17.05.12 Rekognoszierung Alternativroute Orbe-Schlucht (rovo) |
Meine Feuertaufe als Blogschreiber!
Ich danke "velopeter" für seine tatkräftige Unterstützung und hoffe, dass es klappen wird.
Als Gorges de l'Orbe wird der Abschnitt zwischen dem Eisenbahnviadukt bei Le Day und dem Stauwehr/Kraftwerk oberhalb Orbe bezeichnet, eine eindrucksvolle, abwechslungsreiche Landschaft. Der offizielle Wanderweg ist gut unterhalten und leicht zu begehen (Beschreibung Normalroute). Ein ständiges Auf und Ab, mal nahe am Waser, mal in den steilen Hängen. Unterwegs gibt es verschiedene Zugänge und auch alternative Pfade, die kaum unterhalten sind und eine gute Standfestigkeit erfordern. Teilweise sind sie mit Verboten belegt zur Absicherung der Gemeinden. Bei nassen Verhältnissen ist Vorsicht geboten.
Ich habe die Schlucht schon mehrmals begangen, das 1. Mal im 2009 nach den gewaltigen Sturmschäden vom 26.12.2008. Das Durchgangsverbot schrieb ich Forstarbeiten zu, die mich an einem Sonntag nicht stören würden. Vom Sturm hörte ich erst später als Grund für die massenhaft kreuz und quer liegenden Bäume die es immer wieder zu überklettern galt.
Mit dieser Rekognoszierung wollte ich abklären, ob der Winter ähnliche Schäden wie im Wallis verursacht hatte und zudem die Variante Grotte d'Agiez erkunden. Ausser den noch sichtbaren Zeugen des Sturms gibt es keine Behinderungen.
Ich startete beim Bahnhof Orbe und erreichte nach wenigen Minuten den Bach, dem ich folgte statt den markierten Wanderweg auf asphaltierter Strasse zu benützen. Wer Zeit hat, kann bei der Haltestelle St. Eloi (vor der Brücke über die Orbe) aussteigen und dem romantischen "Chemin des Présidents" folgen.
Beim 1. Kraftwerk taucht man in die Schlucht ein. Nach der Überquerung eines Bächleins zweigt die Normalroute rechts ab und quert die Orbe beim 2. Kraftwerk. Ich gehe nach links Richtung Agiez, vorbei an der Abzweigung zum direkten Pfad durch die Schlucht. Stolz präsentiert sich das Alpenpanorama, bevor ich die Grotte erreiche. Der Vorplatz wird von einem verrosteten Car verunziert. Der grosse Eingang ist betoniert und zum weiteren Erkunden bräuchte es eine Taschenlampe. Hier wurden Steine gewonnen für den Bau des Bundeshauses in Bern und anscheinend werden hier öfters Feste gefeiert (s Google).
Bei La Tufière gibt es einen Übergang zum linksufrigen Weg. Ich bleibe auf dem rechten Ufer (südseitig), jetzt auch als Wanderweg gekennzeichnet, allerdings hat er unter den grossen Waldmaschinen stark gelitten. Vor Les Clées wartet ein kurzer Strassenabschnitt und dann wechselt auch die Hauptroute auf das rechte Ufer. Nach wenigen Minuten erreiche ich eine Weggabelung, wo es genügend gepolsterte Steine als Sitzgelegenheit für das Picnic hat und es hat auch eine improvisierte Brätlistelle. Der obere, breitere Weg ist bequemer, der untere folgt dem Wasser und geht in einen Pfad über, bevor sich die beiden wieder vereinen.
Selbst kleine Tunnels fehlen nicht und dann wird ein Umweg signalisiert, doch der direkte Weg ist bis auf eine gebrochene Platte problemlos zu begehen. Nachdem der Umweg wieder einmündet ist, wechselt der Weg wieder zum andern Ufer. Um die bessere Fotosicht auf den Saut du Day zu haben, gehe ich auf dem Umweg kurz bergauf und zweige dann rechts auf einen kleinen Pfad ab. Zuerst ist er etwas ruppig aber dann folgt er direkt dem Wasser und gibt den Blick frei auf den Wasserfall. Diesen kann man allerdings durch einen unbeleuchteten Tunnel unterqueren. Hier könnte man auch direkt zur Station Le Day aufsteigen, verpasst aber den Viadukt. Ich bleibe auf der rechten Seite und benütze die Passerelle. Es geht stramm aufwärts bis zum Stauwehr und bald kommt der Viadukt in Sicht. Vor dem Kraftwerk geht ein kleiner Pfad hoch nach Le Creux, wo man den direkten Bus nach Yverdon-les-Bains erreichen kann (mit Restaurant). Mit Ziel Le Day oder Vallorbe, steigt man über eine wacklige Treppe zum Viadukt hoch und marschiert unter den Gleisen auf die andere Seite. Der direkte Weg nach Vallorbe folgt längere Zeit der Haupstrasse. Die Station Le Day erreiche ich in 10' (keine Beiz!), nach Vallorbe wären es 40'.
Für diese Waderung ist die Bewertung "der Umweg lohnt sich" (Guide Michelin) sicher gerechtfertigt. Swiss Map 25 berechnet für meine Tour 5h 07', +892m, -574m, wobei die Querung auf dem Viadukt auf dem Wasserniveau berechnet wird!
Ich hoffe, dass Euch diese Informationen dienen und dass die Karten + Fotos (Link) Euch animieren. Mit dem EWF Herisau werde ich am 27. Juni dort sein.
rovo
Thomas 22.05.12: | Hallo Rolf; ein schön geschriebener Blog! Nach ie vor bin ich jedoch der Meinung, dass ein Blog (auch) davon lebt und mehr Beachtung findet, wenn die Fotos den Text ergänzen und nicht verlinkt sind. Beat hat einmal eine verständliche Anleitung geschrieben, wie dies geht: http://www.freizeitfreunde.ch/blogs/214 Sportliche Grüsse Thomas |