09.08.12 Juf - (westliche) Fallerfurgga - Mulegns (velopeter) |
Von Juf im Averstal habe ich letztes Jahr schon eine wunderschöne Wanderung gemacht. Die heutige Wanderung führt mich von Juf über die Fallerfurgga nach Mulegns unterhalb des Marmorera-Stausees.
Die Wanderung: 14.7 km, 855 m auf, 1500 m ab, 5:35 Std. (Alle Angaben lt. SwissMap).
Gleich im Dorf geht es bergauf, zuerst dem Müllibach entlang und dann in Serpentinen zur Abzweigung zum Stallerberg. Dort führt mein Weg nach links. Der Anstieg ist durch die vielen Kurven weniger steil als ich befürchtet habe. Unterwegs verliere ich meine selbstgedruckte Karte. Da es auf der ganzen Tour keine relevanten Abzweigungen gibt betrachte ich das als nicht so tragisch.
Heute begegnen mir unterwegs fünf verschiedene Enzianarten: Schwalbenwurz-, Feld-, Büschel-, Bayrischer- und Frühlingsenzian. Schwalbenwurzenzian habe ich bis jetzt erst einmal in der Nähe der Schwägalp gesehen.
Von der Abzweigung geht der Weg ein weites Stück nordwestwärts wieder fast bis zum Müllibach. Ab da geht's wieder im Zickzack an Lawinenverbauungen vorbei den Hang hinauf und später fast in gerader Linie zu einem kleinen See auf 2790 m Höhe. Da ich vom See ein Panoramafoto machen will, trete ich nahe ans Ufer und verpasse dabei die Markierung, die nach rechts führt. Schon etwas erstaunt bin ich, dass es plötzlich keine Markierungen mehr hat. Im Kopf habe ich aber, dass der Weg geradeaus führt, vor allem, weil ich vor mir auch eine Lücke habe. Die linksseitige Geröllhalde betrachte ich als einfacher als auf der rechten Seeseite. So mache ich mich links Markierungs- und Weglos auf den Weg und bin nach einer Weile oben auf der Lücke. Da ich die Nordseite nicht ganz überblicken kann, dünkt mich ein Abstieg dort etwas riskant. Als ich mich umsehe entdecke ich weit rechts von mir auf etwa gleicher Höhe einen Wegweiser und sehe nun auch, wo der Weg eigentlich hinaufgeführt hätte. Ich habe keine Lust wider bis zum See hinunter zu steigen und so durchquere ich die Geröllhalde, die ich vorhin gemieden habe. Das ist dann ein Stück weit T4, steil und rutschig und die ganze Halde natürlich weglos und auch nicht markiert. Das Ganze macht mir aber Spass und ich betrachte es als gute Übung für Routenwahl und Orientierung im Gelände. Toll ist auch, wie super es sich mit Barfussschuhen in solchem Gelände gehen lässt.
So bin ich eine Stunde später als vorgesehen auf der Fallerfurgga wo ein kalter Wind bläst. Mein Picnic verschiebe ich bis ich im Abstieg hinter einem Felsen Schutz finde. Von der Fallerfurgga führt der meist gut markierte Weg lange Zeit durch Geröllhalden und Blockfelder, ähnlich wie über die Alperschällilücke, die ich vor einer Woche begangen habe. Erst weiter unten öffnet sich das lange Val Bercla mit den Weilern Plang und Tga. Ab Tga geht der Weg meistens auf dem unbefestigten Alpsträsschen ins Tal. In Mulegns reicht es mir noch für einen Espresso im Garten des historischen Hotel Löwen, bevor das Postauto fährt. Es war wieder eine Wanderung ganz nach meinem Gusto.
Zu Hause stelle ich dann fest, dass ich zuerst auf der westlichen Fallerfurgga gelandet bin, die sehr wenig begangen ist. Der Abstieg auf der Nordseite wäre sehr wohl möglich gewesen.
Peter