02.03.13 Auf Winterwanderwegen im Goms: Oberwald - Münster - Biel (Beat) |
Heute Samstag sind wir ins Goms im Oberwallis gefahren und dort von Oberwald aus talabwärts bis Biel gewandert.
Mit dabei: Cornelia, Edith, Beat
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Goms020313
ROUTE: Oberwald (1368m) - Obergesteln (1355m) - Ulrichen (1346m) - Geschinen (1351m) - Münster (1380m) - Reckingen (1326m) - Gluringen* (1322m) - Ritzingen* (1318m) - Biel* (1312m)
*) Die Dörfer Gluringen, Ritzingen, Biel haben wir nicht durchquert sondern südlich umwandert.
LINKS: Route dargestellt auf swisstopo (um 45° gedrehter Kartenausschnitt) mit http://map.schweizmobil.ch
RECHTS: Ausschnitt aus Winterwanderkarte mit Routenvorschlägen
Streckenlänge ca. 16 km; 200 m aufwärts, 300 m abwärts:
Gegen 10:15 kommen wir mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn von Göschenen / Andermatt her in Oberwald an. Um 15 Uhr werden wir bei der Bahnhaltestelle Biel eintreffen. Ab Oberwald wählen wir die "Hangweg"-Route (-> Nr. 2 auf Routenplan), die im Gegensatz zum "Rottenweg" (-> Nr. 1 auf Routenplan) durch die Dörfer führt und auf der ganzen Länge (bereits jetzt am Vormittag) in der Sonne liegt.
Die Sonne "brennt" ganztags vom wolkenlosen Walliser Himmel und sorgt im "Kälteloch Goms" für angenehm milde Tagestemperaturen. Die MeteoSchweiz-Gommer-Messstation Ulrichen meldet für den heutigen zweiten Märztag ein Tmax von +7°C (um 14 Uhr) und ein Tmin von -18°C (um 07 Uhr):
Talabwärts haben wir meistens das Weisshorn (4505 m.ü.M.) im Blickfeld (rechts aussen):
Blick zurück; unten die Hausdächer von Oberwald, dem "obersten" Taldorf im Goms. Hinter der Strassengalerie (links aussen) befindet sich die Verladestation für den Autotransport durch den Furka-Tunnel zwischen Oberwald und Realp. Im Hang links verläuft die Strasse hinauf zum Grimselpass (mit Abzweigung bei Gletsch zum Furkapass), die im Winter streckenweise als Wander- und Schlittelweg präpariert ist (-> Route Nr. 3):
Wir erreichen Obergesteln, das talabwärts gelegene Nachbardorf von Oberwald:
Blick hinüber ins "Schattenreich", wo Bahnlinie und Rottenweg entlang der Rotten / Rhone verlaufen:
Durch Obergesteln:
Hochbetrieb auf den Gommer Langlaufloipen; hier mehrspurig am westlichen Dorfrand von Obergesteln:
Im Goms wachsen Langlaufski (fix-fertig gewachst) an den Bäumen:
Ulrichen, das nächste Dorf am Wanderweg und an der Langlaufloipe:
Das Bergpanorama über dem östlichen Gommer Talende vom Galenstock (links) bis zum Muttenhorn (rechts):
Obiger Panoramaausschnitt erstellt mit PeakFinder; der Furkapass befindet sich zwischen Furkahorn und Tällistock, hinter dem Bidmer:
Derselbe Panoramaausschnitt erstellt mit http://www.udeuschle.de/Panoramen.html:
Zoomblick auf den Galenstock (3586 m.ü.M.), ein Grenzgipfel zwischen den Kantonen Wallis und Uri:
Schöne Dachlandschaft im Dorf Ulrichen:
Zoomblick talabwärts zum Weisshorn:
Panorama Richtung Weisshorn erstellt mit http://www.udeuschle.de/Panoramen.html:
Aufblick über die südliche Gommer Talseite:
Die St. Katharinakapelle in Wiler bei Geschinen:
Kurz vor Geschinen (rechts). Wanderer und Langläufer kommen sich im Goms kaum in die Quere:
Einkehr auf der Sonnenterrasse vor dem Restaurant Mühle in Geschinen:
Die kurzen Auf- und Abstiegsstellen haben auf der heutigen Wanderung Seltenheitswert:
Zwischendurch wieder ein Blick zurück; im Vordergrund das Dorf Geschinen, weiter hinten Ulrichen und rechts aussen der im Jahr 1999 stillgelegte Miltärflugplatz Ulrichen:
Auf verschiedenen Bergkuppen im Süden glauben wir die Spuren von Tourenskifahrern erkennen zu können:
Wir durchqueren das Dorf Münster, den Hauptort des Bezirkes Goms, ohne dabei von Dachlawinen oder Eisgeschossen "lahmgelegt" zu werden:
Das Hotel Croix d'Or et Poste im Dorfzentrum von Münster:
Wie die übrigen Dörfer im Goms hat auch Münster, trotz Neubauten, den ursprünglichen Dorfcharakter einigermassen beibehalten. Diesen Eindruck erhält man jedenfalls beim Blick über die Dachgiebel:
Über dem nördlichen Talhang sind zahlreiche Gleitschirmsegler in der Luft und lassen sich vom einsetzenden Südwestwind talaufwärts tragen:
Mittagsrast auf einem der Sitzbänke mit verstellbarer Sitzhöhe je nach Schneetiefe, bzw. Beinlänge:
Das Goms ist ein lawinengefährdetes Tal:
Ein Ereignis aus jüngster Vergangenheit, das ebenfalls Eingang in die Geschichtsbücher des kleinen Gommer Dorfes (Geschinen) finden wird, ist der Lawinenwinter 1999, als in Geschinen ein Todesopfer zu beklagen war. Gabriel Lauber war damals Chef des Lawinenwarndienstes der Region Goms und hat das Ganze hautnah miterlebt. „Unsere“ Lawine, wie er diejenige nennt, die immer wieder bis ins Dorf hinunter gekommen ist und für die man auch einen Damm gebaut hat, ist in diesem schrecklichen Februar insgesamt sieben Mal heruntergekommen. „Nach dem vierten Niedergang war der Damm voll“, erinnert sich Lauber und runzelt die Stirn. „Wir konnten nichts machen. Die Situation war zu gefährlich.“ Die fünfte, eine Nassschneelawine riesigen Ausmasses, brach über den Damm hinweg und zerstörte Häuser und ein Menschenleben. „Es war hart. Wir mussten hilflos zuschauen.“
Quelle: http://www.walser-museum.ch/museum/natur/naturgefahren/lawinen.html
Tauwetter in Reckingen:
Kurz vor 14 Uhr durchqueren wir das Dorf Reckingen:
Nach Reckingen verlassen wir den "Hangweg" und wechseln für die Schlussetappe auf den "Rottenweg":
Vor uns liegt Gluringen, welches zusammen mit Reckingen die Gemeinde Reckingen-Gluringen bildet:
Die "Perlenkette" der sechs Gemeinden zwischen Niederwald und Oberwald im Goms:
Wir nähern uns vorsichtig einem UFO-ähnlichen USEO (unbekanntes Schnee-Eis-Objekt), welches ....
