| 28.02.12 Rebenweg- und Suonenwanderung zwischen Sierre und Salgesch / VS (Beat) |
Im Hinblick für die am nächsten Samstag geplante Wanderung war ich heute Dienstag im Wallis zwischen Sierre und Salgesch unterwegs.
Heute gewanderte Route: Sierre (533m) - Veyras (645m) - Miège (702m) - La Raspille (643m) - Aufstieg zur "Mengis Suone" (800m) - Aufstieg zur oberen Suone der "Grossi Wasserleitu von Varen" = "Bisse de Varon" (1000m) - La Proprija (1042m) - Abstieg nach Salgesch (580m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/SierreSalgesch280212
Das eindrücklichste Erlebnis der heutigen Wanderung war eindeutig das Begehen der beiden Suonen, welche die riesige Felsplatte "Blatte" oberhalb von Salgesch queren. Bereits bei der Durchfahrt im Zug erkennt man an den beiden auffälligen Vegetationsstreifen am Hang über Salgesch, wo die wasserspendenden Suonen verlaufen. Der unteren Suone bin ich rund 1 km von West nach Ost gefolgt. Dann bin ich 200 Höhenmeter zur oberen Bisse aufgestiegen und dort rund 2.5 km von Ost nach West bis La Proprija zurück gewandert:
Das obere Bild habe ich am Schluss der Wanderung von Salgesch aus aufgenommen.
Suonen-Infos:
- "Bisse de Mengis": http://www.suonenmuseum.ch/bisse/de/bisse-de-mengis
- "Bisse de Varone": http://www.suonenmuseum.ch/bisse/de/bisse-de-varone
"Grossi Wasserleitu von Varen" = "Bisse de Varon" - "Suone Neuf" (die Mengis Suone ist nicht eingetragen):
Obige Abbildung aus Broschüre "Wandern an Suonen Wallis"
Route dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
Streckenlänge ca. 21km, 800 aufwärts, 750m abwärts (inkl. Erkundungs-Schlaufen in Salgesch):
Um 09:30 starte ich die Wanderung in Sierre. Beim Bahnhof in Sierre ist es nicht ganz einfach, den optimalen Wanderweg zu finden. Doch bald erreiche ich das Dorf Veyras (Bild unten) oberhalb von Sierre; um 11:15 beginne ich oberhalb von Salgesch die Suonenwanderung entlang der Mengis Suone, um 12:15 bin ich an der (oberen) Varen Suone und um 14:15 wieder unten im Dorf Salgesch:
Blick Rhonetal-aufwärts (in Richtung Visp / Brig); im Hintergrund in Bildmitte der Pfynwald:
In vielen Rebbergen wird fleissig gearbeitet (hier unterhalb von Venthône):
Unterhalb von Venthône komme ich von Veyras her auf den "Weinweg" (Chemin du vignoble):
In ein paar Wochen, wenn die Rebstöcke ausgetrieben haben (und vor allem im Herbst), bieten diese Rebhänge sicher ein optisch und kulinarisch ansprechenderes Bild als jetzt Ende Februar:
Das Dorf Miège unmittelbar an der Sprachgrenze Französisch / Deutsch:
Rundum sanfte Hügel und Rebberg an Rebberg:
Blick Rhonetal-abwärts; hinter dem Hügel rechts liegt Sierre und in Bildmitte ist der Zugang ins Val d'Anniviers zu erkennen:
Ich durchquere die Raspille-Schlucht, welche die beiden Dörfer Miège und Salgesch von einander trennt. Der Bergbach La Raspille markiert die Sprachgrenze; Miège ist die oberste Gemeinde des französischsprachigen Unterwallis und Salgesch die unterste Gemeinde im deutschsprachigen Oberwallis:
Durchblick unter der Steinbrücke über die Raspille; das Wasser der Raspille speist weiter oben die Suonen:
Die Raspille-Schlucht; ganz unten im Bild die oben abgebildete Steinbrücke:
Jenseits der Schlucht kommt die grosse Felsplatte "Blatte" ins Blickfeld, welche von den beiden Suonen durchquert wird. Dieser Hang gehört zur Gleitfläche eines gewaltigen eiszeitlichen Felssturzes von der oberen Varneralp. Auch die Hügellandschaft zwischen Leuk und Sierre sowie der Pfynwald zeugen von diesen Bergstürzen um 16'000 v. Chr., welche durch den Rückzug des Rhonegletschers ausgelöst worden sind:
Das Dorf Salgesch, wohin ich nach der Suonenwanderung absteigen werde:
Die Kirche im Dorfzentrum des Weinbaudorfes Salgesch aus der Vogelschau:
Zur Zeit unbediente Degustationsstation der Kreuzritter-Kellerei Salgesch:
Blick zurück über die Raspille-Schlucht:
Bei diesem Wegweiser, beim Kartenpunkt 807, trennen sich die Aufstiegswege zu den beiden Suonen:
HINWEIS zum eingezeichneten Abstiegsweg zwischen La Proprija und der unteren Suone: Nicht optimal!
