24.12.12 Zum westlichsten Schweizer Grenzstein bei Chancy / GE (Beat) |
Bei frühlingshaften Temperaturen bin ich heute Montag (am Tag des Heiligabend) nach Genf und weiter bis La Plaine gefahren. Von dort wanderte ich durch die Genfer Champagne und habe den westlichst gelegenen Schweizer Grenzpunkt / Grenzstein südlich des Dorfes Chancy aufgesucht.
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Chancy241212
ROUTE: La Plaine (356m) - Avully (424m) - Moulin-Roget (371m) - Chancy (359m) - Westlichster Grenzpunkt / Grenzstein bei Vers Vaux (339m) - La Coulouvrenière (362m) - Champlong (418m) - Avusy (417m)
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 16 km; 400 m aufwärts, 350 m abwärts:
Kurz nach 10 Uhr erreiche ich mit dem Regionalzug von Genf her das Grenzdorf La Plaine. Hier beginne ich meine Wanderung in Richtung Avully und Chancy. Am Grenzpunkt bei Vers Vaux komme ich um 12:30 an und das Dorf Avusy, wo ich die Wanderung beende, werde ich gegen 14:30 Uhr erreichen.
Unmittelbar nach dem Dorf La Plaine überquere ich die Rhone. Hier der Blick flussabwärts und nach Westen zur auslaufenden Jurakette auf französischem Gebiet. Die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz verläuft zwischen dem Grenzpunkt bei Vers Vaux und der Flussbiegung links vorne genau in der Flussmitte. Hier bei der Brücke zwischen La Plaine und Avully ist beidseits der Rhone Schweizer Gebiet:
Blick zurück auf die Rebhänge über La Plaine. Dahinter die "Crêt de la Neige", mit 1720 m.ü.M. die höchste Jura-Erhebung:
Panoramablick vom Dorf Avully auf die Jurahöhen im Nordwesten:
Im Dorf Avully:
Zutrauliche Dorfbewohnerin:
Das Dorf Avully liegt in der Genfer "Champagne", in der westlichsten Ecke der Schweiz, wo "Wein und Honig" fliessen. Ich werde später bei einem Bienenhaus tatsächlich herumschwirrende Bienen antreffen, was für einen Weihnachtstag wohl eher eine seltenes Erlebnis sein dürfte:
Das weite Gebiet der Champagne zwischen Avully und Chancy liegt, immer wieder hör- und sichtbar, unter der Abflugroute des rund 10 km entfernten Genfer Flughafens:
Im Osten sind vermutlich die Felszacken der "Dents du Midi" im westlichen Wallis zu erkennen:
Blick nach Westen, wo sich in der Talsenke die Rhone verbirgt, der ich mich nun wieder nähern werde:
Prächtige Pappelallee entlang der Route de Passeiry:
Exotische Tierwelt im Dorf Chancy:
In Chancy komme ich in die westlichst gelegene Gemeinde der Schweiz:
Das schmucke Gemeindehaus (Mairie) in Chancy:
Bei Chancy steige ich über Treppen ans Rhoneufer hinunter und folge nun dem Fluss bis zum äussersten Grenzstein bei Vers Vaux. Die Flussmitte bildet hier die Landesgrenze:
Auge in Auge mit Frankreich:
Die Rhonebrücke kurz unterhalb von Chancy, erbaut 1874:
Weihnachtswanderung auf schönem Uferweg bei frühlingshaft milder Temperatur:
Blick zurück zur Brücke zwischen Chancy und dem französischen Pougny:
Die Auenlandschaft bei Vers Vaux um einen seitlichen Flussarm herum:
Um 12:30 erreiche ich den unspektakulären Grenzstein beim westlichsten Schweizer Grenzpunkt (der selber in der Flussmitte liegt). Rechts im Bild die Installation der Flusspegelmessung:
Hier wird laufend der Flusspegel der Rhone gemessen:
Die aktuellen (und historischen) Daten dieser Messstation "Rhone - Chancy, Vers Vaux" können beim Bundesamt für Umwelt, dem BAFU, abgerufen werden: http://www.hydrodaten.admin.ch/de/2217.html
Vom Grenzstein 1.5 folge ich nun weitgehend der Grenze, die zuerst nach Süden (zum Grenzstein 1.1) und anschliessend nach Osten verläuft:
Die Grenzlinie (gelb) und die Wanderroute (rot) in der Darstellung von Google earth:
Ich verlasse den Flusslauf der Rhone, die rund 300 km weiter im Süden ins Mittelmeer mündet:
Grenzwanderweg:
Erst in der Nähe des Wegpunktes "Vers Vaux 339 m" .....
