13.08.12 Pass Umbrail - Piz Umbrail - Valchava (velopeter) |
Mit Prisca, unserer Enkelin, die bald 9 Jahre alt wird, sind wir eine Woche im Val Müstair in den Ferien. Sie wandert gerne und viel lieber als Unterland-Kieswege hat sie schmale Bergwege mit Steinen und Wurzeln. Dem lässt sich hier im Val Müstair abhelfen und so wollen wir heute zusammen auf den Piz Umbrail.
Die Wanderung: 14 km, 609 m auf, 1696 m ab, 5:15 Std. (Alle Angaben lt. SwissMap).
Im Gegensatz zu früher, wo das Postauto nur einmal wöchentlich zum Stilfserjoch fuhr, fährt es heute täglich. So fahren wir damit bis zur Umbrail Passhöhe (2501 m). Gleich geht es mit dem Aufstieg los und es sind wirklich die Wege, die Prisca liebt. Am Anfang des Aufstiegs kommt man immer wieder an Überbleibseln der Grenzbefestigungen des ersten Weltkriegs vorbei und es stehen auch immer wieder Orientierungstafeln am Weg. Viele Touristen (vor allem italienische) kommen nur wegen diesem Thema (siehe auch Blog vom Piz Cotschen). Prisca erkläre ich nur kurz, worum es sich bei den Hüttenruinen handelt; wir wollen ja schliesslich auf den Gipfel und haben nachher einen langen Abstieg vor uns.
Eine Weile ist es ein normaler Bergweg; weiter oben ist dann manchmal auch etwas Krakselei dabei. Für mich ist es nichts Neues, ist es doch mein fünfter Besuch des Piz Umbrail, den ich schon von beiden Seiten her bestiegen habe. Zweimal habe ich den langen Aufstieg aus dem Val Vau gemacht und nun das dritte mal vom Pass Umbrail her. Unterwegs begegnet uns ein paarmal der Rätische Alpen-Mohn (Papáver aurantiacum), der nur im Val Müstair, Teilen des Engadins und im oberen Puschlav vorkommt. Auf dem Gipfel tragen wir uns ins Gipfelbuch ein und natürlich gibt's auch ein Gipfelföteli.
Es bläst hier oben ein kalter Wind und so machen wir uns nach einer kleinen Verpflegung an den Abstieg. Ein Stück weit haben wir eine Mondlandschaft vor uns, bis wir dann zum ersten mal den Lai da Rims erblicken, ein wahres Kleinod in dieser Gebirgslandschaft. "Das isch vill schöner als Kino" bemerkt Prisca unterwegs. Am See (2400 m) machen wir unsern Picnichalt und schütteln das gesammelte Kies aus den Barfussschuhen und natürlich geniessen wir auch die tolle Landschaft. Da wir nun wieder gestärkt sind, steigen wir ins Val Vau ab. Dabei haben wir immer wieder einen wunderbaren Blick auf die Wasserfälle; einerseits der Abfluss vom Lai da Rims und auf der andern Seite der vom Piz Rims her kommende Bach, der in vielen Kaskaden ins Tal fällt und an dem wir unsere Trinkflasche aufgefüllt haben.
Bei Tschuccai wartet Elsbeth auf uns, die von Sta. Maria bis hier hinauf gewandert ist. Gleich wo wir sie treffen, hat es sicher etwa hundert Bläulinge neben dem Wasserlauf. Prisca hat noch nie so viele Schmetterlinge auf einmal gesehen. Nun wandern wir entlang der Aua da Vau bergab und kreuzen diese dann zur Palüetta. Von da bis oberhalb Valchava wird der Weg nochmals anspruchsvoller und ist ein paarmal eine Herausforderung für Elsbeth. Oberhalb Valchava kommen wir an der "Chalchera" vorbei, einem Kalkofen, wo in früheren Jahrhunderten Kalk gebrannt wurde. Nun sind es nur noch ein paar Minuten bis wir uns im Garten des Hotel Central eine Erfrischung gönnen können.
Peter