04.08.12 Über den Bantiger bei Bern und durch die Wälder rundum (Beat) |
Auf der heutigen Wanderung über den Bantiger, den Berg (oder Hügel) nordöstlich vor der Stadt Bern, bin ich von Priska begleitet worden.
Unsere Route: Bolligen-Lutzeren (675m) - "Elefant" - Geristein (730m) mit Burgruine Geristein - Bantigenhubel (865m) - Bantiger (947m) - Cholgrube (820m) - Mühlestein (868m) - Chlosteralp (750m) - Fluehüsli (670m) - Querung des Lindentals kurz vor Krauchthal / Thorberg - Geisme (746m) - Sunnerain (815m) - Utzigenwull (825m) - Utzigen / Schloss (708m) - Weier (677m) - Boll (564m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Bantiger040812
Bereits im vergangenen Mai war ich auf teilweise anderer Route in der Gegend unterwegs.
Siehe FF-Blog: 24.05.12 / Auf Elefantenpirsch am Bantiger bei Bern
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 20km; 700m aufwärts, 800m abwärts:
Mit dem Postauto fahren wir von Bolligen bis zur Haltestelle Bolligen-Lutzeren (Linie 451: Bolligen-Krauchthal-Hindelbank) und starten dort kurz nach 08:30; um 10 Uhr werden wir auf dem Bantiger und um 14:45 in Boll-Utzigen ankommen:
Das geraniengeschmückte Riegelhaus im Gehöft "Harnischhuet":
In und auf der bewaldeten Sandsteinfluh hinter dem Gehöft Harnischhuet befinden sich drei interessante Objekte:
- die ehemalige Festung K3 Harnischhut, die 1948 in einen "Bundesratsbunker" umgebaut werden sollte
- die Felsformation "Elefant"
- die Burgruine Geristein
Die (nicht zugängliche) ehemalige Festungsanlage befindet sich wenige Meter nördlich des Hofs Harnischhuet. Nach weiteren rund 300 Metern auf der Strasse in Richtung Geristein zweigt rechts ein nicht markiertes Weglein ab, das zur Felsformation "Elefant" führt. Der markierte Zugang zur Burgruine Geristein liegt beim Hof Büeli. (Das Begehen des schmalen und glitschigen Verbindungsgrates zwischen "Elefant" und Burgruine ist kaum empfehlenswert!):
Bei meinem Besuch im Mai habe ich den "Elefanten" erst nach längerem Suchen entdeckt; diesmal finden wir ihn auf Anhieb - kein Wunder, sein Bewegungsdrang ist stark eingeschränkt:
Dieser Sandsteingrat mit den ausgebrochenen Treppenstufen führt hinüber zur Burgruine Geristein; doch ...
....... die Treppenstufen sind glitschig und das Begehen lassen wir somit lieber bleiben:
Wir steigen wieder zur Strasse hinunter und ......
..... und begehen den markierten Zugang zur Burgruine Geristein auf der Nordseite der Sandsteinfluh:
Treppenaufstieg zur Burgruine Geristein:
Begehbare Burgruinen sind häufig archäologische Rekonstruktionen. Bei der nun teilweise in Beton gegossenen Burg Geristein ist dies besonders augenfällig:
Aus dem Mittelalter begeben wir uns wieder in die Gegenwart.
Über den Bantigenhubel steigen wir auf zum Bantiger:
Wie wird sich dieser mächtige Antennen- und Aussichtsturm auf dem Bantiger wohl in tausend Jahren unseren Nachkommen präsentieren (ebenfalls als archäologische Rekonstruktion)?
Das Angebot auf der Aussichtsplattform des Bantigerturms ......
..... ist überaus reichhaltig (heute durch Dunst und Gewölk allerdings eingeschränkt):
- die Alpen- und die Jurakette
- das Mittelland im Norden und die Hügellandschaft des Emmentals im Nordosten
- Stadt und Agglomeration Bern im Südwesten
Link zur Bantiger-Webcam: Bern Bantiger Sendeturm
Unten das ausufernde Häusermeer der Berner Vorortsgemeinde Ostermundigen, dem sich dahinter übergangslos jenes der Stadt Bern anschliesst. Rechts aussen das Wankdorf-Areal und links oben der Gurten, der Berner "Hausberg" (der Bantiger liegt auf Gebiet der Berner Vorortsgemeinde Bolligen):
In der Bildmitte die Hochhaussiedlungen von Ostermundigen-Rüti und rechts hinten jene von Bern-Wittigkofen, dazwischen der Ostermundiger Berg und links aussen das Gümligental:
Im Süden blickt man unten auf des Worblental und dahinter liegen Dentenberg, Aaretal, Belpberg, Gürbetal und die Gantrisch-Stockhorn-Kette:
Über die Waldlichtung des Bantigerhubels, auf der Nordseite des Turms, sind wir zum Bantiger aufgestiegen:
Im Nordosten breitet sich die Hügellandschaft des Emmentals aus. Rechts unten, über den bewaldeten Ausläufer des Bantigers, werden wir anschliessend dem Lindental entlang Richtung Krauchthal weiterwandern:
Um 10:30 steigen wir auf der Südseite des Bantigers über den Chatzenstyg ab:
Beim Wegpunkt Cholgrube schlagen wir den Weg nach Norden Richtung Krauchthal ein; im Mai bin ich von hier nach Süden Richtung Ferenberg - Stettlen weitergewandert:
Wir erhalten Besuch von dieser Cholgrube-Bewohnerin, die uns ihre Visitenkarte in die Hand drückt:
Die Visitenkarte des Grautiers aus der Cholgrube
Bildquelle: http://mitglieder.ecard-service.net/ecard.php?account=a-cameleon-comics&foto_id=katzen-grau
Gratwegwanderung Richtung Krauchthal; rechts aussen gehts beinahe senkrecht hinunter .....
