24.09.06 Schanfigg (Rosmarie) |
Wanderung zu alten Walsersiedlungen im Schanfigg
An diesem Sonntag sollte es zu Walsersiedlungen ins Schanfigg gehen. Nelly wollte uns wieder einen Teil des Bündnerlandes zeigen, und Romy und ich liessen uns gerne zu dieser Wanderung verführen. Treffpunkt war der Bahnhof Chur. Von da ging es mit der Bahn nach Arosa.
Das Wetter war strahlend schön. Zu dritt starteten wir die Wanderung beim Bahnhof. Zuerst ging es bergab zum Untersee,
dann auf einem Waldweg bergab. Nach der Überquerung der Geleise gelangten wir zum Stausee.
Von dort ging es dann bergauf, zuerst durch einen Wiesenpfad, dann im Wald.
Nach einiger Zeit wurde der Wald lichter, und der Weg führte eben ins Tal hinein. Uns bot sich immer wieder eine tolle Aussicht ins Tal.
Bald schon sahen wir am Gegenhang erste Holzhäuser. Wir werweissten, ob diese Häuser schon zum Walserdorf mit dem Restaurant gehörten.
Aber der Wegweiser zeigte noch einmal weiter bergauf, bis wir zu einem Kiessträsschen kamen. Ein wundervolles Panorama bot sich uns dar:
Bald schon sahen wir das Dörflein Medergen.
Die Häuschen dieses Dörfleins sind malerisch herausgeputzt.
Auf der Terrasse des Restaurants machten wir es uns gemütlich. Die Speisen sind ausgezeichnet. Allerdings darf man nicht in Eile sein, denn die Zubereitung hier oben braucht Zeit. Gekocht wird mit Holzfeuer. Das Restaurant verfügt weder über einen Strom- noch über einen Wasseranschluss.
Nach dem feinen Essen ging es weiter. Wir genossen eine wunderschönen Blick ins Fondei-Tal.
Der Pfad führte leicht ansteigend zum Seeljiboden (das j ist korrekt!), und dann hinunter ins Sapün-Tal.
Natürlich waren die Wiesen eher grün. Blick in Richtung Weissfluhjoch.
Und der Blick ins Sapün-Tal
Aber immer noch fanden sich Blumen am Wegrand.
Und auch rote Beeren boten sich an als Sujets für Photographen:
Das Dorf Sapün Dörfji (das j ist auch hier korrekt!) ist äusserst malerisch.
Als erstes fiel uns beim Schulhaus diese Figur auf.
Ein Blick hinauf entlang den Häuserfassaden zeigte uns aber die wundervollen Verzierungen. Die Häuser sind mit dekorativ gestalteten Sprüchen verziehrt, und zudem gemäss ihrer ursprünglichen Funktion angeschrieben, wie hier das Posthaus.
Ein schön gestaltetes Fenster:
Das Sapüner Tal war bis gegen Ende des 13. Jahrhunderts nicht dauernd bewohnt. Erst dann wurde es von Walsern besiedelt, die von Davos her ins Schanfigg kamen. Man geht heute davon aus, dass im Mittelalter ein wachsender Bevölkerungsdruck zu den Walserwanderungen führte. Die Walser entwickelten Techniken, die auch das Bewirtschaften von hoch gelegenen Bergregionen ermöglichten.
Dann ging es dem Fahrsträsschen entlang hinunter in Richtung von Langwies. Kurz vor dem Dorf existiert noch eine alte Holzbrücke. Und dort, angeschlagen an die Wand, das Lengwieser Lied. Der erläuternde Zusatztext weist darauf hin, dass das Lied wahrscheinlich sehr alt ist. Hier einfach die erste Strophe.
Von Langwies ging es dann über Chur wieder nach Hause.
Die Wanderung war wunderschön. Nelly hatte nicht zu viel versprochen. Romy und ich konnten die Wanderung in vollen Zügen geniessen, da Nelly wie üblich ausgezeichnet vorbereitet war, ausgerüstet mit Höhenmeter, Karten, Fahrplänen und Uhr.
Rosmarie