17.08.11 Über den Segnespass von Naraus (Flims) zur Tschinglen-Alp (Elm) (Beat) |
Unsere heutige Passwanderung führte uns vom Bündner- ins Glarnerland:
Von Naraus ob Flims über den Segnespass (Pass dil Segnas) zur Tschinglen-Alp bei Nideren ob Elm.
Mit dabei: Heidi, Werner, Barbara, Beat.
Weitere Bilder in meinem Picasa-Webalbum:
https://picasaweb.google.com/106092147151904821590/Segnespass170811
Unsere Wanderroute dargestellt auf swisstopo mit http://map.schweizmobil.ch:
HINWEIS: Die GPS-Aufzeichung unseres Abstiegs vom Pass nach Nideren (Tschinglen-Alp) habe ich wieder gelöscht weil sie fehlerhaft war!
Von Flims Dorf aus fahren wir mit einer ersten Sesselbahn hoch bis Foppa (1420m) und steigen dort um in die Sesselbahn ......
..... bis Naraus auf 1843m Höhe:
Startkaffi auf der Sonnenterrasse im Restaurant bei der Bergstation Naraus:
Kurz nach 10 Uhr starten wir unsere Wanderung (bei diesem Wegweiser nach rechts in Richtung Fil de Cassons / Camona de Segnas); um 13:45 werden wir den Segnespass erreichen und um 16:30 bei der Bergstation der Tschinglenbahn auf der Tschinglen-Alp bei Nideren ob Elm ankommen:
Die erste Wegetappe von der Alp Naraus bis zum Punkt 2092 (Plaun Segnas Sut / Segnesboden); rechts ist die Seilbahn von Naraus zum Fil de Cassons (2634m) eingezeichnet (von dort aus führt ein Panoramaweg zum Segnespass):
Links oben die Seilbahn von der Alp Naraus zum Fil de Cassons:
Strenge Passkontrolle .....
..... hier wird nicht jedermann/frau durchgelassen:
Nachdem wir das OK erhalten haben, werden uns drei vierbeinige ortskundige Bergführerinnen zugeteilt:
Wir erreichen den Segnesboden, eine rund 2 km lange und bis 300 m breite Schwemmebene:
Wegpunkt 2092m (Plaun Segnas Sut / Segnesboden):
Beim Wegpunkt 2092m besteht eine östliche und felsigere Wegvariante in Richtung Crap la Tgina / Fil de Cassons via La Siala (Panoramaweg); wir wählen den Weg über den Segnesboden:
Bei diesem Holzsteg droht keine Einsturz- höchstens Absturzgefahr:
Blick zurück; rechts oben die Bergstation Grauberg:
Vor uns die markanten Tschingelhörner (Tschingelhoren), an denen die Glarner Hauptüberschiebung deutlich zu erkennen ist. Paradoxerweise liegt hier älteres Gestein (250-350 Mio. Jahre alter Verrucano) auf jüngerem (35-50 Mio. Jahre alter Flysch), dazwischen die dünne "Schmierschicht" aus Lochsitenkalk:
Zwei Munggen beim Sonnenbad:
In unserem Blickfeld "öffnet" sich das faszinierende Martinsloch; es liegt nur rund 300 Meter neben dem Segnespass (rechts im Bild); seine Erklimmung hat den Schwierigkeitsgrad T5 (-> "Anspruchsvolles Alpinwandern") und ist eine "Schuhnummer zu gross" für uns:
Eine Geschichte (Quelle: http://www.aen.ch/upload/cms/user/3_09.pdf):
Es war ein strahlend schöner Herbstmorgen, das Glarner Sernftal leicht mit Dunst erfüllt. Unweit von uns brachte sich die Filmcrew für den legendären Streifen «Anna Göldin – Letzte Hexe» nach dem gleichnamigen Roman von Eveline Hasler in Stellung. Doch was war das? Durch das Fernglas schauten wir zum Martinsloch hoch und staunten nicht schlecht: In der Felsöffnung baumelte ein riesiges Segeltuch! Wie sich bald herausstellte, wollten einige findige Flimser den Elmern das Spektakel vermiesen und das Loch für einmal verschliessen. Doch die Spielverderber von der anderen Seite des Berges hatten nicht mit den Kräften des Zugwindes gerechnet, der ihnen den Streich vermasselte und das Tuch aus den Verankerungen riss. So hing nun der Fetzen wie eine schlaffe Fahne im Martinsloch; das Naturschauspiel konnte ungetrübt stattfinden. Erwartungsvoll beobachteten wir, wie aus einer noch dunklen, gezackten Bergkette ein blendend heller Sonnenstrahl plötzlich durch die Felsöffnung brach und der Lichtkegel für wenige Minuten den Elmer Kirchturm erleuchtete, bevor er nochmals verschwand und dann wenig später endgültig über dem Bergkamm aufstieg. (....)
