01.09.06 - 04.09.06 Greina (hammerhai) |
4 Tage durch eine der schönsten Hochebenen der Schweiz
Hallo zusammen,
im frühmorgendlichen Pendlerstrom bewegen wir uns durch den Bahnhof Basel. Es ist Freitag und wir sind frohgelaunt, tauschen wir doch für die nächsten 4 Tage unseren Alltag gegen unberührte Natur, Gipfelerlebnisse und hoffentlich sonniges Wanderwetter. Um 7:00 steigen wir in den Zug nach Zürich, wo wir umsteigen müssen. Nach weiteren 2 1/2 Std. Bahnfahrt erreichen wir Biasca. Strahlendblauer Himmel und angenehme Temperaturen begrüssen uns in der Sonnenstube der Schweiz. Bald darauf fährt auch schon der Bus nach Campo Blenio vor dem Bahnhof ein. Wir fahren allerdings nicht bis zur Endstation, sondern steigen schon in Olivone aus. Hier erwartet uns das Alpentaxi (Tel: 091/872 11 24) das uns bis nach Pian Geirètt bringt. Nach einer 30-minütigen Fahrt, kurz nach Campo Blenio auf einer engen Naturstrasse, verlassen wir unterhalb der Capanna Scaletta das Taxi.
Zuerst steigen wir ein kurzes Stück hinunter, überqueren den noch jungen Brennio, und steigen dann den steilen Hüttenweg hinauf. Wir kommen schon arg ins Schwitzen, sind wir doch nach dem kühlen August keine hohen Temperaturen mehr gewöhnt. Nach einer knappen Stunde stehen wir dann bei der Scalettahütte. Nachdem wir unser überzähliges Gepäck im Schlafraum verstaut haben, geniessen wir die Aussicht von der Terrasse. Nach Süden überblicken wir das Val Camadra
und nach Osten die Gipfel des Piz Medels und des Cima di Camadra.
Bei einem Kaffee besprechen wir die nachmittägliche Wanderung auf die Fuorcla Sura di Lavaz. Mit leichtem Rucksack marschieren wir dann los. Kurz hinter der Hütte zweigt der alpine (weiss-blau-weiss) Wanderweg links von der Hauptroute auf den Greinapass ab. Schon nach ein paar Schritten ist aber kein eigentlicher Weg mehr ersichtlich und so laufen wir weglos durch den Blockschutt, entlang des Brenno della Greina.
Es gibt auch eine leichtere Variante um auf den Wanderweg zur Furcola zu gelangen. Aufstieg auf der Hauptroute zum Greinapass. Bei Pt.2379, Abstieg zum Piano della Greina und wieder hinauf zur Fuorcla. Allerdings verpasst man womöglich, weil gut versteckt, einen der wenigen natürlichen Steinbögen der Alpen.
Der Weg, den wir genommen haben, ist aber wirklich nur für trittsichere Wanderer, verläuft er doch teilweise durch sehr bröckelndes und weiches Gestein, das sich sogar zwischen den Finger zerdrücken lässt. Nach dem Steinbogen wandern wir wieder auf gut sichtbaren Wegspuren und kurz darauf treffen wir auf den Weg, der von Pt. 2379 herunter kommt. Hier überqueren wir, an einer seichten Stelle mit grossen Steinen im Wasser, den Brenno della Greina. Auf der anderen Seite des Baches geht es nun durch den teilweise mit Blockschutt durchsetzten Grashang hinauf bis wir bei Pt. 2464 einen schönen Rastplatz finden. Das Knurren unserer Mägen hat uns schon während des letzten Aufstiegs begleitet und so beschliessen wir hier eine Mittagsrast zu machen. Von hier aus können wir den unter uns liegenden Greinapass, das Quellgebiet des Brennio della Greina und einen Teil der Hochebene überblicken. Ganz weit hinten sehen wir auch die schneebedeckten Gipfel des Piz Terri.
Weiter geht's dann, immer noch aufwärts , aber nicht mehr so steil und durch weniger schwieriges Gelände. Auch der Piz Medel wird wieder sichtbar während wir über Alpwiesen zusätzlich Höhe gewinnen.
Bei Pt. 2496 treffen wir auf ein namenloses "Seelein", von dem aus wir unzählige Gipfel der Tessiner Alpen sehen können.
Bevor wir die letzten 200 Höhenmeter bis zur Furcola in Angriff nehmen, machen wir hier noch eine kurze Rast. Von diesem Punkt wandern wir wieder weglos über Blockschutt und gletschergeschliffene Felswände
an einem weiteren , noch kleineren "Seelein" vorbei.
