01.12.12 Unter dem Nebel dem Etzel entlang nach Einsiedeln (mit Weihnachtsmarkt) (Beat) |
Nachtrag zum FF-Blog über unseren Besuch im Basler Zoo vom vergangenen Samstag:
Am vergangenen Donnerstag ist im Schweizer Fernsehen der DOK-Beitrag "Wir und der Zoo" mit Aufnahmen aus dem Basler und dem Zürcher Zoo gesendet worden, u.a. auch mit Bildern vom Panzernashornkalb Jari, das am 10. September geboren wurde.
Video-Link: http://www.sendungen.sf.tv/dok/Sendungen/DOK/Archiv/Wir-und-der-Zoo
Die Wetterdienste meldeten für heute Samstag eine Nebelobergrenze zwischen 1200 und 1500 Metern. So war von vorneherein absehbar, dass der Etzel mit seinen 1093 m.ü.M. unter dem Nebeldeckel oder sogar voll im Nebel liegen würde. Genau so war es denn auch. Wir haben darum auf den Aufstieg zum Etzel-Kulm verzichtet und sind, ausgehend von Schindellegi, der Südflanke des Etzels entlang bis St. Meinrad und von dort über Egg bis nach Einsiedeln gewandert.
Mitgekommen sind heute: Martha (SZ), Edith, Isabel, Martha (TG), Werner, Beat
Gewanderte Route: Schindellegi-Feusisberg (758m) - Dreiwässeren (768m) - Wäni (840m) - Büel (875m) - St. Meinrad / Etzelpass (950m) - Jureten (951) - Egg (852m) - Hirzenstein (917m) - Strandbad Sihlsee (894m) - Hüendermatt (892m) - Einsiedeln (880m)
Bilder von Martha im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/luetzelmatt/20121201SchindellegiEinsiedeln
Weitere Bilder in meinem Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/SchindellegiEinsiedeln011212
Bilder vom gestrigen Aufstieg von Schindellegi zum Etzel:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Etzel301112
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 18 km; 500 m aufwärts, 350 m abwärts:
Bei der Bahnstation Schindellegi-Feusisberg beginnen wir kurz vor 11 Uhr unsere Wanderung, die vorerst während rund 3 km (bis Dreiwässeren) flussaufwärts nahe der Sihl entlang führen wird. Um 13 Uhr erreichen wir den Etzelpass bei St. Meinrad und gegen 16:30 kommen wir in Einsiedeln an.
Blick auf die gegenüberliegende Flussseite (vermutlich zur Sunnegg):
Grau-Weiss gibt heute den Ton an und kräftige Farben sind eine Seltenheit:
Bei Dreiwässeren überqueren und verlassen wir die Sihl:
Die Ortsbezeichnung "Dreiwässeren" deutet auf den Zusammenfluss von Sihl, Alp und Biber hin. In unmittelbarer Nähe fliesst die aus dem Alptal und von Einsiedeln her kommende Alp in die Sihl. Die Sihl werden wir weiter flussaufwärts (bei Egg, kurz nach ihrem Ausfluss aus dem aufgestauten Sihlsee) nochmals überqueren. Die Biber ihrerseits mündet bei Biberbrugg, rund 2 km südwestlich von Dreiwässeren, in die Alp.
