27.07.13 - 03.08.13 Val Müstair (velopeter) |
Eine Woche sind wir mit Katrin, unserer Tochter und Priska, unserer Enkelin im Val Müstair in den Ferien. So möchte ich unsere verschiedenen Wanderungen hier kurz dokumentieren.
28. Juli, Piz Umbrail
Katrin, Prisca und ich fahren mit dem Postauto zur Umbrail-Passhöhe 2505 m). Dort starten wir bei schönem Wetter (zusammen mit etlichen Anderen) unsere Wanderung zum Piz Umbrail. Der Weg führt uns zuerst an einigen Überresten der Grenzbewachung aus dem ersten Weltkrieg vorbei. Danach sind wir schon bald im Geröllfeld wo dieses Jahr sehr viel Rhätischer Alpenmohn blüht. Dieser kommt nur im Münstertal, im oberen Engadin, im oberen Puschlav und in den angrenzenden Veltliner Alpen auf kalkigen Schutthalden ab einer Höhe von ca. 1800 m vor. Durch die Felsen meistern wir auch ein kurzes Stück T3 wo man manchmal auch etwas die Hände braucht und erreichen dann den Gipfel (3032 m) wo wir eine kurze Rast machen. Im Abstieg haben wir zuerst noch ein paar kleine Schneefelder zu überqueren und nach einiger Zeit kommt der Lai da Rims ins Blickfeld, der von Vielen als einer der schönsten Bergseen der Schweiz bezeichnet wird. Am See machen wir unsere etwas verspätete Mittagsrast und steigen dann ins Val Vau ab. Oberhalb Tschuccai erwartet uns Elsbeth, die von Sta. Maria hier hinauf gewandert ist. Gemeinsam nehmen wir den Weg nach Valchava unter die Füsse wo es im Central noch für einen Endkafi reicht bevor uns das Postauto zurück nach Müstair bringt. Noch nicht 10 Jahre alt hat Prisca den Umbrail nun schon zum zweiten Mal bestiegen.
Die Wanderung: 13.7 km, 592 m auf, 1678 m ab, 5:05 Std.
30. Juli, Margunet
Gestern hat es leicht geregnet so dass wir auf eine Wanderung verzichtet haben. Heute sind wir aber alle 4 unterwegs und fahren mit dem Postauto zum Nationalpark-Parkplatz Nr. 8. Zu Fuss gehen wir die 10 Minuten zum Parkplatz 7, parallel zur Strasse auf einem schönen Waldweg. Der Pfad führt uns nun das Val dal Botsch hinauf. Schon bald begegnen uns einzelne Wintergrün die sehr viel seltener sind als z.b. Edelweiss. Oben bei der Verzweigung gehe ich mit Prisca noch ein Stück Richtung Fuorcla Val dal Botsch da ich von früheren Touren weiss dass hier sehr viele Edelweiss wachsen. Prisca zählt mindestens 177 Stück. Nach etwa 120 hm kehren wir um und folgen den Andern zum Margunet. Heute sehen wir leider kein Wild, es ist auch schon etwas spät dafür. Beim Rastplatz unter dem Margunet machen wir Mittagspause und gehen dann hinunter zum Stabelchod. In 20 Minuten wären wir bei der Postautohaltestelle. Wir haben aber noch fast eine Stunde Zeit und erholen uns etwas an diesem schönen Ort (und beobachten dabei auch noch ein paar Munggen).
Die Wanderung: 6.8 km, 600 m auf und ab, 2:50 Std.