Auch kleineren Schneefeldern, vom Schneefall im August, müssen wir teilweise ausweichen oder wenn nicht anders möglich, vorsichtig durchqueren. Und dann endlich stehen wir auf dem Pass, der Fuorcla Sura da Lavaz. Unter uns sehen wir einen grossen Gletschersee und weiter Richtung Norden die Alp Lavaz mit den 4 Gipfeln, Piz Caschlegliä, Tour Denter Corns, Piz Miez und Piz Santeri. Die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund gehören zu den Urner od. Glarner Alpen.
Im Westen der Piz Medel und die zahlreichen namenlosen Gipfel die zur Medelgruppe gehören.
Nach Südosten die Gipfel der 2 Schieferberge, der Pizzo Marumo und der Pizzo Coroi, welche auch ein Teil der Greina sind. Im Hintergrund der Piz Terri, das Rheinwaldhorn und unzählige weitere Gipfel, deren Namen mir nicht bekannt sind.
Auch wenn wir "nur" auf einem Pass stehen haben wir eine grandiose Aussicht von hier oben. Für eine Weile lassen wir diese wunderschöne Landschaft auf uns wirken, bevor wir wieder auf dem gleichen Weg zur Scalettahütte absteigen. Gemütlich lassen wir den Nachmittag auf der Terrasse der Hütte ausklingen, schauen dem Lichtspiel der untergehenden Sonne zu,
bevor uns der Hüttenwart zum Abendessen ruft.
2. Tag:
Während die ersten Sonnenstrahlen über den Passo della Greina bis fast zur Hütte vordringen
sitzen wir gemütlich am Frühstückstisch. Nach dem Morgenessen packen wir unseren Rucksack. Als letzte Gruppe machen wir uns auf den Weg zum Greinapass. Noch ein letzter Blick zurück
bevor wir auf der Hauptroute, leicht ansteigend , bald einmal den Übergang in die Hochebene der Greina erreichen. Bei Pt.2379 erblicken wir zum ersten Mal die Granitgipfel Piz Valdraus, Piz Gaglianera, Piz Vial und Piz Greina welche die Greina von Norden her begrenzen.
Es ist auch der höchste Punkt innerhalb der Hochebene. Unterhalb des Passes können wir das Quellgebiet des Brenno della Greina sehen,
als auch eine Erhebung aus weissem Dolomit, das gleiche Gestein, das wir schon am Vortag beim Piano della Greina gesehen haben. Innerhalb dieser Erhebung gibt es eine kleine Hütte, die ich schon letztes Jahr gesehen habe und auch ziemlich bizarre Felsformationen wie ihr auf den 2 folgenden Bildern sehen könnt.
Ein ausgezeichneter Ort um eine erste Pause einzulegen. Es gibt hier viel zu entdecken und wir lassen uns auch viel Zeit dazu. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Westen zur Crap la Crusch. Zuerst vorbei an einem grossen Geröllfeld,
durch welches die Wasser des Piz Valdraus, Piz Gaglianera und Piz Vial in den noch jungen Rein da Sumvitg (linker Bildrand) fliessen. Kurz darauf stehen wir wieder vor einer Erhebung aus Dolomit.
Hier hat sich der Bach ein tiefes Bett durch das weiche Gestein gegraben und es hat sich dabei ein kleiner Canyon gebildet.
Wir wandern ein weiteres Stück entlang dem Canyon und dann endlich öffnet sich das enge Tal und gibt die Sicht auf die Plaun la Greina frei.
Wir setzen unseren Weg fort bis zum Pt. 2230. Hier teilt sich der Wanderweg. Wir wählen die Abzweigung nach rechts, die uns über Crap la Crusch zur Alpe di Motterascio bringt.
Bei Pt.2272 verlassen wir die Route und überqueren weglos den Ri di Motterascio um auf dem Ostgrat den Pizzo Coroi zu besteigen. Nach einem kurzen Aufstieg machen wir aber zuerst eine Mittagsrast. Da sich aber immer mehr Wolken über uns sammeln, marschieren wir bald wieder weiter. Wir wollen ja noch vor den ersten Regentropfen wieder vom Gipfel runter kommen. Der Aufstieg ist relativ leicht, meist über Grasflächen wo man immer wieder kristallines Gestein findet. Aber die Augen sollten nicht immer auf den Boden gerichtet sein um vielleicht Kristallstücke zu finden. Während des Aufstiegs hat man immer wieder schöne Ausblicke auf die südlich von uns liegende Alp di Motterascio
oder die nördlich von uns liegende Plaun la Greina.
