02.03.08 Frühlingswanderung im Tessin (Marcel) |
Hoi zäme
Die Eggberge sind uns dieses Jahr wirklich nicht gerade wohlgesinnt, bereits die erste Ausschreibung vom Dreikönigstag fiel ins Wasser und wir mussten umdisponieren und uns den Weg der Schweiz als Alternative aussuchen. Die Wetterprognose für diesen Sonntag verschlechterte sich im Laufe der Woche immer mehr und so entschloss ich mich am Samstagmorgen, die Schneeschuhwanderung abzusagen und dafür eine Frühlingswanderung in der Leventina zu planen. Es war leider etwas gar kurzfristig und ich war mehr als erstaunt, als sich im Laufe des Samstagnachmittags immer mehr Sonnenhungrige anmeldeten und wir am Abend eine Gruppe von sage und schreibe acht Leuten zusammen hatten!
Wanderhund Danos freute sich am Sonntagmorgen riesig, dass er mal wieder mit durfte und so machten wir uns dann um viertel nach sechs auf den Weg nach Bazenheid. In Zürich trafen wir dann Yvonne, die ebenso früh aus den Federn musste. Der Zug war nicht ganz so voll, wie ich erwartet hatte und so konnten wir zwei Abteile für unsere Reisegruppe reservieren. In Zug gesellten sich Daniela, Bernhard und Roland zu uns und in Arth Goldau stieg dann auch noch die mir bis anhin unbekannte Valérie dazu. Weiter ging es durch ein regennasses Urnerland – ja wir waren wirklich mächtig gespannt, was uns auf der anderen Seite des Gotthards erwartete? Tja wie schon so mancher Reisende vor uns durften wir angesichts des blauen Himmels auf der Gotthardsüdseite ein Ah und Oh ausstossen. Weiter gings nach Faido, wo wir beim Umsteigen auf den Bus dann auch noch Frederique trafen. Jetzt fehlte nur noch Edy – doch der war mit dem Auto direkt nach Bodio gefahren und erwartete uns am dortigen Bahnhof. In Bodio gings dann gleich über die Strasse ins nächste Restaurant um uns bei einem Kaffee auf die Wanderung einzustimmen – meine obligate Nussgipfelfrage wurde erwartungsgemäss abschlägig beantwortet.
Nun gings endlich mit Wandern los – Danos war schon ziemlich nervös und wollte nach der langen Zugfahrt endlich mal seine Beine wieder bewegen. In der prallen Sonne wanderten wir nun auf einem Strässchen Richtung Personico. Hier zweigte der Weg dann ab und fanden uns auf einem 100%igen Schweizer Wanderweg wieder, der relativ steil anstieg.
Wir kamen gut vorwärts und machten in kurzer Zeit einige Höhenmeter. Die Aussicht war prächtig und auch erste Blümchen wagten sich bereits hervor. Nicht nur wir schwitzten - auch Danos musste sich in jedem vorhandenen Tümpel bzw. Brunnen abkühlen.
Der Weg ist sehr abwechslungsreich und führt durch Wälder und Schluchten hinauf zum (restaurantfreien) Dörfchen Faidal. Nach gut anderthalb Stunden erreichten wir das sonnige Hochplateau und schauten uns nach einem Picknickplatz um und wurden auf dem Vorplatz der hiesigen Kapelle fündig. Wir liessen uns das Picknick schmecken und genossen die warme Sonne und die herrliche Aussicht.
Nachdem Essen streckte sich Bernhard wie üblich aus um sich dem Mittagsschlaf hinzugeben. Leider ging die Sonne bereits Richtung Horizont, sodass wir uns doch schon bald wieder auf den Weg ins Tal hinunter begeben mussten.
Ein ziemlich steiler Pfad – jetzt teilweise noch durch Schnee – führte uns über Catto - hier befindet sich nicht nur der Briefkasten, der einmal jährlich Ende Juli gelehrt wird
sondern wir trafen auch eine interessante Schnitzerei an -
nach Giornico zurück in die Zivilisation.
Da die Sonne in Giornico bereits nicht mehr zu sehen war, entschieden wir uns, für das Abschlussbierchen mit Postauto und Bahn nach Airolo zu fahren. Hier fanden wir dann auch noch ein sonniges Beizli und liessen es uns eine Stunde lang wohlergehen. Es ist ja fast unglaublich, jetzt wo ich das zwei Tage später schreibe, sitze ich in der geheizten Stube und sehe draussen einen Schneesturm. Um fünf gings dann auf den Zug und wieder zurück in die deutsche Schweiz.
Wir haben wohl mit dem Umorganisieren die einzig richtige Entscheidung getroffen. Meinen Mitwanderern ganz herzlichen Dank für die angenehme, lustige und spontane Begleitung und Yvonne für die schönen Fotos !
Freue mich wie immer bereits auf die nächste (hoffentlich wiederum sonnige) Wanderung!
Gruss
Marcel