.... welches unmittelbar neben dem Hotel Tenne in Gluringen dem Frühling entgegen schmilzt:
Die Muttergotteskapelle im Ritzinger Feld (Ritzingerfeldkapelle):
Blick auf die Ritzingerfeldkapelle vom Gommer Höhenweg aus, den wir im vorletzten Sommer zwischen Münster und Bellwald begangen haben:
Obiges Bild aus FF-Blog: 31.07.11 / Gommer Höhenweg (2) von Münster bis Bellwald
Das Dorf Biel, dahinter ein mächtiger Lawinendamm:
Blick von oben auf die beiden Lawinenschutzdämme zwischen den Dörfern Selkingen (links) und Biel:
Der Lawinengraben / Eine düstere Geschichte aus dem Wallis
Im Februar 1999 ging eine Lawine auf die Walliser Dörfer Biel und Selkingen nieder. Inzwischen wurden zum Schutz der Bewohner zwei riesige Dämme errichtet. Doch der Preis für die vermeintliche Sicherheit ist hoch. Das Dorfbild hat schwer gelitten, und die Dorfgemeinschaft ist zerstritten.
Der Autor und Filmemacher Gieri Venzin hat von 1999 bis 2003 die Entwicklung der beiden Gomser Dörfer Biel und Selkingen nach der großen Lawine festgehalten. Wenn gegen die Lawinen keine Dämme gebaut würden, so glaubten die Menschen damals, hätten sie in ihren Dörfern keine Zukunft.
Vier Jahre später schützen zwei 20 Meter hohe Dämme die beiden Dörfer vor der Lawine. Doch niemand hätte gedacht, wie einschneidend die Dämme das Dorfleben verändern sollten. Inzwischen wissen alle, wie hoch der Preis ist, den sie für ihre vermeintliche Sicherheit bezahlen müssen. Das Dorfbild hat schwer gelitten, zwischen den Bewohnern klafft ein tiefer Graben.
Die Dämme haben einen Keil in die Dorfgemeinschaften getrieben. Nichts ist seither mehr, wie es vorher war. Im Mittelpunkt steht das Schicksal der Betroffenen von Biel und Selkingen. Entstanden ist dabei ein bewegendes Dokument über den Umgang mit Naturkatastrophen und den Preis der Sicherheit.
Quelle Luftbild und Text: http://www.3sat.de/page/?source=/specials/108148/index.html
SRF-DOK-Video (zur Zeit nicht abrufbar): Der Lawinengraben
Spätestens an Ostern muss der Wohnwagen wieder bewohnbar sein:
Um 15 Uhr erreichen wir die Bahnhaltestelle Biel, wo wir unsere heutige Wanderung abschliessen. Der "Rottenweg" führt über Blitzingen noch weiter bis nach Niederwald und hat ab Oberwald eine Gesamtlänge von 20 km:
Mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn fahren wir zurück nach Oberwald und über Andermatt hinunter nach Göschenen:
Vielen Dank an Cornelia und Edith für die Teilnahme.
Beat
FF-Wanderblogs aus dem Goms:
- Winterwanderung: 01.02.12 / Auf Winterwanderwegen von Oberwald im Goms auf den Grimselpass
- Gommer Höhenweg / 1. Etappe: 22.04.11 / Gommer Höhenweg von Münster bis Oberwald
- Gommer Höhenweg / 2. Etappe: 31.07.11 / Gommer Höhenweg (2) von Münster bis Bellwald
Weitere INFOS:
- obergoms.ch: http://www.obergoms.ch/tourismus/
- Routenkarte: Winterwanderkarte mit Routenvorschlägen
- Zustand der Wanderwege und Loipen: http://www.obergoms.ch/tourismus/wispo/index.php
- wandersite.ch (W82): Münster - Oberwald
- wandersite.ch (W81): Niederwald - Münster
- myswitzerland.com: Winterwanderung durch den östlichsten Teil des Wallis (Blitzingen - Münster)
- Webcams: http://www.obergoms.ch/tourismus/service/webcams.php
Sunshine 04.03.13: | Herzlichen Dank für den sonnig, schönen Tag, Edith |