09.09.06 - 10.09.06 Sidelhorn (hammerhai) |
Aussichtsgipfel hoch über dem Grimselpass
Hallo zusammen,
nach dem etwas kühlen August scheint es endlich mit dem Wetter zu klappen. Diesmal sind wir in der Gletscherwelt des Grimsel unterwegs. Wir Basler/-innen treffen uns wie gewöhnlich am Bahnhof, um mit dem Zug nach Interlaken Ost zu fahren. Hier müssen wir in den Zug nach Meiringen umsteigen, wo auch schon der Bus zum Grimselpass wartet. Die anschliessende Busfahrt durch das Haslital zum Pass ist schon fast alleine einen Ausflug wert. Auf dem Pass sollten wir Katharina und Jean-Christoph treffen, aber die zwei sind nirgends zu sehen. Ein Natelanruf klärt dann die Situation, sie sind in Luzern in einen Stau geraten, aber sind auf dem Weg zum Pass. So haben wir genügend Zeit, die Aussicht auf die Gipfel über dem Haslital zu geniessen.
Wir laufen auf dem geteerten Fahrweg, der Panoramastrasse, bis zum Berggasthaus Oberaar . Wir möchten möglichst rasch in der Unterkunft einen Teil des Gepäcks loswerden, damit wir am Nachmittag zum Oberaargletscher wandern können. Die Strasse wird ihrem Namen gerecht, haben wir doch unterwegs eine schöne Aussicht auf die Grimselstaumauer, Grimselsee und das Hospiz.
und während wir weiter an Höhe gewinnen sehen wir im Osten immer mehr schneebedeckte Gipfel und Firnfelder, sogar der Gipfel des Galenstock, im Furkagebiet, ist gut sichtbar.
Und kurz bevor wir das Berghaus erreichen, erblicken wir am Ende des Grimselsees den Unteraargletscher und das Lauteraarhorn
Und dann endlich ist es soweit und wir können zu ersten Mal den Oberaargletscher und den Oberaarsee sehen.
Auch zum Hotel sind es nur noch ein paar Schritte, wo wir es uns auf der Terrasse erst einmal gemütlich machen. Nachdem wir das überzählige Gepäck verstaut und etwas zu Mittag gegessen haben steigen wir hinunter zur Staumauer. Hier hat ein Strahler schöne Bergkristalle auf einem Tisch ausgebreitet. Ich kann es einfach nicht lassen und kaufe mir grad 2 schöne Stücke. Wir laufen über die Staumauer von wo wir den Gletscher schön vor uns haben
und auf der rechten Seeseite weiter bis ans Ende des Sees. Zuerst laufen wir durch Gras und Moorlandschaft bis kurz vor dem Gletscher der Weg über Felsen führt. Noch oberhalb des Gletschervorfelds teilt sich der Weg.
Weiter ansteigend laufen wir weglos auf dem alpinen Weg in Richtung Oberaarjoch. Wir wollen einen Teil des Weges hochlaufen um eine andere Sicht auf den Gletscher zu bekommen.
Auf gleichem Weg marschieren wir wieder zurück zur Weggabelung und gehen noch hinunter zum Gletschervorfeld
um uns auch noch die 2 Gletscheröffnungen anzuschauen aus denen das Gletscherwasser in den Stausee fliesst.
Wieder zurück im Hotel, geniessen wir die heisse Dusche und ziehen uns fürs Nachtessen um. Der Speisesaal ist schon richtig voll und wir setzen uns an den für uns reservierten Tisch. Die Auswahl ist gross und kurz darauf hat jeder sein bestelltes Essen vor sich stehen. Trotz Vorspeise habe ich nach dem Hauptgang immer noch Hunger. Darum frage ich die Serviertochter, ob ich noch ein bisschen haben könnte. Kurz darauf kommt sie mit einem vollen Teller zurück. Uups, der Koch meint es aber wirklich gut mit mir. Bei Kaffee und angeregter Plauderei lassen wir den Abend ausklingen und begeben uns bald einmal zu Bett.
