06.11.07 Grosser Mythen (Marcel) |
Hoi zäme
Der Mythen steht schon längere Zeit auf meiner Wanderwunschliste und diesen Sonntag habe ich mir den Wunsch erfüllt. Wanderhund Danos merkte schnell, dass es heute wieder zur Sache ging und freute sich sichtlich (d.h. quietschend) als ich die Wanderschuhe montierte. Wir wanderten wie üblich am Sonntagmorgen nach Bazenheid um dort den Zug nach Wil und dann nach Zürich zu besteigen. Im Speisewagen nahm diesmal niemand Anstoss am Hund – er war ja so gut getarnt, dass selbst Rosmarie, die in Winterthur zustieg, mich zuerst mal fragte – ob Danos diesmal nicht mitgekommen sei ?!? Ich zeigte auf den Wollknäuel hinter mir und dann war auch dies geklärt. In Zürich freuten wir uns, Yvonne und Anne-Maria zu treffen, weiter gings über Wädenswil nach Einsiedeln. In Biberbrugg sprang dann auch noch Werner auf den Zug und in Einsiedeln gesellte sich schlussendlich noch Sandra zu unserer Gruppe.
Das Postauto Richtung Seilbahn Brunni fuhr pünktlich und so trafen wir wie vorgesehen um 09.55 an der Talstation ein. Nach ein paar Minuten des Wartens öffnete sich dann auch die Tür und so entschwebten wir alsbald gen oben. Die Hoffnung auf baldige Sonnenstrahlen wurde leider nicht erfüllt und so erlaubten wir uns im Restaurant Holzegg erstmals einen Kaffee mit einem sehr delikaten (wenn auch etwas plattgewalzten) Nussgipfel. Frisch gestärkt gings weiter – und wirklich: draussen sahen wir einen ersten blauen Fleck am Himmel! Das stimmte uns heiter und so stürmten wir unserem ersten Ziel, dem Gipfel des Grossen Mythen entgegen! Der Weg war wesentlich besser ausgebaut als ich das erwartet hatte und auch die Mathematiker kamen auf ihre Rechnung, denn die Kurven sind durchnumeriert!
So bis ca. Kurve Nummer 23 wurde das Wetter immer besser und schon bald zeigten sich erste blaue Flecken am Himmel und die Sicht war ja gar nicht mal so schlecht.
Beim Blick nach oben konnten wir eine ganze Herde Gemsen erkennen (naja auf dem Foto ist das leider nicht ganz so klar ersichtlich)
und auch das Restaurant war schon klar sichtbar:
Wir freuten uns auf eine weitergehende Wetterbesserung, die uns ganz oben bestimmt ein wunderbares Panorama bieten würde! So nahmen wir Kurve um Kurve und auch als von unten ganz plötzlich eine Riesennebelwand nach oben zog und uns umhüllte dachten wir nix böses – so schnell wie die Wand kam würde sie bestimmt auch wieder verschwinden. Tja leider muss ich das hier eingestehen – nix wars! Wir erreichten den Gipfel über den wirklich sehr gut ausgebauten Weg problemlos – auch das Restaurant war offen – juhui!!! – aber den von mir versprochenen Genuss der Aussicht, müssen wir leider aufs nächste Jahr verschieben!
Was blieb uns angesichts der misslichen Wetterlage anderes übrig, als uns im Bergrestaurant gemütlich einzurichten und uns an einem wärmenden Kaffee (die entsprechenden Flaschen mit Chrüter, Träsch und Zwetschge standen ja bereits auf jedem Tisch) gütlich zu tun - aber fein wars!
Der Nebel zeigte auch nach dem leckeren 'Kaffee avec' kein Anzeichen des Davonkriechens und so nahmen wir halt den Weg Richtung Holzegg - ohne jegliche Aussicht genossen zu haben - wieder unter die Füsse. Das mir ein solcher Downhill auch unter diesen Umständen sehr gefällt brauche ich ja nicht speziell zu erwähnen. Für vorsichtigere (und wohl auch vernünftigere) Wanderer hat es an allen nur ein bisschen exponierten Stellen, Seile und Ketten an denen man sich halten kann.
Natürlich wurden wir von allen uns jetzt sehr zahlreich entgegenkommenden Wanderern gefragt, ob oben die Sonne scheine. Unsere Standardantwort: Wir haben leider oben keine Sonne gesehen – der Nebel könnte sich aber inzwischen schon gesenkt haben! – aber das wichtigste: Die Beiz ist offen! Müssten jetzt eigentlich den Beizer mal noch wegen einer Umsatzprovision anfragen.
Unten an der Holzegg angelangt, entschieden wir uns vor dem Mittagessen noch eine Stunde Wandern anzuhängen und uns im Restaurant Hagenegg zu verpflegen. Der Panoramaweg war zwar wandertechnisch sehr abwechslungsreich und spannend, aber über das Panorama kann ich mich hier (da immer noch nicht erkennbar) halt nicht auslassen.
Und wirklich nach einer Stunde erreichten wir das von Werner gepriesene Restaurant! Wir verköstigten uns köstlich - die Fischnknusperli – und die dazugereichte mit viel Knoblauch angereicherte Tartarsauce - sind wirklich sehr empfehlenswert!
Nach dem Essen meinte das Wetter, dass etwas blauer Himmel unserer Wanderung durchaus noch gut anstehen würde und so erfreuten wir uns dann auf dem Weg Richtung Mostelberg zunehmend schöner werdender Wetterverhältnisse.
Irgendwie waren jetzt in einem Tourismousgebiet gelandet. Neben allerleid Tourizeugs stand auch noch ein Esel dekoraktiv in der Landschaft rum – naja ihr wisst ja des Werners Steckenpferde sind nun mal die Esel.
Danos allerdings wird (so wie er die Flucht ergreifen musste) wohl immer ein Trauma von diesem Tier davontragen.
Kurze Zeit später wurde es noch viel touristischer und wir erreichten den Mostelberg. Das Runterrodeln liessen wir dann sein und gönnten uns dafür ein gemütliches Runtergondeln mit der sich drehenden Luftseilbahn. In Sattel genehmigten wir uns nochmals einen feinen Kaffee (Chrüter/Lutz). Und dann hiess es leider bereits wieder Abschied nehmen.
Danke Euch ganz herzlich fürs Mitwandern und dass wir es auch bei diesen, doch eher misslichen Wetterbedingungen, immer lustig hatten, finde ich echt toll !
Freue mich schon auf ein nächstes Mal – bei schönen oder auch anderem Wetter!
Gruss
Marcel