31. Juli, Sella da Piz Cotschen
Prisca, Katrin und ich starten unsere Wanderung beim Postautohalt Val Gronda an der Umbrail-Passstrasse (ca. 2100 m). Im Schattenhang haben wir nun einen fussbreiten, teilweise steilen Pfad durch vorwiegend überwachsene Geröllhalden vor uns. Als wir an der Sonne und auf einer Hochfläche ankommen haben wir einen Znüni verdient. Bald überqueren wir die Aua da Prasüra und haben nun das lange Val Costainas vor uns das uns in mässiger Steigung bergan führt. Ab und zu sehen wir Munggen und auch Rinder hat es ganz hinten im Tal auf der Weide. Nachdem wir den Bach erneut überquert haben wird der Weg schmaler und oft auch schlechter sichtbar. Erst auf etwa 2600 m Höhe wird der Weg dann steil und anstrengend und am Schluss gehen wir in der Direttissima eine Geröllhalde hinauf um ein grösseres Schneefeld zu umgehen. Auf der Krete machen unweit der Sella da Piz Cotschen (2924 m) unsere Mittagsrast. Eigentlich wäre der Piz Cotschen (3026 m) unser Ziel gewesen. Wir fürchten aber in Zeitnot zu geraten um auf dem Stelvio das Postauto ins Tal zu erwischen und so belassen wir es bei der Sella. Dafür gibt es auf dem Stelvio noch einen Endkafi.
Die Wanderung: 9 km, 982 m auf, 360 m ab, 4:10 Std.
1. August, Brunch auf der Alp da Munt
Mit vielen andern Leuten sind wir im Postauto zum Ofenpass unterwegs und beginnen mit diesen die gut einstündige Wanderung zur Alp da Munt. Überraschenderweise sehe ich auch hier wieder ein paar Wintergrün. Der Weg zur Alp da Munt kommt ohne grössere Steigungen aus. Es ist wunderschönes Sommerwetter und so müssen wir uns auf der Alp den Brunch mit längerem Anstehen verdienen. Nachdem wir uns ausgiebig verpflegt haben trennen Katrin und ich uns schon bald von Prisca und Elsbeth. Wir wollen nicht nur bis Lü sondern ein Stück weiter wandern und schlagen ein etwas flotteres Tempo an. Von Lü wandern wir hinauf nach Urschai und dann ein Stück parallel zum Hang. An einer Verzweigung weist uns ein Wegweiser nach Valpaschun und Valchava. Diesem folgen wir nun und in valchava reicht es dann wieder für einen Kaffee bis das nächste Postauto fährt.
Die Wanderung: 15.6 km, 460 m auf, 1203 m ab, 4:40 Std.
2. August, vom Ofenpass zur Alp Astras und nach Lü
Diese Wanderung unternehme ich mit Katrin. Vom Ofenpass führt uns der Weg schon bald etwas steiler durch lichten Wald und später Geröllhalden entlang ins Valbella. Auch hier sind wir noch länger auf Geröll unterwegs bis das Hochtal zu einer mit Gras bewachsenen Hochebene wird. Fast unmerklich erreichen wir den höchsten Punkt (2535 m). Über Alpweiden hinab und an vielen Mutterkühen mit ihren Kälbern vorbei gelangen wir zur Funtauna da S-charl (2393 m). Wir gehen den Weg in nördlicher Richtung zur Alp Astras und unterhalten uns unterwegs längere Ziet mit einem entgegenkommenden Wanderer. Auf der Alp angekommen möchten wir eigentlich ein Plättli bestellen, aber die Südtirolerin, die die Alp betreibt, macht Mittagsrast und hat das Business anscheinend nicht nötig. So packen wir halt das mitgetragene Picnic aus und verpflegen uns so. Auf dem Weiterweg zum Pass da Costainas (2251 m) überholen uns viele Biker. Dieses Wegstück von Schuls nach Lü gehört zur Strecke des Nationalpark-Bikemarathons, der auch als Tourismus-Variante gefahren werden kann und den ich auch schon 4 x gemacht habe. Vom Pass ist es noch eine gute Stunde nach Lü wo es vor der Postautofahrt noch ein Stück des bekannten Apfelstrudels gibt.
Die Wanderung: 14.4 km, 590 m auf, 830 m ab, 4:20 Std.
Wie immer war es eine wunderschöne Woche im Val Müstair.
Peter