20.10.11 Nachtrag Tessinwanderung: Isone - Cima di Medeglia - Medeglia (Thomas) |
Am 12. Oktober war Beat der FF-Pionier auf der Cima di Medeglia, siehe Blog Nr. 327. Da ich heute eigentlich an einer Beerdigung hätte sein müssen, die jedoch verschoben wurde, konnte ich die erstandene SBB-Tageskarte nicht zurückgeben und entschloss mich darum, auf Beat's Spuren zu wandeln. Bei strahlendem Sonenschein und einem Nordföhn in zeitweiliger Orkanstärke ging ich exakt denselben Weg wie von Beat im Blog beschrieben auf die Cima di Medeglia.
Dort entschloss ich mich allerdings, nicht den gleichen Abstieg (nach Medeglia) zu begehen, sondern die etwas längere Variante nach Rivera. Dieser Abstieg war so facettenreich, dass ich ihn gerne (mit-)teilen möchte. Folgerichtig beginnt mein Blog beim Wegweiser, an welchem sich Judith und Beat für die Medeglia-Alternative entschieden:
Da ist er also, der Wegweiser, an welchem sich Wege für den Abstieg trennen, hier mit Bellinzona im Hintergrund aufgenommen
Schon bald zeigte sich der Ceneri mit Sendeeinrichtungen von Radio Sotto Ceneri
Im Vordergrund zwei Fundamente für Geschütze, vermutlich aus den 2. Weltkriegs-Zeiten. Mit diesen hatte ich kurz danach eine unfreiwillige Begegnung.
Und plötzlich zeigte sich die Tamoro-Seilbahn in ihrer (nahezu) ganzen Länge. Diese nutzten wir am 8. Oktober.
Oben bei der Bergstation (Alpe Foppa) ist die berühmte Bergkirche von Botta knapp zu erkennen
Der Beginn des Abstiegs war nahezu feudal-bequem wie ein Forstweg im Unterland:
Hier eine SVP-Kurve: Leicht überhöhte Kurvenführung rechtsrum und schon ist die Richtung um 180 Grad gewechselt.....
.......da kann die SP natürlich nicht nachstehen:
Etwas verschwommener und in weiterem Bogen gehts links rum, letztlich auch in die Gegenrichtung!
Nur einer blieb standhaft und hatte "cool" die Souveränität der schweigenden Mehrheit:
Wegwächter mit verwittertem Gesicht (Mitte der Statue) Der Nase nach könnte es Couchepin sein....
So wie der Weg nahezu horizontal wird, ist diese Abzweigung kaum erkennbar, sie ist ca. 3 m rechts neben dem Weg
Ich habe sie auf Anhieb nicht bemerkt und ging weiter gerade aus, bis ich mit einem Monument der Kriegskunst konfrontiert wurde:
Ein veritables Freilichtmuseum mit Thema Militär-Historie aus dem Aktiv-Dienst
Die Experten erkennen sofort, dass hier etwas Gröberes als 10,5 cm Haubitzen installiert waren. Im Hintergund ist wiederum die Alpe Foppa zu erkennen.
Ich ging also wieder zurück und folgte der Weg-Markierung. Schon bald war ich mitten in etwas, das ich hier nicht erwartete:
Ein Hochmoor mit kleine Biotopen: Einfach romantisch schön!
Und der hier ist ja auch schön. So schön, dass er eigentlich gar nicht giftig sein kann?
Sauber trennte ich ein kleines Stück heraus: Es mundete köstlich!
Und jetzt sind es gleich drei in einer Reihe:
Hier hat sich schon jemand anders mit grösseren Stücken verköstigt
Danach ging's durch einen Birkenwald über einen Serpentinenweg hinunter, welcher einen Vergleich mit dem berühmten "Chemin des 14 Courantes" beim Creux du Van nicht zu scheuen braucht:
Birken, wohin man schaut, die Kastanienbäume kamen erst viel weiter unten
Und wie aus dem Nichts taucht auf der rechten Wegseite plötzlich eine Waldlichtung auf, die zum Verweilen einlädt:
Wie geschaffen für ein romantisches Date
Schliesslich kamen erste Zeichen der Zivilisation
Der linke Hausteil ist zum Verkauf ausgeschrieben und zu einem "Schnäppchen-Preis" zu haben.....
Bei diesem Wegweiser hätte ich eine Abkürzung zum Bahnhof Rivera nehmen können:
Ich habe darauf verzichtet, denn schliesslich musste ich meinem Image als bekennender Schisshase pflegen
Dafür begegnete ich eingangs Rivera einer wundervollen Blütenpracht:
Sind die nun zu spät oder schon zu früh dran? BotanikerInnen: Bitte aufklären!
Schliesslich landete ich an jenem Bahnhof, welcher in der FF-Hitliste schon bald hinter dem HB Zürich an zweiter Stelle stehen wird:
Weil es erst 15:00 Uhr war und noch immer keine Wolke am Himmel sichtbar war, beschloss ich, mich wieder an Beat's Fersen zu heften und reiste noch weiter südwärts nach Lugano
Dort angekommen, reichte es noch für ein Bild, aufgenommen von der Passarelle vor dem Bahnhof und dann.....
....dann quälten mich plötzlich heftige Bauchschmerzen, die ich mir schlicht nicht erklären kann.
FAZIT: Die Medeglia-Wanderung ab Isone ist attraktiv. Welcher von den beiden Abstiegen wirklich schöner ist, kann erst schlüssig beurteilt werden, wenn man/frau beide einmal gemacht hat. Nicht nur darum werde ich irgendwann wieder einnmal hingehen, es lohnt sich alleweil.