..... treffe ich auf ein Schild, das auf die Besonderheit des (fünfsteinigen) Grenzsteins Nr. 1 (Bornes 1.1 bis 1.5) hinweist:
La borne frontière n° 1 à Chancy
Point le plus occidental du Canton de Genève, et par conséquent de la Confédération Helvétique, la borne n° 1 à Vers-Vaux, sur la commune de Chancy, a une valeur tout autant symbolique que géographique ou cartographique.
Délimitant la frontière Ouest de la Suisse avec la France, elle constitue le point de départ des marquages qui jalonnent notre pays. Et ce n'est pas un hasard si le 4 septembre 1993, les bureaux des Grands Conseils de Suisse alémanique, du Tessin et de Genève, ainsi d'ailleurs que les Autorités rançaises, se sont rencontrés symboliquement autour de cette borne, pour concrétiser son existence et visualiser cette limite qui existe depuis 1816.
Quelle: http://www.chancy.ch/default.asp?31D363E6268333D36E
Vogelschutzgebiete in der Auenlandschaft der Rhone:
Frankreichs Wanderwegweiser kommen mir spanisch vor:
Kurze aber steile Auf- und Abstiege sind im Waldgebiet entlang der Grenze zu bewältigen. Diese Hängebrücke ist somit ein nützliches Möbelstück:
Ich überquere die Strasse, die von Chancy ins französische Dorf La Joux führt und ......
.... und lande vor einer Barriere "HALT SCHIESSGEFAHR / Durchgang verboten". Dass am Tag des Heiligabend die Schweizer Armee in dieser Gegend herumballern soll, kann ich mir zwar nicht so recht vorstellen. Trotzdem suche ich einen Umgehungsweg, erlaube mir aber bald (vorne beim Grenzstein 22), wieder auf diesen Wanderweg einzuspuren:
Das Flüsschen La Laire, das ich hier überquere, fliesst bei Chancy in die Rhone:
Hier, beim Wegpunkt "La Coulouvrenière 362m", wähle ich den Weg nach Avusy:
Es kommt selten vor, doch manchmal wünscht man sich Hartbelag unter die Füsse:
Ich komme wieder ins Weinbaugebiet der Genfer Champagne, hier das Maison de la Grave im Weiler Champlong bei Avusy:
In Avusy besteige ich, nicht etwa das bereitstehende rote Velo, sondern den Bus. Dieser fährt auf Umwegen und durch zahlreiche kleine Dörfer Richtung Genf. Mit dem Tram 14 gelange ich schliesslich zum Bahnhof und erlebe anschliessend eine stimmungsvolle Rückfahrt dem Genfersee entlang nach Lausanne und anschliessend über die eindrücklichen Weinbauterrassen des Waadtländer Lavaux.
Beat
Weitere Infos:
- myswitzerland.com: http://www.myswitzerland.com/de/grenzschlaengeln-im-vallon-de-la-laire.html
- coopzeitung.ch / cooperation-online.ch: Durch die Genfer Champagne zum westlichsten Dorf der Schweiz
FF-Blogs über die Wanderungen zum südlichsten und nördlichsten Schweizer Grenzstein:
- 13.12.12 / Zum "Punto estremo Sud della Svizzera" bei Chiasso
- 19.12.12 / Zum "Schwarzen Stein", dem nördlichsten Schweizer Grenzstein
Östlichster Punkt der Schweiz: Auf dem 2763 Meter hohen Piz Chavalatsch in der Gemeinde Müstair im Kanton Graubünden findet man den östlichsten Grenzstein der Schweiz. Der Berg ist in 3-4 Stunden Wanderung von Müstair aus zu erreichen und bietet eine schöne Aussicht ins Val Müstair und ins Vinschgau im Südtirol.
Quelle: http://www.rolandweibel.com/die_schweiz_zu_fuss/vier_grenzsteine.php
Der Piz Chavalatsch über dem Münstertal (Val Müstair) fehlt noch im CH-Grenzstein-Besuchsprogramm: