29.10.06 Lötschbergsüdrampe (hammerhai) |
Höhenweg über dem Rhonetal
Hallo zusammen,
wieder einmal wollen wir dem schlechten Wetter in der Nordschweiz ein Schnippchen schlagen. Diesmal habe ich mich für eine Wanderung im Wallis entschieden. So treffen wir uns am Sonntag, frühmorgens, beim Bahnhof Basel und besteigen den Zug nach Bern. In Bern steigen wir in den Zug der Lötschberg-Simplon-Linie um. In Goppenstein müssen wir in den Regionalzug nach Brig umsteigen. Schon bei unserer Ankunft in Goppenstein wird uns klar, dass wir die vorgesehene Route wegen unsicherer Wetterlage nicht machen können. Und so entscheiden wir uns auf der kurzen Fahrt nach Hohtenn, den Höhenweg entlang zu wandern. In Hohtenn steigen wir also aus dem Zug und machen uns marschbereit. Zuerst laufen wir ein kurzes Stück auf der Strasse Richtung Dorf, bis wir den Anfang des Höhenwegs erreichen. Nach einem kurzen Aufstieg, unterqueren wir die Bahnlinie und laufen hinter dem Luogelkinviadukt dem Berghang entlang. Das beeindruckende Bauwerk ist 120 m lang, 51 m hoch und wurde im Jahre 1913 erbaut.
Während wir weiter Richtung Jolibachtal marschieren, treffen wir immer wieder auf Suonen, "Bewässerungsleitungen", die das Gletscherwasser in die trockenen Täler bringen.
Beim Jolibach machen wir einen kleinen Abstecher zur einer Hängebrücke, die die enge Schlucht des Jolibach überspannt und über die man laufen muss, um nach Niedergesteln abzusteigen.
Wir verlassen das Jolibachtal wieder und nachdem wir die Flanke oberhalb von Raron passiert haben, können wir nun auch das Rhonetal in östlicher Richtung bis nach Visp überblicken. Links im Bild sehen wir die Bergflanke und den Grat, die den unteren Teil des Bietschtals abgrenzen.
Mal ein paar Höhenmeter hinauf und wieder hinunter, auf breitem Wanderweg, erreichen wir oberhalb des Weilers Rarnerchumma ein kleines Gartenrestaurant. Wir setzen uns an einen der gutbesuchten Tische und machen eine kurze Pause. Anstatt auf dem Hauptweg weiter zu laufen, machen wir einen kleinen Umweg und steigen hinter dem Restaurant den etwas steileren Pfad hinauf, um eine bessere Aussicht ins Bietschtal zu haben. Aber viel gibt es wahrlich nicht zu sehen, sind doch die hohen Gipfel von den Wolken eingeschlossen.
Wir wandern ein Stück nordwärts ins Tal hinein, überqueren es auf einer Brücke, von der wir eine schöne Sicht auf das Bietschtalviadukt haben, und marschieren auf der anderen Talseite wieder südwärts zum Viadukt, wo wir wieder auf den Hauptweg treffen.
Da der Hauptweg über das Viadukt verläuft, steigen wir hinauf um uns die Konstruktion etwas näher anzuschauen und werden dabei noch von einem vorbeifahrenden Zug überrascht.
Nun ist es nicht mehr weit bis zu den Picknickplätzen bei Riedgarten, wo wir eine Mittagsrast einlegen und die Aussicht nach Westen Richtung Sierre
und nach Süden auf die andere Seite des Rhonetals geniessen können.
Da der Wind heftiger wird und sich die Sonne immer weniger zeigt, wird es nur eine kurze Pause. Leicht absteigend folgen wir dem Höhenweg ins nächste Tal, wo wir das Dörfchen St. German mit seinem umliegenden Rebgebiet sehen können.
Der Weg steigt nun wieder ein bisschen hinauf, vorbei an Alpwiesen, mit immer noch (oder wieder?) blühenden Blumen am Wegrand.
Wir stehen vor dem Dorfeingang von Ausserberg, als das Wetter dann doch noch kippt. Es beginnt zu regnen und so beschliessen wir, in einem Restaurant etwas zu trinken und auf die Sonne zu warten. Der Regen wird aber immer heftiger und so entschliessen wir uns, zum Bahnhof hinunter zu marschieren, um zurück nach Basel zu fahren.
Obwohl das Wetter nicht grad toll war, hatten wir doch eine schöne Wanderung. Der Höhenweg wird in der Hauptwandersaison oft begangen und so hatten wir ihn fast für uns alleine. Schade, hat uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht, sonst wären wir noch ein Stück weitergewandert. Brigitte und Yvonne, vielen Dank, dass ihr mich auf dieser "einfachen" Wanderung begleitet habt.
Grüssli
Thomas alias Hammerhai