...... hinunter ins Lindental:
Durchblick .......
..... Durchblick der unangenehmeren Art: Nämlich zur Strafanstalt Thorberg in Krauchthal
Das Lindental wird beidseits von senkrechten Sandsteinwänden flankiert:
Hier, im Wilden Osten von Bern, drohen Gefahren aus allen Himmelsrichtungen:
- rechts der Absturz ins Lindental
- von oben Steinschlag
- von hinten eine Schiesserei
- und weiter vorne landet man schlussendlich noch im Gefängnis
Vor uns liegt Krauchthal und rechts oben die Strafanstalt Thorberg:
Im "Fluehüsli" leben noch (oder wieder) Höhlenbewohner:
Felshäuser im "Fluehüsli":
DIE FLUEHÜSLI
Die Felshäuser im Lindental befinden sich etwa einen Kilometer südlich von Krauchthal. Im Gebiet Lindenfeld steht ein Wegweiser, der zu den Fluehüsli oben an der «Schattsite» weist. Man entdeckt sie gleich unter der Sandsteinformation «Giraffe» mit deren fast senkrechten Flühen. Es sind zwei Felswohnungen beziehungsweise in den Fels eingelassene Wohnhäuser, die seit dem 16. Jahrhundert z. B. von Webern und Landwirten ständig bewohnt waren. Jeremias Gotthelf erwähnte sie 1846 in seinem Roman «Jacobs, des Handwerksgesellen, Wanderungen durch die Schweiz» und bezeichnete sie als «armer Leute Schutz und Zufluchtsort». Möglicherweise haben bereits zur Römerzeit oder gar zur Urzeit Menschen dort Unterschlupf gesucht.
Quelle: http://www.mirzlieb.ch/deutsch/download/2010/reiselust/11.pdf
Weitere Infos und Bilder unter: http://www.lochstein.de/hrp/wohn/fluehuesli/fluehuesli.htm
Um nicht versehentlich im Thorberger Gefängnis zu landen, queren wir bereits unterhalb "Fluehüsli" das Lindental und nehmen zügig Kurs Richtung Süden:
Das Lindental zwischen Krauchthal und Boll im Worblental:
Blick zurück auf die Sandsteinfluh mit den beiden Felshäusern im "Fluehüsli":
Auf breiten Forstwegen und über schmale Waldpfade wandern wir wieder dem Lindental entlang, jetzt aber in der Gegenrichtung:
Vor Utzigen verlassen wir das Waldgebiet und kommen in offenes Landwirtschaftsland:
Wir haben wieder freien Blick auf den Bantiger:
In Utzigen lädt der grosse Torbogen dazu ein,
einen Blick hinter die Schlossmauern zu werfen, z.B. auf .....
.... z.B. auf den schönen Schlossgarten:
Heute gehört das Schloss zum Wohn- und Pflegeheim Utzigen:
http://www.heimutzigen.ch/jwa/VFS-DFA-340857-WPUGeschichteUtzigen_upa_10051.pdf
Nicht mit einer Kutsche, sondern weiterhin zu Fuss, verlassen wir das Schlossareal wieder:
Um 14:45 erreichen wir Boll und dort ......
.... und dort die RBS-Station Boll-Utzigen an der Bahnlinie von Bern nach Worb:
Herzlichen Dank an Priska für die Begleitung durch das Bantigergebiet im Wilden Osten von Bern.
Beat
rovo 05.08.12: | Hoi Beat, Da dieLokalprognose von SF-Meteo für Engstligegrat erst ab 17.00 Niederschläge ankündigte, habe ich Deine geplante "Geröllhaldentour" gewagt. Um mich dem Wetter allenfalls anpassen zu können, startete ich "Unter der Birg" über den "Treppenweg" bei den Fällen. Es war vorwiegend sonnig und die Wolken brachten willkommene Abkühlung, schränkten aber die Aussicht auf die Hochalpen ein. Einige Traversen verlangen gute Konzentration und sind bei schlechtem Wetter nicht zu empfehlen. Eine schöne und abwechslungsreiche Tour. |
Blum 05.08.12: | ...warum denn in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah..., und zu diesem Schluss komme ich dank einem Zürcher! Ich stimme das Loblied gar nicht erst an. Danke Beat für das Unvergessliche; die Photos sind Spitzenklasse. |