31.12.12 Durch das Rhonedelta (Les Grangettes): Villeneuve - Le Bouveret (Beat) |
Nachdem wir vorgestern Samstag durch die Rebhänge des Waadtländer Lavaux von Lutry nach Vevey gewandert sind, bin ich heute Montag (an Silvester) erneut an den Genfersee gefahren und zwar an den östlichsten Seezipfel nach Villeneuve. Von dort bin ich durch das Rhonedelta (Naturschutzgebiet "Les Grangettes") zur Rhonenmündung und auf die gegenüberliegende Seite nach Le Bouveret gewandert.
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/LesGrangettes311212
ROUTE: Villeneuve (375m) - Les Saviez (373m) - Les Grangettes (373m) - Grand Canal - Embouchure du Rhône (373m) / Rhonemündung - Passerelle des Grangettes / Brücke über die Rhone - La Bretagne - Le Bouveret (374m)
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch
Streckenlänge ca. 14 km; praktisch keine Höhenunterschiede
Das Infoblatt von pro natura über das Naturschutzgebiet Les Grangettes:
Quellenhinweis für Download: http://www.pronatura.ch/liste-schutzgebiete-erleben
Kurz nach 10 Uhr komme ich mit der S3 von Lausanne her in Villeneuve an. Um 12:30 erreiche ich das rechte Rhoneufer und kurz darauf die Rhonemündung in den Genfersee (Embouchure du Rhône). Um 14 Uhr bin ich bei der Bahnstation in Le Bouveret.
Panoramablick am Hafen von Villeneuve auf den Genfersee, links das Rhonedelta und dahinter der 2172 Meter hohe Gipfel des Grammont, rechts das Nordufer (Lavaux und Waadtländer Riviera):
Zoomblick auf die Rebhänge des Lavaux und die Stadt Vevey mit dem Mont Pélerin:
Rund 500 Meter vor dem Hafen von Villeneuve liegt das winzige Inselchen "Ile de Peilz" mit einer durch Vogelkot weiss gefärbten Platane:
Die Île de Peilz liegt im seichten Wasser vor den Gemeinden Noville und Villeneuve, 500 m vom Ufer entfernt. Sie hat eine quadratische Form mit gemauerten Seiten, und eine Fläche von etwa 40 m². Eine grosse Platane steht auf der Insel.
Die Insel gehört den Gemeinden Noville und Villeneuve. Sie bezieht ihren Namen von der Gemeinde La Tour-de-Peilz. Die Insel war früher nur ein einfacher Fels, der aus dem Wasser ragte. Auf diesen hatten die Einwohner von Villeneuve 1797 eine grössere Insel aufgeschüttet, deren Fläche mit dem Lauf der Zeit wieder abgenommen hat. 1851 wurden drei Platanen auf der Insel gepflanzt, wovon eine noch existiert.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%8Ele_de_Peilz
Zoomblick zum Grammont-Gipfel, der von Miex / Le Flon aus, vorbei am Lac de Taney, auf einer T2-Wanderung bestiegen werden kann:
Siehe dazu hikr.org-Bericht: http://www.hikr.org/tour/post43197.html
Ich überquere den Eau Froid, den ersten der vier Zuflüsse, die im Bereich des Rhonedeltas in den Genfersee münden (Eau Froide / Grand Canal / Le Rhône / Canal Stockalper):
Der östliche Zugang zum Naturschutzgebiet Les Grangettes:
Websites mit Grangettes-Infos:
- artenschutz.ch / auf Deutsch: http://www.artenschutz.ch/grangettes.htm
- pro natura (vaud) / auf Französisch: http://www.pronatura-grangettes.ch/
Aussichtsturm und Vogelbeobachtungsstation beim östlichen Grangettes-Zugang:
Blick aus dem Beobachtungsturm:
Die Wasserburg Schloss Chillon bei Montreux:
Vom Asphaltsträsschen zweigt beim Wegpunkt "Les Saviez 373m" rechts der Uferweg ins Feuchtgebiet ab:
Zwischen den vier Zuflüssen sind mehrere schmale Entwässerungsgräben zu überqueren:
Weitblick nach Süden zu den rund 20 km entfernten Dreitausender der Dents du Midi:
Weicher (teilweise auch schlammiger) Weg nahe dem Ufer, hier durch Schachtelhalmstängel:
Hier grenzt ein Privatgrundstück an den See und weiter vorne befindet sich ein grosser Campingplatz:
Der Wegpunkt "Les Grangettes 373m", wo sich auch ein grosser Campingplatz befindet, liegt ungefähr in der Mitte zwischen Villeneuve und Le Bouveret:
Der 2042 Meter hohe Gipfel des Rochers de Naye, der von Montreux aus mit einer Zahnradbahn erreichbar ist:
Abwechslungsreicher Wechsel zwischen Nah- und Weitblicken:
Weil das Rhonedelta nicht mehr wächst, sondern infolge Kiesabbau und gezähmter Flüsse (Staudämme) seit den 50er Jahren sogar schrumpft, ist der Schilfgürtel gefährdet. Durch Erosion ist das Ufer in den letzten Jahren teilweise bis 70 Meter zurückgewichen:
Dent de Jaman (links) und Rochers de Naye. Unten im See die Autobahn A9 über dem Schloss Chillon:
Die seitlichen Dämme des Grand Canal ......
