29.03.13 Von Dättlikon "los-gesteuert" ins Blaue gewandert (Thomas) |
Dättlikon im unteren Tösstal ist eine 750-Seelengemeinde, die vermutlich selten als Startort für eine Tageswanderung ausgewählt wird. In unserem Fall war es eine Auslosung mit einem Zufallsgenerator, welcher am vergangenen Montag die Postleitzahl 8421 (= Dättlikon) als unseren Startort bestimmte. Auch der weitere Verlauf dieser «Zufallswanderung» wurde durch das Los bestimmt, indem an jeder Weggabelung, sei sie 2, 3 oder 4-fach, die jeweils folgende Wegstrecke durch eine Ziehung bestimmt wurde. Erst gegen Schluss mussten wir mit einem Vernunftsentscheid korrigierend eingreifen, denn niemand hatte Lust, bei einsetzendem Regen zurück an unseren Startort zu wandern oder zeitraubend zum Irchelturm hochzusteigen. Herausgekommen ist eine spassige Wanderung von Dättlikon nach Eglisau auf indirektem Weg. Insgesamt wurde 9 x ein Losentscheid getroffen, wobei sich alle Teilnehmenden abwechslungsweise unter der gestrengen Aufsicht von 12 Augen als Los-ZieherInnen engagierten.
Heute waren Berti, Claudia, Lony, Monika, Yvonne, Hansruedi und Thomas gemeinsam unterwegs
In Pfungen-Neftenbach ist unsere von verschiedenen Richtungen angereiste Wandertruppe komplett...
...gemeinsam besteigen wir das Postauto nach Dättlikon, wo wir gleich zu ersten Auslosung schreiten:
Einige wünschen sich einen sofortigen Aufstieg zum Irchel, andere die Destination ZH-Unterland, doch...
...das Los-Verdikt lautet nordwärts in Richtung Freienbach. Bevor wir uns auf den Weg machen, freuen...
...wir uns erst einmal an einer vorwitzigen, jedoch sehr schönen Tulpe als Frühlingsboten
Wir ziehen dorfauswärts und sind nach einer halben Wanderstunde schon ein wenig konsterniert, dass...
...uns die zweite Auslosung mit einer 300º-Kehre postwendend wieder in Richtung Süden schickt:
Ungläubige Blicke über das Verdikt Wir ziehen an isoliert-entlegen gelegenen Gutsbetrieben...
...und an störrischen Felltieren in beengter Freilandhaltung vorbei...
...und erhaschen zwischendurch immer wieder einen Blick auf die nahe Töss:
Wir steigen ab zum zum geschichtsträchtigen Blindensteg*, vor welchem der nächste "wegweisende"...
...Losentscheid ansteht:
Diesmal fällt das Verdikt zu unserem Wohlgefallen aus: Ab über den Steg heisst es:
Auf der anderen Uferseite ist einer Didaktik-Tafel zu entnehmen, dass die Geschichte dieses Stegs* bis ins...
...15. Jahrhundert zurück geht, jedoch auch, dass mit dem Initiator Hans Rebmann im Kontext mit dem Namen des Stegs eine traurige Geschichte verbunden ist* .
Wir steigen hoch in Richtung des Blauens, bis auf ca. halber Höhe wieder eine Losziehung ansteht:
Diesmal ist es wieder die 2, die uns in Richtung Ober-Embrach weist, welches wir nach einer schönen...
...Waldpassage erblicken:
Wir durchqueren dieses in den 70-er Hochkonjunkturjahren stark gewachsene Dorf und erfreuen uns...
...an einer geschmacksvollen Oster-Dekoration am Wegrand. Ebenfalls noch im Dorf begegnet uns der...
...nächste Wegweiser, bei dem uns das Losglück — wie sich herausstellen wird — hold ist: Der Uferweg am...
...Mülibach ist ein wahrer Juwel, welcher zur Haumüli führt, wo wir in einem besonders schönem Ambiente...
...unsere wohl verdiente Mittagsrast geniessen.
Weiter dem Mülibach entlang unterqueren wir das Viadukt der S41-Linie, auf welcher wir vor knapp...
...drei Stunden durchgefahren sind; nicht ahnend, dass wir in der Nähe tafeln werden. Der grösser gewordende Mülibach zeigt jetzt seine wilden Seiten, bevor er bei Rorbas in Töss mündet:
Rorbas ist eine Gemeinde mit "durchgeschüttelten Architektur-Facetten"; schön sind die herausgeputzen...
