20.11.11 Die SÜDRAMPE: Eine «Classique» der Höhenwege (Thomas) |
Die Südrampe folgt dem Verlauf der Walliser Lötschbergbahnlinie. Eine Wanderung entlang eines Meisterwerks des Bahnbaus mit optionalen Nebenrouten in Seitentäler und/oder zu höher gelegenen Alpen. Unterwegs begeisterte uns die grandiose Aussicht ins Rhonetal und auf Bergriesen genauso wie das einzigartige Wasserleitungsnetz (Suonen) sowie die zahlreichen hohen Viadukte und kühn angelegten Tunnels, während die Vielfalt der Fauna uns immer wieder erfreute. Die abwechslungsreiche Route begingen wir von Eggerberg bis nach Hohtenn in etwas weniger als fünf Stunden Netto-Wanderzeit. Erst am Schluss entdeckten wir in weiter Ferne isolierte Wolkengebilde; die Temperaturen waren (gefühlt) wärmer als an vielen Mai-Tagen dieses Jahres.
Unsere coupierte Route führte von Eggerberg (911 m) über Ausserberg (942 m), Riedgarten (975 m), Bietschtalbrücke (975 m), Ramerkumme (1000 m), Bräji (960 m), Lidu (1040 m) nach Hohtenn (1078 m). Die Streckenlänge betrug 16,5 Kilometer und die Höhendifferenz 550 m aufwärts und 300 m abwärts.
Mit dabei waren Barbara, Gabi, Monika (erstmals) und Thomas
Routenplan mit Optionen:
Höhenprofil:
Die BLS brachte uns pünktlich um 09:41 von Brig nach Eggerberg. Der Wegweiser beim Bahnhof zeigte uns nicht nur die Wanderzeit nach Hohtenn an.....
......der Hinweis auf die Route Eggen — Niwärch erinnerte insbesondere Barbara an ein kürzliches Wandererlebnis: Eine erlesene FF-Elitewandergruppe unter Führung von Beat hat am 15. Oktober in dieser Gegend die ultimative Suonen-Mutprobe bestanden
Schon bei der Ankunft grüssten hinter Visp die Bergriesen der Mischabel-Gruppe
Das ausgiebige Startkafi genossen wir in der gemütlichen Gaststube des Hotels Bergsonne
Nach 500 m Teerweg bogen wir beim Cafe Eggenberger Stübli rechts in das Seitental des Baltschiederbachs ab. Nun zeigte sich auch das untere Wallis bis Salgesch / Siders von seiner schönsten Seite
Das Seitental Baltschiederbach ist auch ein Bachblüten-Lehrpfad
Die Brücke hinten des Baltschiederbachs wird beidseitig durch Tunnels erschlossen
Auf der Brücke verweilend wächst einmal mehr der Respekt vor den Leistungen unserer Vorfahren
Bei diesem Wegweiser verzichteten wir dankend darauf, die weniger lange Alternative zu wählen und nach Mund zu wandern; siehe Suonen-Mutprobe
Wir wählten unsere geplante „bodenfeste“ Route nach Ausserberg und wurden mit einer wechselvollen Vielfalt von optischen Höhepunkten belohnt
Erste, zum vom lichten Wald umgebene Suonen waren fortan oft unsere Wegbegleiter
Noch ein Blick zurück nach Visp mit dem nun erkennbaren Saaser Tal
Die Bergkapelle ob Ausserberg zeigte uns an, dass wir unser erstes Teilziel bald erreichen werden
Blick von der Kapelle hinunter auf Ausserberg, das wir nun auf Teerstrassen erreichen und durchqueren (mussten)
Im Osten zeigt sich das Fletschhorn
Das gezoomte Fletschhorn mit seinen italienischen Nachbar- Pizzos
Die "Martini-Sommerhitze" trieb nicht nur die Schwarznasenschafe in den Schatten.....
......sie löste auch bei uns eine Dress-Erleichterungsaktion aus (Hier war Gabi am Kamera-Drücker)
Nicht nur die Römer bauten Aquadukte......
......die Walliser taten es ihnen gleich mit den Suonadukten (hier ausgangs Ausserberg)
Dieser einmalige Ort findet wahrscheinlich Eingang in die FF-Hitparade der schönsten Mittagsrast-Umgebungen
Frisch gestärkt nahmen wir die sich nun häufenden ruppigen Aufstiege locker......
.......und überquerten mit „Noblesse“ die gesicherten Traversen
Zu dieser Suone würde Trappatoni wohl „Flasche leer“ sagen
Urgeschichte des Suonenbaus: In Baumstämme von Hand gefräste Suonen-Module; gekonnt gemachtes Bild von Gabi
Suonen-Expertinnen unter sich: Barbara und Monika bei der Fachsimpelei
Als kleine Abwechslung ein wenig „Niwärch-Feeling“.......