2.Tag:
Brigitte hat diesmal den Wecker gestellt, sie möchte auch dabei sein, wenn die Sonne über den Bergen aufgeht. So warten wir mit Yvonne, die sich uns spontan angeschlossen hat, draussen vor dem Berghaus auf den grossen Moment. Endlich ist es dann soweit. Die Gipfelspitzen werden von den ersten Sonnenstrahlen getroffen und färben sich rötlich. Ein wunderschöner Anblick, der nach ein paar Minuten schon wieder vorbei ist.
Wir laufen anschliessend noch ein Stück auf der Strasse Richtung Grimsel, um auch die Morgenstimmung am Pass und am Lauteraarhorn einzufangen.
Nach dem ausgiebigen Frühstück steigen wir auf der Rückseite des Hotels den Grashang zum Gruppenhaus Bäregg hinauf. Im kleinen Seelein vor der Hütte spiegeln sich die Gipfel um das Oberaarhorn.
Auf breitem Fahrweg laufen wir, leicht absteigend, zum Triebtenseewli um dann in Richtung Sidelhorn aufzusteigen. Zuerst nur leicht ansteigend über Graswiesen und später durch steiniges und steileres Gelände gewinnen wir schnell an Höhe.
Die letzten knapp 100 Höhenmeter müssen wir dann weglos über groben Blockschutt balancieren bis wir endlich auf dem Gipfel stehen. Grad zur rechten Zeit um auch eine Mittagsrast einzulegen. Die Aussicht ist phänomenal! Der Blick Richtung Grimsel und Furka
oder ins Wallis, wo wir das Matterhorn, Dom und weitere 4000er Gipfel durch den Dunst erkennen.
Und zu guter letzt nach Nordwesten, auf zwei 4000er des Berner Oberlands, das Lauteraarhorn und das Finsteraarhorn.
Auf dem gleichen weglosen Stück steigen wir wieder hinunter, dann aber setzen wir unsere Wanderung auf der Walliser Seite des Sidelhorns fort. Steil hinunter laufen wir Richtung Jostsee. Etwa auf halbem Weg zum See verlassen wir den Wanderweg und laufen auf der Höhenlinie, weglos oder über Wildwechsel nach Westen, zum Übergang ins Chietal(Pt. 2562),
wo wir mit Blick auf das Gross Sidelhorn noch einmal eine ausgiebige Pause machen. Wir marschieren auf dem Wanderweg nach Osten und bevor wir hinunter zum Jostsee absteigen geniessen wir die Aussicht auf die Südseite des Goms.
Nach kurzer Zeit haben wir auch den Jostsee erreicht
dessen Ufer voll mit Wollgrasblumen sind.
Über Chrizegge laufen wir dann endgültig zurück zum Pass. Während Jean-Christoph direkt absteigt um uns einen Tisch im Restaurant zu reservieren, steigt der Rest der Gruppe zu einer kristallinen Ader, etwas abseits des Weges hinunter, um ihr Glück mit dem Suchen von Kristallen zu versuchen. Ich mache einen Abstecher auf eine Anhöhe um mir das kleine Karstgebiet, das ich auf der Karte gesehen habe, anzuschauen.
Anschliessend treffen wir uns wieder alle auf der Terrasse des Restaurants um die Besteigung des Sidelhorns gebührend zu feiern. Der Bus zurück nach Meiringen fährt auch bald einmal los, und so verabschieden wir uns von Katharina und Jean-Christoph. Bevor wir in den Bus einsteigen schauen wir noch einmal zum Gipfel hoch
und dann treten wir die Heimreise nach Basel an. Ich hoffe, euch hat dieser Gipfel auch bleibende Erinnerungen hinterlassen und ihr kommt wieder einmal mit, wenn ich hoch hinauf möchte. Es hat riesig Spass gemacht, mit euch unterwegs zu sein.
Grüssli
Thomas alias Hammerhai