16.09.07 Speerwanderung (Marcel) |
Hoi zäme
Die Wetterprognose für diesen Sonntag war ja schlicht sensationell und für einmal stimmte sie perfekt mit der Wirklichkeit überein - ich habe mich mit den WetterprophetInnen - die mich diesen Sommer doch mehr als einmal enttäuschten - wieder ausgesöhnt :-)!
Aber ganz der Reihe nach. Für einmal gings für mich nicht so früh los - der Speer liegt sozusagen in meinem Einzugsgebiet. Und Danos - unser Wanderhund - wurde diesmal auch nicht enttäuscht - er durfte uns endlich mal wieder auf einer Wanderung begleiten. So spazierten wir frisch und fröhlich auf den halb acht Bus und mit mehrfachem Umsteigen langten wird dann pünktlich um neun in Ziegelbrücke an. Wir waren die ersten - doch schon bald tröpfelten auch die anderen angemeldeten Teilnehmer aus allen Richtungen ein und wir konnten den Bus nach Amden besteigen. Angesichts des wolkenlosen Himmels wunderte sich niemand, dass es im Bus doch recht eng wurde.
In Amden angelangt lockte uns das Restaurant Sonne zu Startkaffee und Nussgipfel - doch wir verweilten nicht lange, denn dieses Wetter lockte einem ja geradezu nach draussen. Die halbe Gruppe gönnte sich nun eine Seilbahnfahrt derweil sich die anderen Danos anschlossen und die ersten paar hundert Höhenmeter per pedes erklommen. Naja diese Solidarität war in der Tat recht schweisstriefend aber der allgemeinen Kondition bestimmt recht förderlich ;-)! Oben angekommen genossen wir erstmals die Aussicht Richtung Glarner Alpen.
Doch schon bald gings dann wieder gemeinsam weiter und wir umrundeten das Amdener Wahrzeichen den Mattstock.Eine herrliche Wanderung mit prächtiger Aussicht und einem schon ganz speziellen Herbstambiente, welches uns die teilweise bereits recht farbigen Wälder boten! Darüber der tiefblaue Himmel - schlicht und einfach phantastisch.
Kurz nach zwölf erreichten wir dann ganz nach Plan das Restaurant auf der Alp Oberchäseren - auch hier waren wir nicht wirklich alleine. Doch das störte nicht wirklich, wir kriegten schon bald etwas zum Trinken und auch die schönen Fleisch- und Käseplättli wurden flugs serviert. Danos machte es sich inzwischen unter unserem Tisch bequem und versank alsbald in einen tiefen Schlaf um für den angekündigten steilen Aufstieg zum Speer gerüstet zu sein. Doch plötzlich erschrak die ganze Wirtschaft - denn unter unserem Tisch war so etwas wie ein Hundekampf im Gange - völlig unbemerkt hatte sich ein Appenzeller angeschlichen und Danos gezwickt. Dieser liess sich das natürlich nicht gefallen und so kam es zu einer kurzen und heftigen Keilerei. Schliesslich bequemte sich dann die Besitzerin des Appenzellers die Leine desselben zu ergreifen und ihn unter dem Tisch hervorzuzerren. Immerhin entschuldigte sie sich noch für das seltsame Verhalten ihres Hundes.
Gestärkt nahmen wir kurz darauf den Höhepunkt unserer Wanderung - die Erklimmung des Speers in Angriff! Es erstaunte mich nicht wirklich, dass niemand unten warten wollte - die versprochene Aussicht da oben motivierte wohl jeden, diesen Gipfel, trotz des steilen Aufstiegs, in Angriff zu nehmen. Und es war wirklich ein Traum - von hier oben hat man eine unglaubliche Aussicht angefangen beim Zürichsee - Rigi - Mythen - Aubrig - Glarner Alpen - Bündner Alpen - Churfirsten - Alpsteingebiet (und dahinter nach Oesterreich) - Appenzellerland bis hin zurück zum Zürcher Oberland. Wir konnten uns kaum sattsehen. Auch Danos war nun glücklich - wohl weniger wegen der Aussicht - als vielmehr, dass er endlich sein Mittagessen vorgesetzt kriegte ;-).
Als wir uns sattgesehen hatten, gings dann wieder munter runter und unten angelangt versprach der Wegweiser, dass wir in 2 h 30 min in Krumenau sein würden. Das geht ja noch sagten wir uns und weiter gings über Stock und Stein bergab und bergauf und wieder bergab und nochmals bergauf .... naja angesichts der angesagten über 1000 m bergab gings doch zwischendurch etwas gar viel bergauf und als wir nach gut einer Stunde wieder auf einen Wegweiser trafen der meinte jetzt ginge es nur noch 2 h 20 min bis nach Krumenau - da trauten wir den Zeitangaben doch nicht mehr richtig. Immerhin das Wetter war weiterhin traumhaft - die Aussicht ins Toggenburg und Appenzell ebenso
... irgendwann renkte sich das mit den Zeitangaben wieder ein und wir trafen noch kurz vor Betriebsschluss des Krumenauer Sesselliftes an deren Bergstation an. Yvonne und Werner erklärten sich bereit, Danos und mich zu Fuss nach unten zu begleiten und so verabschiedeten wir uns von unseren Wandergenossinnen Nelly, Daniela, Emmi und Frederique - sie hofften, noch den viertel nach fünf Uhr Zug zu erreichen. Wir genehmigten uns in der Wirtschaft oben noch ein Bier und dann gings auch für uns noch einige Hundert m Downhill bevor wir kurz nach sechs den Bahnhof Krumenau erreichten - naja und unsere Seilbahn fahrenden Wanderkolleginnen war auch noch da - das Seilbähnchen fuhr so langsam den Berg hinunter, dass sie den Zug von weitem schon in Krumenau abfahren sahen und sich in Krumenau dann auch noch ein Panaché genehmigen konnten.
Es war wirklich ein wunderschöner Sommertag - meinen Wanderkolleginnen und Werner ein herzliches Dankeschön für die nette Begleitung - freue mich bereits auf eine nächste Wanderung!
Einen ganz speziellen Dank noch an Nelly für die wunderschönen Fotos!
Gruss und bis bald
Marcel