23.02.14 - 27.02.14 Strada Regia (velopeter) |
Unternommen habe ich diese Wanderung mit Elsbeth. Vor ca. einem Jahr erschien auf der Reiseseite des Tages-Anzeigers ein Bericht dazu. Informationen findet man auf folgender Website: http://www.discoverinsubria.it/it/category/como-prov/como-passeggiate-paesi/. Unterwegs haben wir folgenden Führer benutzt, der sehr viele Informationen enthält und auch sehr detaillierte Karten aufweist: La strada Regia, Albano Marcarini, erschienen bei Lyasis Edizioni in Sondrio (nur italienisch). Bestellt habe ich in im Travel Book Shop am Rindermarkt in Zürich.
Übersichtskarte aus dem oben erwähnten Buch.
Sonntag, 23. Februar: Mit dem Schellzug Zürich-Mailand fahren wir bis Como, wo wir kurz nach zwölf Uhr eintreffen. Zuerst geht's zum See und dann suchen wir wir uns ein Restaurant beim Hafen wo wir draussen sitzen können. Nach einem Piadina und einem Espresso machen wir uns auf in die Altstadt die wir uns etwas ansehen wollen. Bei dem wunderbaren Wetter sind sehr viele Leute unterwegs aber noch fast keine Touristen. Auch die Rundfahrtschiffe auf dem Comersee sind schon sehr gut besetzt. Beeindruckt hat mich vor allem das Innere des Doms, der noch romanisch, in den Dimensionen schon fast gotisch ist. Toll sind auch die Bildteppiche die im Raum hängen. Wieder am Hafen wandern wir etwas dem Ufer entlang bis wir an der Talstation der Standseilbahn sind die nach Brunate hinauf fährt. Wir müssen an einer langen Schlange anstehen um zu einem Billett und schlussendlich auch zu einem Platz im Bähnli zu kommen. An diesem wunderschönen Sonntag wollen Viele noch nach Brunate hinauf um dort einen Kürzeren oder längeren Spaziergang zu machen. Oben angekommen beziehen wir zuerst unser Zimmer im Boutique-Hotel Bellavista das gleich neben der Bergstation liegt. Auch wir machen dann noch einen Spaziergang vorbei an den vielen Jugendstil-Villen die es hier oben gibt. Später lassen wir uns noch mit Fisch aus dem See verwöhnen.
Die Wanderung vom Montag: 10.2 km, 705 m auf, 1190 m ab.
Montag, 24. Februar: Nach einem ausführlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg von Brunate nach Torno. Zuerst noch an ein paar Villen und Häusern und dem Fussballplatz vorbei sind wir schon bald im Wald. Weil die Bäume ja noch unbelaubt sind bietet sich immer wieder ein Blick auf den See. Der Weg wird schon bald zum Bergweg und führt uns in einige Einschnitte wo kleine Bäche den Weg zum See finden. Vielerorts fängt es an zu blühen, der Frühling ist nicht mehr fern. Wir kommen zu einem Wegweiser auf dem der Monte Piatto angegeben ist. Wir entschliessen uns diesem zu folgen statt nach Blevio abzusteigen. Dieser Weg führt uns lange auf fast gleicher Höhe dem Hang entlang und wie sich herausstellt haben wir damit viele Höhenmeter Ab- und wieder Aufstieg gespart. Am Sasso del Lupo vorbei gelangen wir dann um die Mittagszeit zum Dörfchen Montepiatto und nehmen noch den Aufstieg zur Chiesa Santa Elisabetta unter die Füsse. Die Kirche befindet sich auf dem höchsten Punkt des Monte Piatto und nur 5 Minuten von hier ist auch der Pietra Pendula versteckt. Nun folgt der Abstieg hinunter nach Torno über viele, viele, vile Treppenstufen aus denen der Saumweg besteht. In Torno gibt es in einer Paninoteca ein Panini als verspätetes Mittagessen. Danach begeben wir uns zum Hafen wo sich das Hotel Vapore befindet. Leider stellt sich heraus dass Dieses wie auch das zweite Hotel in Torno noch geschlossen sind. In einer Bar, die auch ein B&B ist, finden wir dann aber doch noch eine Bleibe. Wir deponieren unser Gepäck und machen einen Rundgang durch Torno. Da auch noch alle Restaurants Winterpause haben bleibt für das Abendessen nur die Bar wo wir schon mittags waren. Die Auswahl ist äusserst bescheiden: Panini, Toast, Piadine oder Focaccia. Derart bescheiden ernährt begeben wir uns nochmals zum Hafen und dann ins Bett.
