10.06.12 Menzberg - Napf - Hochänzi - Geissgratflue - Lüderenalp (velopeter) |
Heute bin ich auf einer verlängerten Etappe des Alpenpanoramawegs unterwegs. (Siehe auch vorherige Etappe von Malters nach Menzberg). Die Fortsetzung von der Lüderenalp zur Moosegg muss auch an einem Sonntag unternommen werden, da der Bus zur Lüderenalp nur Sonntags fährt.
Die Wanderung: 20.5 km, 1226 m auf, 1107 m ab, 7 Std. (Alle Angaben lt. SwissMap online).
Für Sonntag war ein Wetterloch ohne Regen angesagt. Als ich zu Hause auf den Zug gehe regnet es zwar noch aber schon beim Unsteigen in Baden fallen keine Tropfen mehr. So soll es auch den ganzen Tag bleiben und erst auf der Heimfahrt von Baden nach Buchs beginnt es wieder zu regnen. Unterwegs habe ich manchmal sogar etwas Sonne, nur der Untergrund ist wegen des vielen Regens in letzter Zeit sehr nass und oft auch glitschig.
Da sich niemand für die Tour angemeldet hat fahre ich nicht bis Menzberg Dorfplatz sondern verlasse den Bus schon bei der Haltestelle Abzweigung Oberlehn, wo der Wanderweg von der Strasse abzweigt. Nach einem kurzen Anstieg ist man dann auch schon beim Hof Oberlehn und nach einer weiteren kleinen Steigung geht es hinunter zur Gmeinalp. Zuerst über eine nasse Weide geht es schon bald in den Wald wo ich nach kurzer Zeit auf eine eigenartige Gruppe Akelei treffe. Dort stehen nicht nur die gewöhnliche Akelei und daneben die schwarzviolette Akelei sondern auch noch eine fast weisse Variante die ich bisher noch nie gesehen habe. Der Anstieg ist noch mässig bis man auf ein paar Brettern den Anfang des Chrattenbachs kreuzt. Kaum ist man auf der andern Seite des Wassers wird der Aufstieg steil bis sehr steil und das bleibt so bis zur Stächelegg (1304 m). Da gibt's unter dem Vordach einen Stand wo man sich mit Kuchen und Kaffee (auch mit Schnaps) eindecken kann und gleich um die Hausecke stehen an der Wand lange Bänke, allerdings ohne Tische, mit Wanderern drauf. Was es aber auch noch gibt und da kann ich trotz mitgetragenem Picnic nicht widerstehen; eigener Ziegenkäse, Alpkäse aus dem Kanton Schwyz, eigene Rauchwürste und Ziegentrockenfleisch. So kaufe ich mir beim Älpler Ziegen- und Alpkäse und ein Stück Trockenfleisch.
Zum Napf sind es jetzt noch 100 Höhenmeter in offenerem Gelände und oben angekommen (es ist fast 12 Uhr) kommt das Gekaufte gleich zu Ehren. Da die Aussicht ziemlich wolkenverhangen ist halte ich mich nicht allzu lange auf; der Weg zur Lüderenalp ist ja noch weit. Wegen der Aussicht füge ich aber bei den Bildern noch ein paar Fotos bei, die im Juni 2008 entstanden sind, als ich mit Elsbeth von Luthernbad über den Napf nach Romoos gewandert bin. Beim steilen Aufstieg haben wir damals direkt in die Sommerwiesen (nicht darauf) geblickt, wovon ich ein paar Fotos gemacht habe. Eines davon und das später daraus entstandene Gemälde habe ich bei den Bildern beigefügt.
Nach dem Napf folgt ein steiler Abstieg der später in ein ständiges Auf und Ab übergeht. Dabei befindet man sich bis kurz vor dem Nideränzi (1233 m) meistens im Wald. Unterwegs begegnen mir wenige Wanderer, meistens Einzelgänger wie ich und einmal ergibt sich auch ein kurzes Gespräch. Vom Niederänzi geht der Weg auf einem kurzen Stück Hartbelag hinunter zum Änzisattel und dann folgt ein steiler Anstieg auf einem Feldweg zum Hochänzi. Kurz davor stehen einige Baumstrünke, die erstens einen freien Blick gewähren und zweitens sich für einen Picnichalt anbieten. Nach dem Hochänzi und der Wanderweg-Abzweigung zur oberen Scheidegg geht es auf einem wurzligen, schmalen Pfad sehr steil hinunter. Dabei kommen mir eine Gruppe mittelalterlicher Biker- und Innen entgegen, die sichtlich Mühe haben, ihre Bikes die Steigung hochzutragen. Bald danach komme ich zur oberen Lushütte, wo ich eigentlich vorhabe einen Espresso zu trinken. Wie ich aber die vielen parkierten Autos sehe, lasse ich es bleiben. Bis zur mittleren Lushütte ist es nicht weit und dann folgt ein ständiges Auf und Ab der Bergflanke entlang im Wald, wobei der Weg auch einmal über den Grat die Seite wechseln kann. Vom Rotchnubel habe ich zuerst rechtsseitig offenes Gelände das einen Blick übers Emmental erlaubt. Der Weg wechselt dann aber auf die linke Seite und ich sehe einzelne naheliegende Bauernhöfe. Die Landschaft mit ihren grünen Wellen und Hügeln gleicht aber der auf der rechten Seite und der Alpenpanoramaweg macht heute seinem Namen keine Ehre, ist doch der Blick in die Alpen wegen der Wolkendecke nicht möglich. Nach weiteren Auf's und Ab's erreiche ich um 16 Uhr die Lüderenalp und weil ich bis zur Abfahrt des Busses noch eine halbe Stunde Zeit habe, gibt es hier den wohlverdienten Espresso. Und weil ich im Emmental bin darf dazu eine Merengue mit Schlagrahm nicht fehlen.
Peter