17.08.12 Era Veglia - Piz Cotschen - Pass Umbrail - Era Veglia (velopeter) |
Am Donnerstag haben wir bei Regenwetter das Nationalparkhaus in Zernez besucht und dabei viel dazugelernt. Für heute st aber ganz tolles Wetter angesagt. Prisca hat für diese Woche genug von langen Wanderungen und so plane ich für mich eine längere Tour auf einen mir noch unbekannten Gipfel in dieser Gegend.
Die Wanderung: 15.1 km, 1100 m auf, 1100 m ab, 5:50 Std. (Aufgezeichnet mit GPS, Zeitangabe lt. SwissMap).
Ich fahre mit dem Auto die Umbrail-Passstrasse hoch und parkiere in der letzten Kurve bei Era Veglia. Hier ist der Wanderweg zur Alp Prasüra angegeben, dem ich bis kurz vor der Alp folge. Der Weg ist bis zum nördlichsten Punkt im Schattenhang; zuerst flach und dann steigend ein Couloir und eine Felswand übersteigend. Im oberen Teil hat es viel schon verblühte Alpenrosen und dazwischen immer wieder Erika. Als der Weg sich gegen Südosten wendet bin ich dann voll in der Morgensonne. Bald bin ich bei den zwei Brücklein und am Wegweiser, wo es nördlich zur Alp Prasüra geht. Ich mache eine kurze Pause und folge dann dem Weg, der anfangs noch ein Karrenpfad ist, in südöstlicher Richtung. Immer begleitet von der Aua da Prasüra wandere ich in verschiedenen Stufen das lange Val da Costainas hinauf.
Sehr häufig höre ich das Pfeifen von Munggen und ein paarmal kann ich auch Fotos der um diese Jahreszeit gut genährten Tiere machen. Es ist ein bis weit oben grünes Tal mit beidseitig Gipfeln um 2900 m. Erst der Schlussaufstieg zur Sella da Piz Cotschen (2924 m) geht über Geröll und Schotter. Erst kurz unter der Sella kommen mir ein paar Leute entgegen, oben ist dann aber die reinste Völkerwanderung. Vom Stilfserjoch (2757 m) ist es relativ enfach hier hinauf zu gelangen. So hat es entsprechend viel Volk und zudem wird das Gebiet wegen der militärischen Anlagen aus dem ersten Weltkrieg auch häufig besucht. Von der Sella steige ich auf zum Piz Cotschen (3026 m), auch Rötelspitz oder Punta Rosa. Im Aufstieg gibt es ein, zwei Stellen, wo man die Hände zum sichern braucht. Oben ist es so warm und windstill, dass ich eine längere Pause einlege. Zudem sind mir im Aufstieg viele absteigende Leute begegnet, so dass ich auf dem Gipfel fast alleine bin.
Auf dem Weg hinunter zum Piz da las trais Linguas sind dann wieder sehr viele Leute. Es stehen da etliche Orientierungstafeln über die militärischen Anlagen. Ab der Abzweigung zum Pass Umbrail bin ich dann wieder alleine. Es ist ein angenehmer Abstieg, windet sich der Weg doch in weiten Serpentinen den Hang hinunter. Auf dem Pass angekommen gönne ich mir einen Espresso, bevor ich den Abstieg zum Auto in Angriff nehme. Unterwegs begegnen mir auch nochmals ein paar Munggen. Es war eine eindrückliche Wanderung mit vielen sonnigen Erinnerungen.
Peter