20.01.08 Heinzenberg (Marcel) |
Hoi zäme
Ich weiss ja mittlerweile, dass Nelly wunderschöne Wanderungen organisiert – aber diese hat mir doch ganz besonders gut gefallen :-)!
Früh gings los (aber das sind wir uns bei Nellys Wanderungen ja mittlerweile gewohnt ;-)). Wanderhund Danos musste für einmal zuhause bleiben – habe dafür von ihm einen ganz enttäuschten Blick gekriegt :-( – aber die heutige Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erschien mir etwas gar weit und dass es heute in den Zügen besonders eng sein würde, habe ich irgendwie voraus geahnt!
So stieg ich dann um halb sieben in den IC-Speisewagen Richtung Zürich. Kellner Werner freute sich, mich mal wieder zu sehen und servierte umgehend Kaffee und Gipfeli. In Winterthur stieg Rosmarie zu und wusste natürlich gleich, wo sie mich finden würde ;-) – wir sind halt beide passionierte Speisewagenfahrer.
In Zürich war dann einiges los und es schien, als wollte die halbe Schweiz zum Skifahren ins Bünderland fahren. Glücklicherweise war Yvonne bereits im richtigen Zug und reservierte uns liebenswürdigerweise einen Sitzplatz für die Weiterfahrt nach Chur!
In Chur erweiterte sich unsere Gruppe um Daniela und Werner und auch hier fanden wir im hintersten Wagen noch einige der raren Sitzplätze in der rhätischen Bahn. Und so gelangten wir schlussendlich nach Thusis wo uns Nelly mit ihrem Erkennungszeichen – dem roten Käppi auf den Stöcken – erwartete. In Thusis fanden auch noch Karin und Gisela zu unser Gruppe und komplett bestiegen wir das Postauto Richtung Obertschappina. Die Fahrt war abwechslungsreich und ich durfte die Passagiere (wenn auch unfreiwillig) mit einer kleinen Akrobatikeinlage zum Lachen bringen.
In Obertschappina angelangt erfreuten wir uns erstmals am tiefblauen Himmel, welcher im Hintergrund der schneeweissen Kirche ganz speziell zur Geltung kam. Aber ehrlich gesagt, ein Kaffee interessierte mich jetzt mehr und Nelly zeigte Verständnis und führte uns zur gemütlichen Gaststätte mit dem sinnigen Namen 'Heimat'. Der Kaffee war gut – leider gab es auch hier keinen Nussgipfel für mich – wir seien halt etwas spät dran meinte der Wirt – der Gute konnte ja nicht wissen, wie früh wir aufgestanden waren. Naja Linzertörtchen und Kegifretts waren besser als gar nix und schon bald drängte es uns zum Aufbruch.
Das Wetter wurde immer schöner – bald einmal waren alle Wolken vom Himmel verschwunden und wir wanderten auf einem schön präparierten Winterwanderweg unserem Mittagsziel Parsiras entgegen.
Zwischendurch kreuzten wir auch noch ein Skigebiet.
Unterwegs konnten wir die wunderschöne Aussicht bewundern und uns auch noch an diversesten Hasen, Bären- und anderen Spuren, die uns zu wildesten Spekulationen verleiteten, erfreuen. Und an einem Asylantenheim kamen wir auch noch vorbei ;-)!
In Pasiras angelangt hatten wir einen rechten Kohldampf und freuten uns, auf unseren - dank Nelly - reservierten Stühlen im heimeligen Restaurant Platz nehmen zu dürfen.
Die Menuauswahl war ansprechend und einige wagten sich an die (K)(H)irschwurst, die - wie ich vom Hörensagen vernahm - sehr gemundet hat! Auch mein gemischter Salat war perfekt - vom sonst obligatorischen Randensalat wurde ich glücklicherweise verschont - und die Pommes waren zwar speziell – aber durchaus sehr fein – gewürzt!
Den Kaffee verschoben wir auf Anraten von Nelly und wanderten bei frühlingshaften Temperaturen gemütlich weiter – dieser Tag war ein einziger Genuss!
Allzu weit mussten wir nicht laufen, dafür war das auf und ab des Weges sehr abwechslungsreich. Und so erreichten wir das nächste Skigebiet und erkämpften uns auf der vollen Sonnenterrasse unter Einsatz aller Kräfte einen Tisch mit acht Sitzgelegenheiten. Unvorsichtigerweise bot ich mich als Werners Gehilfe zum Kaffeeholen an – naja bis zum perfekten Kellner muss ich wohl noch etwas üben. Auf Details gehe ich jetzt hier besser nicht ein ;-)!
Während dem Kaffee eröffnete uns Nelly, dass Sie für uns Schlitten zum hinunterfahren reserviert hätte – die Ueberraschung war perfekt. Zwar stellte sich daraufhin bei einigen (nicht so schlittelgewohnten) Teilnehmerinnen ein kleines Unwohlsein ein, welches sich beim Runterfahren bestimmt wieder verflüchtigte und alle die schöne Fahrt dann auch richtig geniessen konnten.
Dieses Erlebnis war zweifellos ein würdiger Abschluss dieses wunderschönen Tages. An der Talstation angelangt konnte ich es mir nur mit Mühe verkneifen nicht nochmals nach oben zu fahren um noch einen Downhill zu wagen. Leider hielt mich der Postautofahrplan von meinem Vorhaben ab. Und überaus pünktlich erschien das selbige und brachte uns von Sarn wieder hinunter nach Thusis.
In Thusis mussten wir uns von unserer Wanderleiterin Nelly verabschieden. Nelly - für diese wunderschöne Wanderung und die wie immer perfekte Organisation möchte ich Dir ganz herzlich danken!!!
Die übrigen gebliebenen sieben standen inmitten VIELER anderer Heimreisenden auf dem Thusiser Perron und warteten auf den Zug nach Chur. Wir schafften es dann immerhin uns im Güterwagen einen Stehplatz zu ergattern - sowas ist mir in meiner ganzen Zugkarriere bis jetzt doch noch nie passiert! und hier fand sich dann auch noch der überaus passende Hinweis: 'Der Aufenthalt im Güterwagen bei fahrendem Zug ist nicht gestattet'. Naja lustig hatten wir es allemal und die halbstündige stehende Fahrt ging auch ziemlich schnell vorbei. In Chur entschieden sich Daniela, Werner und ich Yvonne noch bis Sargans im Schnellzug zu begleiten. Die anderen drei haben wir irgendwie im Churer Menschengetümmel verloren.
In Sargans mussten wir dann noch den richtigen Zug zur Weiterfahrt finden. Die SBB musste, um den Heimtransport der halben Schweiz zu bewältigen, zwischen die beiden Schnellzüge nochmals einen Extrazug einsetzen. Wir haben es dann doch geschafft den richtigen Zug zu besteigen. In Ziegelbrücke verabschiedete ich mich von Daniela und Werner und fuhr weiter Richtung Toggenburg.
Bei meinen netten MitwanderInnen möchte ich mich für die angenehme und fröhliche Begleitung bedanken! Ich bin überzeugt, dass diese Winterwanderung bei allen noch lange in bester Erinnerung bleiben wird :-)!
Gruss
Marcel