Kurz vor Pt.2528 hört der Grat plötzlich auf und wir müssen in eine Vertiefung runtersteigen und auf der anderen Seite wieder hoch um auf den Grat zum Gipfel zu kommen. Auch der Untergrund ist jetzt ein anderer und wir müssen uns durch lose Schieferstücke zum Grat hochkämpfen. Am besten in engen Kehren, sonst rutscht man immer wieder (2 Schritte hoch, 1 Schritt rutschend zurück!). Bei richtiger Routenwahl aber kein Problem. Auf dem Grat zum Gipfel treffen wir auf deutliche Wegspuren, die uns auch sicher auf 2785m bringen. Eine atemberaubende Aussicht überrascht uns hier oben. Der Blick nach Westen,
nach Norden,
und nach Osten.
Der perfekte Aussichtsgipfel um die Greina von oben zu sehen! Die Wolken sind in der Zwischenzeit dunkler geworden und so machen wir uns nach dem Eintrag ins Gipfelbuch auf den Rückweg. Wieder dem Grat entlang und dann mehr rutschend als gehend durch die Flanke aus Schiefergestein bis unterhalb des Pt. 2528 und weiter zu unserem Mittagsrastplatz, wo wir unsere zurückgelassenen Rücksäcke wieder mitnehmen. Ab Pt. 2528 sollte nur aufsteigen, wer schwindelfrei und trittsicher ist! Auch spüren wir erste Regentropfen und steigen schnell weiter hinunter, überqueren den Bach und laufen auf dem Wanderweg weiter zur umgebauten Capanna Motterascio.
Nachdem wir unsere Betten bezogen und heiss geduscht (SFr. 5.-) haben sitzen wir noch bis zum Abendessen auf der Aussichtsterrasse und geniessen den Blick auf den Lago di Luzzone
und die umliegenden Gipfel
3.Tag:
Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Wolken vom Vortag sind nicht wieder abgezogen, im Gegenteil, sie hängen noch tiefer als gestern. Der Gipfel des Piz Terri ist auch nach dem Frühstück noch immer nicht sichtbar. So entschliessen wir uns direkt zur nächsten Hütte zur marschieren, in der Hoffnung, dass das Wetter am Nachmittag doch noch besser wird. Es soll auch dieses Jahr nicht sein, das wir auf den höchsten Gipfel der Greina aufsteigen können :-(. Zu allem Übel ist es auch noch recht kalt geworden, die Handschuhe und Ohrenwärmer werden noch ausgepackt, bevor wir losmarschieren. Auf dem gleichen Weg, auf dem wir gestern zur Hütte marschiert sind, wandern wir auch wieder auf die Hochebene zurück. Bei Crap la Crusch machen wir eine kurze Pause und gönnen uns noch einmal einen Blick auf den gestrigen Aufstieg über den Grat zum Pizzo Coroi.
und Richtung Passo di Greina und Piz Medel, dessen Gipfel in den Wolken liegt.
Bei Pt. 2230 überqueren wir den Rein da Sumvitg auf einer Brücke
und wandern weiter auf dem Weg , der uns durch das Tal auf der Westseite der Muot la Greina zur Camona da Terri bringt. Im Auf und Ab, vorbei an kleinen Seelein,
können wir immer wieder Murmeltierfamilien beobachten, die vor ihren Löchern herumtollen und sich nicht von unserer Anwesenheit stören lassen. Wenn das Kamerazoom aber zu kurz ist und man zu nahe rankommt, pfeift der Wächter und die Familie verschwindet in den Bau. Aber auch wir Wanderer werden bei unserem Tun beobachtet! Was geht wohl in den Köpfen dieser Kühe vor sich?