..... führen rund 500 Meter weit in den offenen See hinaus:
Vom Damm her bieten sich prächtige Ausblicke auf die Uferlandschaft und die umliegenden Hügel und Berggipfel:
Der Grand Canal zwischen seinen seitlichen Dämmen, wobei der rechte Damm begehbar ist. Im Hintergrund der Mont Pélerin über der Stadt Vevey:
Blick über den Dammweg und den Grand Canal zurück zum Ufer; rechts oben die Dents du Midi:
Zoomblick auf das über Montreux gelegene Caux mit dem imposanten ehemaligen Grand Hôtel de Caux, das heute als Museum, Konferenzzentrum und von der Hotelfachschule SHMS genutzt wird. Vor dem Hotelgebäude ist die kunstvolle Trasse der Zahnradbahn zum Rochers de Naye erkennbar:
Vorbei an zahlreichen Bootanlegestellen gehe ich dem Grand Canal entlang bis ....
..... bis zu dieser Brücke, die ich überquere:
Der Grand Muveran (links) und zahnförmige Petit Muveran, die nördlich über dem Rhoneknie bei Matigny liegen und die Grenze zwischen den Kantonen Waadt und Wallis bilden:
Der Tour de Mayen und der Tour d'Aï, die zwischen Montreux und Leysin liegen:
Der Wanderweg durch dürre Riedwiesen im Gebiet La Praille zwischen dem Grand Canal und der Rhone; im Hintergund der Grammont:
Ich erblicke ein sehr auffälliges Industriegebäude an einer ungewohnten Stelle, nämlich auf einem Aussichtspunkt hoch über dem Rhonetal. Zuhause finde ich heraus, dass es sich um das Wärmekraftwerk Chavalon (Schwerölkraftwerk) handeln muss, welches 1999 stillgelegt worden ist und nun zu einem Gaskraftwerk umgebaut werden soll:
Um 12:30 komme ich ans Rhoneufer. Der Fluss ist im Jahr 1836 kanalisiert und anschliessend, im Jahr 1851, ist zusätzlich der Grand Canal erstellt worden. Auf dem gegenüberliegenden linken Rhoneufer ist von "Natur pur" nicht mehr viel zu sehen. Dort befindet sich ein grosser "Aquaparc" (links), an dem ich später vorbeikommen werde:
Flussabwärts folgen im Gebiet "La Bretagne" Hafenanlagen für den Kiestransport sowie ein Kieswerk:
Ich gehe dem Damm entlang bis zum Wegpunkt "Embouchure du Rhône 373m", der rund 100 Meter vor der (unzugänglichen) Mündungstelle der Rhone in den Genfersee liegt:
Grosse Lastkähne am gegenüberliegenden Ufer:
Das Kieswerk:
Mündung der Rhone in den Genfersee:
Anschliessend folge ich der Rhone flussaufwärts bis zur Fussgängerbrücke:
Blick über das Rhonedelta nach Nordosten, links Les Pléjades und rechts Rochers de Naye:
Auf der "Passerelle des Grangettes" überquere ich die Rhone:
Blick flussaufwärts; in der Flussmitte verläuft hier die Grenze zwischen den Kantonen Waadt und Wallis:
Auf der linken Flussseite geht's nun wieder in Gegenrichtung zur Rhonemündung:
Vorne in der Hafenanlage betrachte ich die Lastkähne aus der Nähe:
Die nahe Quaianlage (hier allerdings auf einem Privatgrundstück) wirkt um einiges beschaulicher:
Vorbei am "Aquaparc", der irgendwie an ein Alkoholdestillationwerk oder eine Erdölraffinerie erinnert, gehe ich in Richtung Bootshafen und Bahnhof von Le Bouveret:
Am Bootshafen in Le Bouveret lässt sich erahnen, was in der warmen Jahreszeit auf dem Lac Léman abgeht:
Im Juli 2009 ist der Alinghi-5-Katamaran hier im Hafen von Le Bouveret fertiggestellt worden.
Dazu das SRF-Video aus Schweiz aktuell vom 15.07.09: Alinghi-Katamran im Genfersee
Kurz vor 14 Uhr komme ich zur Bahnstation in Bouveret:
Für den Heimweg wähle ich diesmal nicht den Weg über Lausanne, sondern die etwas längere Route durch das Unterwallis nach Martigny / Visp und von dort durch den Lötschbergtunnel.
Beat
Weitere Infos zur Wanderung durch das Naturschutzgebiet "Les Grangettes":
- myswitzerland.com: http://www.myswitzerland.com/de/kontrastreiche-wanderung-am-lac-leman.html
- geotrails.ch: http://www.geotrails.ch/detail.php?trailid=32478&lang=de
- sommerspass.ch: http://www.sommerspass.ch/berichte/16/grangettes.htm