...Fachwerkhäuser und die pittoreske Kirche (Kapelle?), mitten am Hügel "hingepflanzt".
Hier in Rorbas hätte uns das Los zurück nach Dättlikon oder bei einer weiteren Gabelung auf den Irchel geschickt, worauf wir bei einsetzendem Regen den eingangs erwähnten Vernunftsentscheid fällen: Demokratisch wird entschieden, dass wir die Wanderung in Richtung Eglisau fortsetzen.
Zuerst auf der linken Flussseite folgen wir nun dem Ufer der Töss, schauen nahe dem Dorfausgang zurück...
...zur schönen Tössbrücke, wechseln einige hundert Meter später auf einem weniger spektakulären Übergang...
...auf die rechte Uferseite, wo wir unterwegs gegenüber eine Lama-Herde friedlich grasen sehen
Auch die "Freveltaten" der Biber bleiben uns nicht verborgen...
...auf unserem Weg neben und fernab dem Tössufer.
Wir erreichen die Tössegg, wo Yvonne und Monika ihre Körpersprache gekonnt einsetzen, um klipp und klar...
...zu kommunizieren, welches Traktandum jetzt ansteht Wäre das Wetter ähnlich schön gewesen wie...
...bei unserer Irchelwanderung vom 22.07.12, hätten wir wohl einen "überlangen Boxenstopp" eingelegt
Nach kurzer Beratung beschliessen wir, dem zu erwartendem stärkeren Niederschlag zuvorzukommen und das End-Kafi in Eglisau zu konsumieren
Wir werfen einen kurzen Blick auf die Tössegg-Windung des Rheins...
...durchqueren Tössriederen und denken nochmals sehnsüchtig an den 22.07.12 zurück:
Bald sind wir wieder auf dem Naturbelag des Uferwegs auf der linken Rheinseite. Eingangs Eglisau...
...bleiben wir trotz des Regens eine Weile fasziniert vor einer Voliere mit gefiederten Kreaturen stehen:
Ist das ein Kapaun oder ein Truthahn? Ich esse beide nicht besonders gern Darum weiss ich es nicht
Doch auf der Passarelle über die Hauptstrasse in Eglisau wissen wir, dass wir unserem heutigen Wanderziel...
...das wir vor 5 Stunden noch nicht kannten, sehr nahe sind: Es war ein spannendes Experiment.
Fazit zum Thema Zufalls-Wandern: Obwohl diese Erst-Auflage abgesehen vom kleinen Makel "Vernunftsentscheid" recht gut geglückt ist, bedarf es für weitere ähnliche Vorhaben einiger zusätzlicher Überlegungen: Bereits wurde die Anregung gemacht, diese kreative Form der Wanderplanung zur Tradition werden zu lassen, z. B. als "Karfreitagswanderung". Mögliche Anpassungen wären eine vorherige Bestimmung des Startorts oder der Wanderregion. Damit würde vermieden, dass durch die zufällige Auslosung der Postleitzahl ein Gebiet bewandert würde, in welchem nur alle 5 km ein Wegweiser angetroffen wird. Auch die Frage, was in einer aufgezwungenen Endlosschlaufe getan werden soll, stellt sich. Impulse sind hoch willkommen. So ein Impuls kam bereits im Vorfeld von ThomasM, welcher uns empfahl, bei den Mehrfachwegweisern nicht die Himmelsrichtungen zuzuordnen, sondern Nummern zu vergeben und auszulosen. Dies haben wir umgesetzt und es hat bestens funktioniert: Danke, lieber Namensvetter!
Mein Dank geht natürlich auch an Berti, Claudia, Lony, Monika, Yvonne und Hansruedi für das unkomplizierte und aufgestellte Mitmachen bei diesem Experiment
Herzliche Grüsse
Thomas
Sumiswald 30.03.13: | Danke Thomas für die gute Idee, Organisation und Stimmung. Es war schön, etwas NEUES auszuprobieren. LGS Yvonne |
HRH 30.03.13: | Danke Thomas für die feucht-fröhliche Wanderung nach Irgendwo! "Unser" Mülibach ist übrigens auf der Karte mit "Wildbach" bezeichnet. Herzlich Lony&Hansruedi |
MLa 30.03.13: | Herzlichen Dank für den gelungenen, kurzweiligen Karfreitag! Gute Stimmung und beste Gesellschaft, glg Monika |