21.10.07 Tessiner Genusswanderung (Marcel) |
Hoi zäme
Witterungsbedingt fand dieses Wochende keine Wanderung statt - und so veröffentliche ich hier noch den Rückblick auf die Tessiner Genusswanderung vom 21. Oktober. Vielleicht trösten die sonnigen Bilder ja ein bisschen über dieses trübe Wochenende hinweg ;-) .
Ich gebe ja gerne zu, dass der Treffpunkt um 7 Uhr in Zürich zweifellos etwas früh war – doch die Baslerin und der Kirchberger mussten gar noch eine Stunde früher aufstehen! Der Zug ins Tessin war glücklicherweise nicht annähernd so gut besetzt wie ich erwartet hatte. Wanderhund Danos konnte sich daher auf der langen Fahrt in den Süden ganz bequem im Gang des Zuges ausstrecken. Früh waren wir aufgestanden und waren froh, als schon bald das Wägeli kam und uns Kaffee und Gipfeli anbot. Angesichts der wolkenverhangenen Innerschweizer Berge bereuten wir den Verzicht aufs Brienzer Rothorn nicht im geringsten und waren jetzt nur noch gespannt wie es nach dem Gotthardtunnel in Airolo aussah? Und wie schon viele andere Reisende vor uns, durften auch wir uns die Augen reiben, als uns nach dem langen Tunnel ein tiefblauer Himmel entgegenstrahlte!
Ich hatte mich auf eine ziemlich lange Zugfahrt eingestellt - war dann irgendwie überrumpelt, als wir bereits in Lugano eintrafen – doch auch ich schaffte es, kurz vor Weiterfahrt des Zuges alle meine Siebensachen inkl. Sonntagszeitung und Danos aus dem Zug zu bugsieren ;-).
Vom Bahnhof gings erstmals bergab Richtung See an unseren Gruppentreffpunkt um halb elf!!! Naja auch ich dachte nicht wirklich daran, dass da noch jemand aufkreuzen würde und so war es denn auch. Wir lösten die Tickets für die Schifffahrt nach Gandria und enterten auch gleich mal das Vorderdeck mit der besten Aussicht! Und die war zweifellos prächtig – das Schiff machte erst eine Runde durch den Golf von Lugano nach Paradiso mit wunderschöner Aussicht auf den San Salvatore und den Monte Brè um dann unser Ziel Gandria anzusteuern.
In Gandria gings von Bord. Wir schauten uns das malerische Dörfchen von allen Seiten an. Bald schon plagte uns aber der Hunger und wir mussten uns für eines der unzähligen Restaurants entscheiden. Wir urteilten gemäss Speisekarte und hatten dann das Glück auf einer wunderschönen Terrasse über des Luganersees speisen zu dürfen!
Das Essen war gut, der Service hatte etwas Angst vor Danos und einer der Kellner meinte, uns mit Singen unterhalten zu müssen.
Frisch gestärkt gings dann auf die vorgesehene Wanderung hoch auf den Monte Brè. Es mussten ca 9851 Treppenstufen überwunden werden – die Wanderung führt durch einen wunderschönen Wald mit immer neuen prächtigen Aussichten rund um den Luganersee!
Auch Eidechsen genossen die Sonnenstrahlen.
Wirklich anstrengend war es ja nicht - also ganz die ausgeschriebene Genusswanderung! Nach dem Ueberwinden der 600 Höhenmeter erreichten wir das Dorf Brè.
Von hier führten weitere 139 Stufen auf den Gipfel des Monte Brè. Oben gibt es eine atemberaubende Aussicht über das halbe Tessin, hinunter zur Lombardei und im Hintergrund die Bergketten bis hinüber zum Monte Rosa Massiv!
Nach dem Geniessen der Aussicht freuten wir uns auf ein kühlendes Bier und fanden auch alsbald eine schöne Gartenwirtschaft. Das einzig störende hier war die auf Pop gemachte Klassik, die aus den Lautsprechern dröhnte – schade, sonst hätten wir an diesem wunderschönen Plätzchens noch eine ganze Weile verbracht. Aber die Musik störte uns so sehr, dass wir uns entschieden gleich das nächste Bähnchen hinunter nach Lugano zu nehmen. Gesagt – getan, wir mussten uns gar noch beeilen um die Bahn noch zu erreichen! Tja diese Hetze hätten wir uns nun wirklich sparen können! Pünktlich waren wir in der Bahn – pünktlich wurden die Türen geschlossen! Nur - dann geschah gar nix mehr! – ein ratloser Bahnführer führte aufgeregte Funkgespräche und nicht minder aufgeregte Handygespräche und meinte nach diversen 'uno momento' und zwanzigminütigem Warten, dass bestimmt innerhalb der nächsten halben Stunde der zuständige Techniker aufkreuzen und unser Bähnchen zur Runterfahrt wieder flott kriegen würde. Netterweise öffnete der Bahnchef nun wieder die Türen und ermöglichte den Ungläubigen seiner Aussage die Flucht aus dem Bähnchen. Wir entschieden uns dann (wie auch alle anderen Wartenenden) zurück zum Dörfchen Brè zu laufen und den Bus zu nach Lugano zu nehmen.
Wir erreichten den Bus und liessen uns rüttelnd und schüttelnd zur Stazione runterfahren. Hier schafften wir dann auch ganz knapp den vier Uhr Zug der uns zurück in die deutsche Schweiz brachte.
Schön wars! Yvonne ganz herzlichen Dank für Deine Begleitung! Und Ihr die nicht dabei wart, habt einen wunderschönen Tessintag verpasst – lange Reise hin oder her :-)!
Gruss
Marcel