Sihlüberquerung bei Dreiwässeren:
Infotafel im Naturschutzgebiet Dreiwässeren: "Staustufe Dreiwässern ist fischgängig"
Ausschnitt aus WWF-Riverwatch-Publikation "Revitalisierung der Sihl bei Feusisberg":
Aufstieg vom rechten Sihlufer in Richtung Bleiken / Wäni / Büel:
Der markierte Wanderweg vom Sihlübergang bei Dreiwässeren Richtung Etzel führt über Wäni und Büel. Auf der Landeskarte ist aber auch ein Feldweg eingetragen, der über Bleiken und Büelweid nach Büel führt. Im Gehöft Bleiken stellen wir aber fest, dass momentan keine "Spuren im Schnee" zur Büelweid hinüber führen, weder Stapf- noch Radspuren. So kehren wir wieder um und nehmen doch den Weg über Wäni nach Büel. Mit Schneeschuhen wäre die Büelweid aber problemlos erreichbar. Nach Büel geraten wir kurz auf einen "falschen Weg" und wären beinahe doch noch in der Büelweid angekommen:
Auf dem Weg zum Gehöft Bleiken, wo wir umkehren und nach Wäni (rechts hinten) gehen werden:
Kurz vor Büel mit dem Ausflugsrestaurant Büel. Die unzähligen Parkierfelder entlang der Strasse zeigen, dass hier bei schönem Wetter einiges los ist. Wer mit dem Auto auf den Etzel will, muss spätestens hier sein Fahrzeug stehen lassen. Ohne Nebel würden wir hier den Etzel direkt vor uns im Blickfeld haben:
Von Büel aus erfolgt der Aufstieg zum Etzel, entweder über einen gepfadeten Zufahrtsweg (Fahrverbot) oder über Wanderwege, die momentan allerdings bequemer mit Schneeschuhen zu begehen sind. Wir nehmen ab hier ein stückweit den Zufahrtsweg zum Etzel, zweigen beim Wegpunkt 957 nach Süden ab und gehen über den schwarzgeräumten Veloweg nach St. Meinrad:
Gestern Freitag hatte ich hier (oberhalb von Büel) freien Blick auf den Zürichsee:
Wir gehen entlang dem Südhang des Etzel Richtung Etzelpass / St. Meinrad. Rechts aussen ist das Dorf Egg zu erkennen, welches wir später Richtung Einsiedeln durchqueren werden:
Um 13 Uhr erreichen wir den Etzelpass bei St. Meinrad:
Das Gasthaus und die Kapelle St. Meinrad liegen an der Pilgerroute des Jakobsweges, der vom Zürcher Oberland her über den Etzelpass zum Wallfahrtsort Einsiedeln und von dort weiter ins nordspanische Santiago de Compostela führt:
Einkehr im Gasthaus St. Meinrad:
Wieder aufgewärmt verlassen wir St. Meinrad und zweigen kurz darauf (bei Jureten) vom Asphaltweg auf den Wanderweg, der auf direktem Weg nach Egg (SZ) führt. Weil wir Fussspuren im Schnee sehen, nehmen wir an, dass wir diesen Weg auch ohne Schneeschuhe begehen können:
Und wirklich, das Schneestapfen macht viel Freude und mit Gamaschen über den Schuhen bleiben die Füsse im Trockenen:
Wir nähern uns dem Dorf Egg, welches von der Sihl durchflossen wird:
In Egg begeben wir uns auf den auch hier "vorgestampften" Wanderweg Richtung Hirzenstein / Einsiedeln:
Wegkreuz am Wanderweg zwischen Egg (unten) und Hirzenstein. Rechts unten im Bild der Flusslauf der Sihl, kurz nach ihrem (Restwasser-)Ausfluss aus dem Sihlsee (unterhalb der Staumauer in den Schlagen):
Gemäss der 1987 um 30 Jahre verlängerten Konzession ist die Sihl aus dem Sihlsee so zu dotieren, dass die Sihl unterhalb der Staumauer 0,3 m3/s bis 0,4 m3/s und beim Eintritt in den Kt. Zürich 2,5 m3/s bis 3,0 m3/s Wasser führt. Diese Restwassermenge erfordert pro Jahr durchschnittlich 29 Mio. m3 oder 12% des natürlichen Zuflusses. Die maximale Stauquote des Sees liegt auf 889,34 m ü. M. Vom 1. Juni bis 31. Oktober darf die Quote 887,34 nicht unterschritten werden. Bei Nichteinhaltung dieser Verpflichtung ist eine Busse zu bezahlen. Der vorgeschriebene freie Spielraum von 2 m für die Seefüllung entspricht einem Stauinhalt von 21 Mio. m3. Er genügt oft nicht zum Auffangen von vorwiegend in den Sommermonaten anfallenden ausserordentlichen Hochwasser. So gehen im Durchschnitt pro Jahr 3,5 Mio. m3 zusätzlich durch Wehrüberlauf der Energienutzung verloren.
