08.03.14 Vorfrühlingswanderung über den Greutisbärg |
Route: Wil, Bahnhof - Stadtweiher -Üerental - Greutisbärg - Üütersche - Braunau - Braunauerbärg - Maugwil - Muggebüel - Wiler Holzturm auf dem Hofberg - Burgstall - Weiher - Wil Altstadt - Bahnhof Wil
Distanz ca. 16 km Anforderung: leicht mit etwas Ausdauer
Höhenmeter ca. 400 rauf und runter Gehzeit: 4 1/2 Std.
Heute waren mit mir unterwegs: Corina, Emma-Rita und Stefan. Wir starteten etwas nach 10 Uhr beim Bahnhof Wil hinauf durch die Fussgängerzone zum Stadtweiher. Das Areal rund um den Stadtweiher dient der Stadt Wil als wichtiges Erholungsgebiet. Beim ehemaligen Schützenhaus begann unsere Rundwanderung.
Als letztes von einer Handvoll hölzerner Wasserräder entlang des Krebsbaches wurde das alte Rad 1978 abgebrochen. Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens, errichtete der Schweizerische Technische Verband (STV), Sektion Wil im Jahre 1983 diese Anlage zur Erhaltung des Rades.
Ganz in der Nähe fristet eine alte Dampflokomotive der Frauenfeld-Wil Bahn ihr "Dasein hinter Gittern". Etwas kurios mutet das Schild unterhalb der techn. Daten und der Geschichte dieser Lok an....
Gegen halb zwölf Uhr bot sich uns auf dem Greutisbärg (775 m) ein sonniges Plätzchen für eine kurze Mittagsrast an. Viele Wege führten von hier aus nach Braunau. Wir wählten den Weg über den kleinen Weiler Üütersche. In dieser Gegend sind viele kleine, eher landwirtschaftliche Siedlungen anzutreffen - die älteren Häuser meist noch in Riegelbauweise.
Die kleine Gemeinde Braunau TG legt Wert auf ihre Kantonszugehörigkeit, um Verwechslungen mit Braunau am Inn vorzubeugen, dem Geburtsort eines wenig rühmlichen Herrn. Ob die riesige Schweizerfahne an einem Hof dieselbe Aussage manifestierte ist fraglich - da wir uns doch in einer Gegend befanden, die sehr stark von einer bestimmten politischen Partei dominiert wird.
Doch immerhin sind ja zwei Kirchlein im Dorf, deren Uhren - jetzt zur noch Winterzeit - sogar die selbe Zeit anzeigen! Zudem liegt Braunau TG hübsch eingebettet zwischen Braunauerbärg und Braunauerhöhe.
Auf schönen Wald- und Wiesenwegen zogen wir weiter über den Braunauerbärg. Die Gegend gehört zum Hinterthurgau und wird auch Tannzapfenland genannt. Wie einer Tafel am Weg zu entnehmen war, betreibt hier der Kanton oder der Bund ein grösseres Projekt zur Erforschung der Auswirkungen von Lichteinstrahlung im Wald - dies erklärte uns die komischen Gebilde im Wald, die aussahen wie manigfache Steckdosen an einem Stab - es muss sich um Messinstrumente handeln.
Nach Maugwil gab es nochmals eine kurze Steigung zu bewältigen, dann stand er in Sichtweite - der Wiler Holzturm. Wir wählten den direkten Weg ab Muggenbühl dorthin. Eine kurze Verpflegungspause zum Auffüllen der Energiespeicher war angesagt, damit wir die 189 Stufen über die Wendeltreppe hinauf zur Aussichtsplattform in 34 m Höhe noch schafften.
Die Mühe des Aufstiegs lohnte sich. Zwar blieb uns die angekündigte Fernsicht in die Glarneralpen und zum Alpstein trotz wolkenlosem Himmel durch Dunst verwehrt. Dafür war die Sicht auf das durchwanderte Gebiet umso schöner.
Die heutige Wanderung verdeutlichte einmal mehr, dass auch an und für sich unspetakuläre Gegenden viel Interessantes zu bieten haben. Auf diesem Marchstein ist wegseits der Buchstaben W graviert und die Jahrzahl 1647. Er erinnert an die Grenze wie sie 1647 zwischen dem Stadtgericht Wil und dem Niedergericht des Schneckenbundes (Bronschhofen, Trungen, Rossrüti) festgelegt wurde. 1803 traten die Gemeinden anstelle der alten Gerichte. Die heutige Gemeindegrenze ist weitgehend identisch mit der damaligen Grenze der Gerichtsbezirke.
Natur als Nahrung für die Seele auf dem Hof einer therapeutischen Wohngemeinschaft...
Am Stadtweiher unterhalb der Altstadt schloss sich der Kreis unserer Wanderung. Unterwegs sind uns während rund 4 Stunden nur vereinzelt Menschen begegnet. Ganz anders präsentiert sich die verkehrsfreie Fussgängerzone der Stadt. Viele Leute geniessen das Flanieren in der Menge an diesem sonnigen Samstagnachmittag. Wir gönnten uns noch einen Abschlusskaffee, dann trennten sich unsere Wege mit dem Wunsch, sich auf einer andern Wanderung wieder zu sehen.
Vielen Dank euch Dreien für die nette Begleitung heute und bis irgendwann wieder Sylvia