Bald erreichen wir die Hütte und nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich. Wir machen hier grad Mittagspause und nach dem Essen schildere ich dem Hüttenwart unsere Situation, die verpasste Besteigung des Piz Terri, und frage ihn wegen dem Wetter und was er uns für den Nachmittag als Wanderung empfehlen würde. Er meint, dass das Wetter auf jeden Fall aufklaren würde, wir sehen ja auch schon vereinzelt blaue Flecken am trüben Himmel. Wir sollen doch auf den Piz Greina aufsteigen. Da ich ja schon letztes Jahr ein Stück den Berg hinaufgestiegen bin frage ich ihn, ob er mir die Route auf der Karte zeigen würde. Wir werden den ersten Teil, bis zum Grat welcher von der Hütte sichtbar ist, völlig weglos aufsteigen müssen. Dem Grat entlang bis wir zu einem Geröllhang kommen und ab da würden wir immer wieder Steinmannli finden, die uns den Weg bis zur Gletschermoräne, die wir auch noch von der Hütte aus sehen, weisen werden. Von da zum Gipfel würde es dann schon ein bisschen schwierig werden, aber wir hören nur noch mit einem Ohr zu, denn uns reicht es schon, "nur" zum Gletscher aufzusteigen. Wir packen also nur das Nötigste in unsere Rucksäcke ein und marschieren wieder auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen sind, zu Pt. 2265. Während wir also das Tal hochlaufen sehen wir immer vermehrter blaue Stellen am Himmel,
und die Sonne zeigt sich ab und zu. Ab Pt. 2265 steigen wir also weglos den mit Felsen durchzogenen Grashang hoch. Zuerst leicht ansteigend und dann immer steiler, so dass wir auch immer wieder unsere Hände brauchen um vorwärts zu kommen. Mitten im Aufstieg fängt es an zu tröpfeln und wir packen schnell unsere Regensachen aus und schauen uns nach einer einigermassen geschützten Stelle um, damit wir einen kurzen Schauer abwarten könnten. Aber nichts passiert. Und so packen wir unsere Jacken wieder ein und marschieren weiter. Endlich auf dem Grat angekommen weist sich der Weg fast von selbst und auch das Geröllfeld, das wir hochsteigen müssen ist nicht so schwierig wie wir uns das vorgestellt haben. Kaum haben wir die Endmoräne des Gletschers überschritten bläst uns aber ein scharfer und vor allem kalter Wind entgegen. Zum Glück haben wir ja unsere Wintersachen miteingepackt. Nun können wir auch das Gelände für den weiteren Aufstieg zum Gipfel anschauen, Blockschutt, Schnee und Eis. Wir beschliessen spontan, den Gipfel nicht zu besteigen, sondern das Gletschervorfeld zu erkunden.
Auch haben wir von der Endmoräne eine super Aussicht die es zu bestaunen gibt. Piz Ner, Pass Disrut, Piz Stgir, Piz Zamuor, die Gipfel des Piz Canal, der Piz Terri mit Gletschersee und der Piz Güida. Im Hintergrund ein Teil der Bündner Alpen.
Plaun la Greina und Alpe di Motterascio, also den grössten Teil der Greina
die Tessiner Alpen und der Pizzo Coroi
Eigentlich würden wir ja gerne noch ein Weilchen verweilen und auf den angekündigten Sonnenschein warten. Aber die Zeit wird langsam knapp und auch die Kälte macht uns langsam zu schaffen. Als wir schon fast wieder auf der Ebene unten sind haben sich dann endlich auch die letzten Wolken verzogen und die Sonne zeigt sich zum Ende des Tages noch einmal von ihrer besten Seite.
4.Tag:
Diesen Morgen möchte ich den Sonnenaufgang nicht verpassen und verschwinde aus dem Schlafraum als es immer noch recht dunkel ist. Ich setze mich draussen vor der Hütte auf einen kleinen Hügel und warte auf die ersten Sonnenstrahlen. Auch wenn ich nach einer halben Stunde kalte Füsse und Hände bekommen habe, wage ich es nicht in die Hütte zu gehen um wärmere Sachen anzuziehen. Ich könnte ja grad den richtigen Moment verpassen! Aber ich muss nicht mehr lange warten und dann ist es so weit. Die ersten Sonnenstrahlen treffen die Gipfelspitze des Oberalpstock, des Tödi und des Bifertenstock.
Beim heissen Kaffee in der Hütte kann ich mich dann aufwärmen und auf meine 2 Begleiterinnen warten, damit wir gemeinsam frühstücken können. Da für den letzten Tag wieder schönes Wetter angesagt ist, wollen wir über die Nordseite der Muot la Greina in die Ebene marschieren und von da auf den Pass Disrut aufsteigen. Da wir wieder zur Hütte zurück müssen, denn wir wollen durch das Val Sumvitg ins Rheintal absteigen, lassen wir wieder einen Teil unseres Gepäcks zurück. Kaum befinden wir uns im Aufstieg zum Pass kommt dichter Nebel aus dem Rheintal und bedeckt die ganze Hochebene. Als wir auf dem Pass ankommen liegt die Greina unter einer dichten Nebeldecke und nur die Gipfel des Pizzo Coroi und des Piz Greina sind noch zu sehen.
und auch die andere Seite des Passes, das Val Lumnezia liegt unter einer dichten Nebeldecke.
