19.11.06 Von Waldenburg zum Unteren Hauenstein (hammerhai) |
Perfekte Weitsicht auf die Alpen
Hallo zusammen,
diesmal wollen wir nicht weit von Basel auf den Höhen des Jura wandern. Wir treffen uns in Liestal um mit dem "Waldenburgerli", einer privaten Schmalspurbahn, durch das gleichnamige Tal nach Waldenburg zu fahren. Vom Bahnhof laufen wir zuerst über Teerstrassen bis, bei den letzten Häusern am Hang des Gerstel der Naturweg anfängt. Auf dem Laub bedeckten Wanderweg steigen wir durch den dichten Wald zur Schlossruine hinauf.
Vom Turm des etwa 1200 erbauten Schlosses haben wir eine fantastische Rundsicht. Auf der anderen Seite des Waldenburgertals sehen wir die Richtiflue, die mit dem Gerstel eine Talsperre bildet. Und wenn man, wie im 13. Jahrhundert die Schlossherren, ein Dorf in die Lücke dazwischen bauen lässt und es mit einer Mauer umgibt. Dann kontrolliert man die Passstrasse über den Oberen Hauenstein ins Mittelland, ein Weg, der schon von den Römern benutzt wurde.
Wenn wir nach Norden sehen, erkennen wir ausser dem Bahnhof von Waldenburg die beiden Gemeinden Oberdorf und Niederdorf und am Horizont die im Dunst gelegene Rheinebene
sowie einige Gipfel des Schwarzwalds.
Wir verlassen das Schloss wieder durch das Tor
und laufen zuerst entlang der Gerstelflue und auf dem Grat des Rehhag zur Lauchenflue.
Bei der Gerstelflue kann man etwas abseits des Weges noch einmal den Turm der Schlossruine sehen. Wir wandern weiter auf dem Grat des dicht bewaldeten Rehhag.
Der Wind hat aufgefrischt und so beschliessen wir, noch bevor wir die Lauchenflue erreichen, im Schutz des Waldes die Mittagsrast zu machen. Die Mittagspause dauert nicht lange, denn es ist auch noch empfindlich kalt geworden. Lange müssen wir nicht mehr laufen, bis wir auf der Lauchenflue die Aussicht ins Baselbiet geniessen können. Das Dorf auf dem Bild heisst Oberdorf.
Nach Osten blickend können wir die Jurakette bis weit in den Kanton Aargau sehen.
Durch den Wald steigen wir wieder ein paar Höhenmeter hinunter und überqueren eine grössere Wiese unterhalb der Geissflue. Der Wind hat nun wirklich kräftig zugelegt. Das wäre der richtige Ort und Windverhältnisse um mit meinen Lenkdrachen zu fliegen, die leider zu Hause geblieben sind :-(.
Nachdem wir die Wiese hinter uns gelassen haben, treffen wir auf altbekannte Gesichter. Jeannette, Peter und Phara warten schon ungeduldig auf uns. Sie sind von Ifenthal, dem Zielort der heutigen Wanderung gestartet. Stetig abwärts folgen wir dem Wanderweg, vorbei an Schützengraben und Wehrbauten aus dem 1. Weltkrieg,
bis wir die Strasse, die über den Chilchzimmersattel führt, erreichen. Hier sehen wir zum ersten mal ein paar Gipfel der Alpen. Wir überqueren die Strasse um auf der anderen Seite wieder an Höhe zu gewinnen. Schon bald einmal stehen wir auf der Belchenflue und geniessen die einmalige Weitsicht bis zu den Alpen. Gut erkennbar ist der Eiger mit seiner fast schneefreien Nordwand, Mönch, Jungfrau sowie weitere Gipfel im Grimselgebiet.
Und auch die Gipfel der Urner und der Glarner Alpen sind gut sichtbar. Was für eine perfekte Weitsicht, die wir von hier oben haben!
Auf einem breiten Natursträsschen laufen wir nur noch abwärts und erreichen bald einmal die Challhöchi, wo wir auf die Strasse nach Ifenthal treffen. Der Fahrstrasse entlang wandernd, stehen wir kurz darauf vor dem Eingang des vermutlich einzigen Restaurants von Ifenthal, in dem wir einkehren. Bei Kaffee und frisch gebackenen Nussgipfeln lassen wir den Nachmittag ausklingen. Mit dem Bus verlassen wir die Höhen des Jura und fahren hinunter ins Mittelland. In Olten trennen sich dann unsere Wege und wir fahren in verschiedenen Richtungen nach Hause. Vielen Dank, dass ihr mich auf dieser Wanderung begleitet habt. Wir hatten wirklich riesiges Glück mit dem Wetter, denn diese Weitsicht, bis hin zu den Alpen, ist nicht oft zu sehen.
Grüssli
Thomas alias Hammerhai