Quelle: sihlsee.ch / Etzelwerk
Nicht nur der Sihl wird ein rechter Teil ihrer Füllung abgezwackt auch dieser Tannenbaum musste "Federn lassen":
Um 15 Uhr entdecken wir einen geeigneten Unterstand um unser Picnic zu verzehren:
Kurz darauf, beim Strandbad Einsiedeln, erreichen wir das Sihlseeufer:
Dieser Winter ist erst gut zwei Tage alt und schon haben die Einsiedler ihre Langlaufloipen und Winterwanderwege vorzüglich präpariert:
Nach Überquerung des Hüendermattdamms verlassen wir bei der Hüendermatt das Ufer des Sihlsees:
Sihlsee / See-Abschlüsse
Die Staumauer in den Schlagen ist im Molassefelsen der Sihlschlucht fundiert. Sie ist eine massive, gerade Schwergewichtsmauer mit dreieckigem Querschnitt. Die Mauerkubatur (Beton und Verkleidung) beträgt 28 000 m3. Beim rechten Widerlager der Mauer befi ndet sich der Stolleneinlauf mit der Schieberkammer, von wo ein 2900 m langer Druckstollen zum Wasserschloss führt. Der Druckstollen teilt sich nach dem Wasserschloss in zwei Druckleitungen von je 2200 m Länge, durch die das Triebwasser in die Zentrale in Altendorf gelangt.
Gegen das Alptal ist der Sihlsee durch den Hüendermattdamm abgeschlossen. Ein zentral gelegener Lehmkern, der in 2,5 bis 5,3 m Breite von der Dammkrone zum Fundament hinuntergeführt und dort mit dem kompakten Untergrund verzahnt ist, dient als Dichtung. Auf der Seeseite ist der Damm durch eine Trockenpflästerung geschützt. Das Gesamtvolumen beträgt 64150 m3.
Der Abschlussdamm am Südende des Sees hat eine Länge von 800 m und einen Inhalt von 15 600 m3.
Quelle: http://homepage.hispeed.ch/sihlsee/start_files/Etzelwerk.pdf
Gegen 16:30 erreichen wir die Klosteranlagen in Einsiedeln:
Eben werden die Pferde von den Koppeln im Klosterhof in die Stallungen geführt:
Im Marstall des Kloster Einsiedeln, dem ältesten Gestüt von Europa, werden seit über 1000 Jahren 'Einsiedler'- Pferde gezüchtet.
Quelle: http://www.marstall-einsiedeln.ch
Das Kloster Einsiedeln setzt auf Gottvertrauen (und eine Schaden-Versicherung):
Martin Werlen, der Einsiedler Abt, begutachtet einen Schadenfall an seinem Kloster (Bild aus mobi.ch):
Auf dem Klosterplatz und entlang der Hauptstrasse Richtung Bahnhof ist Weihnachtsmarkt:
Nach der Durchquerung des Weihnachtsmarktes kehren wir noch im Brauerei-Restaurant Rosengarten ein.
Vielen Dank an alle fürs Mitkommen.
Beat
Weitere INFOS:
- wandersite.ch-Route Nr. 570: http://www.wandersite.ch/Tageswanderung/570_Schwyz.html
- schwyz-tourismus.ch: Bauernlehrpfad zwischen Schindellegi und Einsiedeln
- wandern-hegi.ch: Von Schindellegi auf den Etzel und nach Einsiedeln
- Live-Cam Etzel: Berggasthaus Etzel-Kulm
- Live-Cam Einsiedeln: Blick auf Klosterkirche
FF-Blogs über weitere Wanderungen nach Einsiedeln:
- 27.11.11 / Von Rothenthurm durchs Hochmoor nach Einsiedeln (mit Weihnachtsmarkt)
- 06.08.11 / Vom Zürichsee zum Sihlsee: Lachen - Stöcklichrüz - Einsiedeln
- 27.03.11 / Moorwanderung zwischen Biberbrugg und Einsiedeln
- 04.12.10 / Nachmittagswanderung von Rothenthurm nach Einsiedeln (mit Weihnachtsmarkt)
Martha 02.12.12: | Herzlichen Dank Beat für diese schöne Winterwanderung und den Rückblick. Es war kalt, aber sehr sehr schön. LG Martha |
werner 02.12.12: | Hallo Beat auch ich möchte mich bei dir für alles bedanken, war eine sehr schöne Wanderung in der weissen Pracht mit Grüssen Werner |
bergaubergine 02.12.12: | Lieber Beat, vielen Dank für die Organisation und den schönen Rückblick. Es war trotz Nebel und Kälte wunderbar durch den frischen Schnee zu stapfen. LG Isabel |