Warten und Däumchen drehen war nun angesagt. In der Hoffnung, das die Sonne den Nebel auflöse, beschlossen wir noch ein Weilchen zu warten, bevor wir uns wieder auf den Rückweg zur Hütte machen würden. Aber alles Warten nützte nichts, der Nebel wollte sich nicht auflösen. Da die Zeit langsam knapp wurde machten wir uns wieder an den Abstieg. Wir hatten die Ebene noch nicht ganz erreicht, lichtete sich plötzlich der Nebel. Dann ging alles sehr schnell und innerhalb ein paar Minuten hatten wir freie Sicht auf die Plaun la Greina
und die Schlucht durch die der Rein da Sumvitg aus der Greina herausfliesst.
Beim Aufstieg über die Muot la Greina war der Spuk dann endgültig vorbei und wir verabschiedeten uns, mit einem letzten Blick, von der Greina.
Zurück in der Hütte,
packten wir unsere Rucksäcke ein und machten eine kurze Mittagsrast auf der Terrasse und genossen noch einmal die tolle Aussicht auf die Surselva und die angrenzenden Gipfel.
Von der Hütte steigt der Weg ein kurzes Stück hinunter, um dann entlang der Plaunca da Stiarls wieder ein letztes mal anzusteigen. Bei Pt. 2172 sehen wir den Piz Stgir und die Terrihütte zum letzten Mal.
Ab hier gehts nur noch abwärts. Zuerst nur leicht absteigend über den Gratrücken der Crest la Greina, auf dem wir das Val Sumvitg überschauen können,
um dann in engen Kehren die steile Wand hinunter ins flach verlaufende Tal zu gelangen. Da hat es der Fluss schon einfacher, er überwindet die 350 Höhenmeter über mehrere Wasserfälle.
Den schwierigsten Teil des Abstieg hatten wir nun auch hinter uns und eine kühle Erfrischung in einem der vielen klaren Pools
setzte wieder neue Kräfte frei. Dummerweise haben wir vergessen von der Terrihütte aus den Rufbus anzurufen der uns in Runcahez abholen sollte. Wir müssen ihn bis um 15:00 erreichen, sonst fährt er nicht hoch zum Staudamm und wir müssen zusätzlich 2 Stunden nach Rabius laufen. Es ist wirklich wie verhext, denn wir haben hier keinen Natelempfang! Wir fragen ein paar andere Wanderer die auch an dieser Stelle rasten, aber hinauf zur Hütte wandern, ob sie unterwegs Natelempfang hatten. Sie hatten seit dem Staudamm keinen Empfang mehr!! Also müssen wir so schnell wie möglich weiterlaufen. Schade, es war ein schönes Plätzchen um zu verweilen.
Wir legen also noch einen Zacken zu, damit wir noch rechtzeitig unten ankommen. Trotz aller Hektik sehen wir aber immer noch die kleinen Schönheiten am Wegrand. Eine mir unbekannte Herbstblume und einen grossen Fliegenpilz
Nachdem wir dem Fluss über eine Brücke überqueren wird aus dem Wanderweg bald einmal ein breiter Fahrweg. Ein letzter Blick zurück erlaubt uns noch einmal die Sicht auf die Nordseite des Piz Greina und des Piz Vial bevor wir an der Mündung des Stausees durch dichten Wald laufen.
Auch an der Bushaltestelle haben wir noch keinen Natelempfang und wir müssen bis zur Staumauer weiterlaufen bis es endlich klappt. Natürlich ist es schon später als 15:00, aber wir versuchen es trotzdem. Zum Glück hat schon jemand anders den Bus gerufen und so können wir unsere "heissgelaufenen" Füsse noch eine Weile im See abkühlen bevor uns das Taxi abholt. Vom Fahrer erfahren wir dann auch, dass man unbedingt schon von der Hütte aus anrufen soll und dass beim Haltestellenhäuschen am linken Stützpfosten das Natel funktioniert . Er ist auch nicht grad glücklich darüber, denn scheinbar sind wir nicht die ersten die dem Werbeslogan, "überall erreichbar mit Sw......!" zuviel glauben schenken. Ende gut, alles gut! Rechtzeitig erreichen wir den Bahnhof in Rabius
wo wir in den Zug nach Chur einsteigen. Wir geniessen die Fahrt durch die berühmte Rheintalschlucht und steigen in Chur in den Schnellzug nach Basel um.
Auch wenn nicht alles so geklappt hat, wie ich mir das erhofft hatte, verbrachten wir 4 wunderschöne Tage in dieser so abwechslungsreichen Hochebene. Brigitte und Yvonne, vielen Dank, dass ihr mich auf dieser Wanderung begleitet habt. Es war einfach suuuuper mit euch! Ich werde im 2007 nochmals in die Greina gehen. Der Piz Terri ruft immer noch ;-).
Grüssli
Thomas alias Hammerhai