Die Wanderung vom Dienstag: 17.2 km, 1490 m auf, 1430 m ab (für Elsbeth war's weniger)
Dienstag, 25. Februar: Nach dem Frühstück beginnt unsere Wanderung gleich wieder mit Treppen. Die erste Viertelstunde geht es noch durch die Gassen von Torno bevor wir ein Stück weit auf dem Saumweg oberhalb der Strasse sind. Nachdem wir einen Bach überquert haben folgen 300 Meter Strasseund dann geht es auf dem alten Saumweg ziemlich steil hinauf, an der Kapelle San Rocco vorbei nach Molina. Dies ist ein schönes altes Dörfchen dessen Wege aber auch fast nur aus Treppen bestehen. Oberhalb haben wir einen schönen Blick auf Lemna, das sich etwa auf gleicher Höhe befindet. Da wir aber noch weit in einen Taleinschnitt hineingehen müssen ist es noch fast eine halbe Stunde entfernt. Auf diesem Weg überqueren wir ein paar Bäche und beim letzten fehlt die Holzbrücke die laut Führer eigentlich dort sein sollte. So müssen wir uns irgendwie den Weg über die Steine suchen. In Lemna gibt es auch wieder viele Treppen und zuerst steigen wir ein Stück weit zu weit ab. Da müssen wir dann wieder hinauf zur Kirche. Direkt daneben ist ein Ristoro wo wir ein Panini zum Mittagessen bekommen. Von Lemna nach Palanzo ist es wieder fast dasselbe Spiel: Das Dorf sieht man gegenüber aber auch hier geht es, diesmal ein Stück weit der sehr wenig befahrenen Strasse entlang, in einen Taleinschnitt hinein. Erst vor dem Dorf führt ein Pfad von der Strasse weg und etwas höher ins Dorf hinauf, hier auch wieder mit vielen Treppen. Nach Palanzo geht es dann fast hinunter zum See nach Pognana Lario. Es darf dreimal geraten werden aus was der Weg häufig besteht. In Pognana hat Elsbeth, die sich bis jetzt sehr wacker geschlagen hat, genug von den Treppen. Der Weiterweg würde auch nochmals viele Höhenmeter aufweisen und so wartet sie hier auf den Bus. Ich aber gehe die strada Regia weiter, zuerst relativ geradeaus. In Quartano gibt es dann zwei Wegweiser (entgegen dem Führer), einer mit 210 Minuten bis Nesso und der Andere mit 240 Minuten. Ich entscheide mich für die kürzere Variante damit Elsbeth nicht zu lange auf mich warten muss. Bis Careno ist es noch ziemlich eben, dann geht es aber sehr, sehr steil den Berg hinauf, wieder ca. 350 Höhenmeter. Oben an der Verzweigung folgt dann im Abstieg ein kurzes Stück T2+, bevor der Weg wieder etwas sanfter wird. Nesso erreiche ich überraschend schnell. Für die angegebenen 210 Minuten habe ich etwa 130 gebraucht und den 70-minütigen Abstieg in 40 geschafft. Eingangs Nesso überrascht mich ein toller Wasserfall, der leider nur durch ein Gitter fotografiert werden kann. Das einzige Hotel in Nesso, das eigentlich ganzjährig geöffnet ist, hat ausgerechnet am Dienstag Ruhetag. Wir versuchen eine andere Unterkunft zu finden was sich aber als unmöglich herausstellt. So waten wir in einer Bar auf den Bus der uns nach Bellagio bringt. Auch hier ist es schwierig um diese Jahreszeit etwas zu finden. Mit Hilfe von Einheimischen kommen wir dann aber in einem hübschen Garni unter, dessen Wirtin uns mit dem Auto in eine nahe gelegene Pizzeria bringt. Hier bekommen wir dann immerhin einen Salat und feine Gnocchi.
Mittwoch, 26. Februar: Heute Morgen regnet es und so wäre es kein Vergnügen gewesen die 3:30 Std. von Nesso zur Ponte del Diavolo zu wandern. Nun sind wir ja eh schon in Bellagio und nehmen hier die Fähre nach Varenna. In einer bar gibt's einen Kaffee bis unser Zug nach Tirano fährt. In Grosio wollen wir noch eine Nacht im B&B von Freunden verbringen und uns im Sassella (eines der besten Restaurants im Veltlin) mit einem guten Nachtessen verwöhnen lassen.
Donnerstag, 27. Februar: Wir nehmen Abschied von unsern Freunden (mit der Versicherung dass wir an Pfingsten wieder da sind) und fahren mit der Berninabahn nach Hause.
Fazit: Die Strada Regia ist eine tolle Wanderung; ein besserer Zeitpunkt wäre aber zweite Hälfte März, wenn Restaurants und Hotels wieder offen sind.
Hier nochmals eine Übersichtskarte unserer Wanderung:
Peter