nicht. In Faido steigen wir aus dem Zug aus und während wir auf den Bus warten sehen wir auch ein paar Wanderer von einer anderen "Wandergruppe". In Molare, einem kleinen Tessinerdorf am Osthang der Leventina steigen wir aus dem Bus. Zuerst wandern wir ein Stück auf der Strasse bis wir oberhalb des Dorfes einen schönen Aussichtsort finden, wo wir die Campo Tencia Gruppe auf der anderen Talseite sehen können.
Noch ein letztes Stück der Strasse entlang und wir kommen an den Waldrand wo wir endlich den geteerten Weg verlassen können. Von hier können wir auch den oberen Teil der Leventina, bis zur Gotthardpassstrasse überblicken.
Wir wandern abwechselnd durch den Nadelwald und kleinen Alpenweiler mit ein paar Tessinerhäusern, Matengo, Cassin,und Aldescia, ein bischen hinaufauf und hinunter und erfreuen uns an den Blumen am Wegrand.
Bei Aldescio verlassen wir das Natursträsschen überqueren auf einer Holzbrücke den Bach und folgen dem Wanderweg durch Wiesen, Hochmoor und Nadelwald. Immer wieder hat es Lücken im Wald, wo man sich das Panorama auf der anderen Talseite anschauen kann.
der Weg wird jetzt auch steiniger und mit Wurzeln und es folgt ein kurzer aber happiger Aufstieg zum höchsten Punkt der Wanderung, Fragéira. Bevor wir aber diesen Punkt erreichen machen wir ein bischen abseits des Weges, unsere Mittagspause. Eigentlich ist der Rastplatz nicht wirklich exponiert, aber jetzt, wo wir Pause machen spüren wir alle den kühlen Wind. Sogar den Pullover müssen sich einige von uns anziehen. Es sind nur noch ca. 100m aufzusteigen um dann nach dem höchsten Punkt wieder mit dem Abstieg zu beginnen. Und wieder kommen wir zu einer grösseren Alpweide wo wir wieder die Aussicht auf die andere Talseite geniessen können.
auf dem breiten Weg laufen wir hinunter nach Monte Angone wo wir ein Stück auf einer Naturstrasse laufen müssen. Wieder verschwindet der Weg in lichtem Wald. Auch die Sonne macht sich immer öfters durch die immer dünner werdenden Wolken bemerkbar und "weckt" die vielen Schmetterlinge die uns auf dem Rest der Wanderung begleiten.
Es braucht viel Geduld die Sommervögel zu fotografieren, und so braucht, zumindest ein Teil der Wandergruppe viel Zeit für das Wegstück bis nach Singiasco. Da es für den Weg nach Sobrio knapp werden könnte, entscheiden wir uns für Abstieg nach Cavagnago, wo wir auch in den Bus nach Faido einsteigen können. Noch ein letzter Blick auf die Gipfel und Seitentäler gegenüber und ein kurzer Schwatz mit einem Einheimischen und los geht's.
Der Weg wird jetzt happig steil und in engen Serpentinen geht es über einen schmalen u. steinigen weg hinunter. Kurz vor der Ortschaft hören wir Gewehrschüsse und stehen plötzlich vor einer Absperrkette. Der Weg ist ab hier gesperrt. Zum Glück teilt sich hier der Weg und wir gehen in die andere Richtung weiter. Aber auch hier hat es nach ein paar Metern eine Warntafel. Entweder wir wiederstzten uns dem Verbot oder wir laufen den ganzen Weg wieder hinauf und verpassen natürlich den Bus. Also entschliessen wir uns weiter zu laufen und kurz darauf stehen wir vor einem kleinen Schiessstand. Die Jäger die hier ihr Übungsschiessen abhalten staunen nicht schlecht, als wir rufend hinter den Büschen hervorlaufen. Das letzte Wegstück bis zur Bushaltestelle laufen wir wieder auf geteerter Strasse. Zum Glück hat es grad neben der Haltestelle ein Restaurant mit einer grosszügigen Sonnenterrasse. Hier lassen wir die Wanderung bei einer Tessiner Fleisch u.Käseplatte ausklingen und warten bei viel Sonnenschein auf die Ankunft des Buses. Der Bus ist schon gut gefüllt und so muss ein Teil von uns, stehend, die kurvenreiche Fahrt nach Lavorgo hinter sich bringen. In Lavorgo steigen wir in einen ander Bus um, der uns nach Faido bringt. Natürlich ist der Zug nach Basel total überfüllt und es stehen schon vereinzelte Leute in den Gängen herum, als wir in Faido zusteigen. Wir gehen bis ans Ende des letzten Wagens und lassen uns da vor der Toilettentüre nieder.
Zum Glück haben wir ja einen Techniker mit uns, der kurzer Hand den Leuten im Abteil eine besetzte Toilette vorgaukelt; die Besetztlampe leuchtet andauernd. So hatten wir es doch noch einigermassen gemütliche Fahrt nach Arth-Goldau, wo sich unsere Gruppe wieder trennte und sich auch der Zug leerte. Vielen Dank für die spontane Begleitung. Es war auch ohne viel Sonnenschein ein schöner Tag mit euch im Tessin. Einen speziellen Dank auch an Katharina, für einige ihrer Bilder, die ich für diesen Rückblick verwendete.
Grüssli
Thomas alias Hammerhai