Aufstieg zur Mengis Suone; ab jetzt ist an Schattenstellen mit Schneeresten zu rechnen:
In der Bildmitte, dort wo die Vegetation dichter ist, quert die Mengis Suone den Abhang:
Bei meinem späteren Abstieg werde ich diesen Bach ganz oben irgendwo überqueren:
Nun folge ich über 1km auf tollem Weg längs der (ausgetrockneten) Mengis Suone:
Zwischendurch immer wieder Tief- und Weitblick auf Salgesch und ins Rhonetal:
Der Wasserkanal ist aus dem Fels herausgebrochen worden und mit dem Ausbruchmaterial ist vermutlich der komfortabel breite Weg aufgeschüttet worden:
In der Falllinie des Hanges erfolgt nun der Aufstieg zur 200 Meter höher verlaufenden oberen Suone:
Zahlreiche umgestürzte Bäume säumen oder kreuzen den Weg; das Umgehen der Hindernisse bietet aber kaum Schwierigkeiten:
Die obere Suone ("Grossi Wasserleitu" = "Bisse de Varone") erreiche ich in winterlicher Umgebung:
Es folgen nun weitere 2.5km formidabler Suonenweg, jetzt in der Gegenrichtung:
Diese (ebenfalls trockene) Suone ist stellenweise von beachtlicher Breite:
Blick auf den schneebedeckten Zugangsweg zur unteren Suone (rechts am Waldrand), auf den ich auch wieder zurückkehren werde:
Der pelzige kleine Kerl über meinem Kopf beäugt mich misstrauisch:
Bei La Proprija bezieht die Suone das Wasser aus der Raspille und hier endet auch meine Suonenwanderung:
Wie bereits weiter oben angedeutet, war mein gewählter Abstiegweg ab La Progrija nicht optimal, wahrscheinlich auch, weil ich etwas neben dem auf der Karte eingetragenen Weg gelaufen bin. Ich musste einen kleinen Bach überqueren und auf der anderen Seite einen kurzen rutschigen Hangabschnitt queren. Vermutlich ist es vorteilhafter, den Weg entlang der "Bisse Neuf" in Richtung Venthône zu nehmen oder, falls an Schattenstellen gegenwärtig noch zu viel Schnee liegen sollte, auf die Strasse auszuweichen:
Bei diesem Bach, der wie eine wasserführende Suone aussieht, bin ich auf der falschen Seite und muss ihn später überqueren:
Schliesslich erreiche ich wohlbehalten wieder die untere Suone und bin kurz darauf über Salgesch, wo ....
..... wo ich um 14:15 eintreffe:
Ab Bahnstation Salgesch gibts stündlich (jeweils kurz vor XX:30) Zugsverbindungen in beide Richtungen, d.h. in Richtung Visp und nach Sierre:
Von Salgesch aus nochmals ein Blick hoch zur abschüssigen Felsplatte mit den beiden eindrücklichen Suonen:
Zum Schluss noch dies: In Salgesch herrscht strikte kynologische Aufgabenteilung, der kleine Weisse bellt, der grosse Schwarze schnuppert und fürs Zubeissen ist der Weinbauer persönlich zuständig.
Für den kommenden Samstag schlage ich nun folgende Route vor:
Streckenlänge von Salgesch nach Sierre ca. 15km; 550m auf- und 600m abwärts; ca. 4.5 Std.
Beat
Weitere INFOS:
- Die Suonen und Bissen des Wallis: http://www.suone.ch/
- Inventar der Suonen und Bissen des Wallis: http://www.suonenmuseum.ch/bisses
- Weinweg / Chemin du vignoble: http://www.cheminduvignoble.ch/de/index.php
- Wanderbericht "Rebenweg": http://www.wandern-hegi.ch/de/07Sierre
- Wanderbericht "Grossi von Varen / Bisse de Varon": http://www.hikr.org/tour/post35747.html
- Webcams Salgesch & Umgebung: http://www.swisswebcams.ch/suche/ort/salgesch-2658850/naehe
| Bernie 04.03.12: | Danke, Beat, für die schöne Wanderung. |