.......gefolgt von einem majestätisch hin gepflasterten Suonen-Saumweg......
.......und abgerundet mit ein wenig „Groperi-Feeling“
Und plötzlich sahen wir es aus der Ferne: Das berühmte Baltschieder-Viadukt
Wir identifizierten auf der gegenüber liegenden Talseite den legendären Tunnelweg, welchen wir in einer halben Stunde begehen werden
Herangezoomt entdecken wir auf der Gegenseite zwei Wanderer, welchen wir später auf der Brücke begegnen werden
Kurz vor der Brücke packt der Ehrgeiz das FF-Damentrio: Bergpreis-Sprint
Die Baltschiederbrücke: Der Fussgängerweg führt unmittelbar neben den Geleisen auf einem Gitterrost zur anderen Seite: Ein senkrechter Blick nach unten kann den Magen nach oben verschieben!
Nun folgt der erwähnte Tunnelweg, in welchem sich Licht und Schatten munter abwechseln:
Licht am Ende des Tunnels: Eine Fata Morgana???
Nein, es ist eine von der Sonne wunderschön ausgeleuchtete Birke
Das letzte Tunnel wurde nicht fertig gebaut: Für’s Dach reichte das Geld nicht mehr (Überlieferung von Baron Münchhausen)
Wieder am Rande des Haupttals angelangt, zeigt sich links oberhalb Visp das Spitzhorn inkl. seiner Nachbarn
Herangezoomtes Spitzhorn
Auf der Ramerkumme machte ich (m)einen grossen Fehler: Ich wies auf das nächste Teilziel hin, den Aussichtspunkt halblinks oben im Bild.....
.....und erklärte erst dann, dass wir dafür zuerst ins Tal hinunter und danach durch die Kluft wieder hoch steigen müssen
Gabi liess sich jedoch nicht schocken: Vor dem Abstieg fand sie Zeit für ein weiteres kunstvolles Foto
Der Aufstieg durch die Kluft war gekennzeichnet durch ungezählte Tritte, erwies sich jedoch ein Kinderspiel im Vergleich mit dem Abstieg durch „den“ Tritt
Oben angekommen ein Blick zurück zur Ramerkumme (rechts aussen): War doch gar nicht so schlimm (oder doch?)
Von diesem Aussichtspunkt aus sehen wir erstmals — oben rechts — unser Tagesziel: Den Bahnhof Hohtenn
Kurz vor Hohtenn: Einmal mehr das grosse Staunen über die Baukunst unserer Vorväter
Man/frau glaubte es kaum: Eine Woche vor dem 1. Advent genossen wir um 15:45 Uhr ein „Sit-In“ auf den durch die Sonne erwärmten Betonplatten rund um das "Welterbe-Testimonial" beim Bahnhof Hohtenn auf 1078 Meter Höhe. Noch ein kleines Detail: Barbara's Füsse stecken unverkennbar in Winter-Wanderschuhen..... ......saisonal zu 100% korrekt
Meinen Begleiterinnen Barbara, Gabi und Monika danke ich für den wunderschönen Wandertag, welchen wir selbstlos eigentlich allen FF-ler gönnen würden, nur gilt nach wie vor: „ Les absents ont toujours tort…..“
Mit diesem Blog endet meine "Karriere" als FF Touren-Organisator.
Herzliche Grüsse
Thomas
dallostogabi 21.11.11: | Hallo Thomas Das war eine äusserst schöne und abwechslungsreiche Wanderung. Vielen Dank. |
Clemens 22.11.11: | Hallo Thomas.Auch wenn ich nicht persönlich dabei war.Nach dem gelesenen Bericht hatte ich wenigstens das Gefühl,dabei gewesen zu sein;-) |
moschu 22.11.11: | Lieber Thomas - hätte mir keine schönere Startwanderung mit FF vorstellen können. Es war eine unglaublich facettenreiche und bereichernde Tour. Die Wanderleitung war top vorbereitet und alles klappte wunderbar - DANKE! |
Blum 22.11.11: | Ich habe einen Blick in die wunderbaren Bilder nicht verkneifen können - du willst wirklich deine "Karriere" als FF-Tourenorganisator beenden, Thomas? - Das kannst du uns doch nicht antun! Hoffentlich überlegst du dir es noch einmal... Danke für alles, herzlich, Priska |
Babs 22.11.11: | Sali Thomas, vielen Dank, Organisation, Bericht und Fotos, alles war wunderbar. |