Die anspruchsvollste Etappe steht uns dort drüben bevor, der Schlussaufstieg zum Segnespass:
Quizfrage: Wie schwer ist ein 15-Meter-Loch?
Wir erreichen den Wegpunkt 2465m .......
......hier mündet der Panoramaweg vom Fil de Cassons via Crap la Tgina und La Siala in unseren Weg:
Dieses Blumenmeer täuscht .......
...... wir sind in einer Mondlandschaft angekommen:
Bogenförmig haben wir nun einen steilen Geröllhang und weiter oben ein kleines Schneefeld zu durchqueren:
Werner nimmt Anlauf; für ihn ist es der zweite Aufstieg zum Segnespass: http://www.freizeitfreunde.ch/blogs/66
Blick zurück .......
..... und etwas beängstigender Blick nach vorn:
Als Finale ist noch ein kurzes Stück Klettern angesagt: mit Hilfe von Ketten für die Hände und Metallbügeln unter den Füssen; das ginge ja alles noch .......
..... aber wir haben an dieser Stelle auch noch starken "Gegenverkehr", etwa 5-10 Personen inkl. Hund kreuzen uns ausgerechnet an dieser Stelle. Werner hat dieses Bild von oben geknipst:
Um 13:45 erreichen wir heil (bis auf das Knie von Barbara) den Segnespass:
Pass dil Segnas 2627m:
Fotografiert von Heidi:
Das Panorama erfüllt unsere kühnsten Erwartungen:
Der Kärpf, dem wir beim letztjährigen Besuch der Leglerhütte begegnet sind:
Das Glärnischmassiv; die Bergkette im Vordergrund haben wir kürzlich auf einer Wanderung über das Wildmadfurggeli überquert: http://www.freizeitfreunde.ch/blogs/288
Tiefblick mit Durchblick ins Sernftal nach Elm; links unten die Tschinglen-Alp, wo wir hin wollen:
Die "Mountain Lodge", eine ehemalige und nun als Berghütte genutzte Militärstation auf dem Segnespass:
Dieses WC ist legendär und darf in keinem Bericht über den Segnespass fehlen:
Die Hüttenwartin (für diese Saison) kommt aus dem Südtirol und arbeitet im "Brotberuf" als Physiotherapeutin:
"Rückseite" vom Vrenelisgärtli im Glärnisch:
Im Südosten der Vorabfirn, der von Flims-Laax her mit Bergbahnen als Skigebiet erschlossen ist:
Um halb Drei beginnen wir den 1100-Meter-Abstieg in Richtung Elm:
Auch der Abstieg bietet immer wieder tolle Ausblicke; wir sind aber froh, dass wir diese Seite nicht für den Aufstieg gewählt haben:
Rund ums Martinsloch ist eine uns unerklärliche Action im Gang; .....
...... aus einem Heli ist scheinbar eine Person abgeseilt worden:
Und am Gegenhang sind Wildtiere zu beobachten:
Beim Abstieg sind mehrmals Bachrinnen zu überqueren:
Wir bewegen uns wieder im "Grünen Bereich":
Unser Wanderziel, die Tschinglen-Alp bei Nideren, kommt in Sicht:
Nochmals ein Blick zurück auf unsere Abstiegsroute und die Tschingelhörner mit dem Martinsloch:
Stafel 1525m; um 16:30 erreichen wir die Tschinglen-Alp / Bergstation Nideren (von hier bis zum Segnespass hoch sind auf einem anderen Wegweiser 3.5 Std. und hinunter nach Elm 1 Std. verzeichnet):
Die Luftseilbahn Elm - Tschinglen-Alp steht wie bestellt für uns bereit und wir können gleich zu Tal fahren:
Von der Talstation bei Zündli bis zur Busstation in Elm (links) sind es noch rund 15 Minuten zu Fuss:
Talstation Nideren 1039m; von hier bis auf den Segnespass 5 Std. und bis nach Flims 8 Std.:
Ich danke meinen BegleiterInnen auf dieser erlebnisreichen Wanderung, Beat
INFOS:
Auf Nellys wanderrouten.ch: http://www.wanderrouten.ch/segnaspass.htm
FF-Bericht vom Marcel: http://www.freizeitfreunde.ch/blogs/66
Auf wandersite.ch (umgekehrte Route): http://www.wandersite.ch/Tageswanderung/514%20Glarus.html
Beitrag im SAC-Heft "Die Alpen" (9/2006): Wandern in Flims abseits markierter Wege
Babs 18.08.11: | Es war absolut fantastisch, inkl. Abenteuereinlage. Hätte nicht besser sein können. Ganz herzlichen Dank Beat. Gruss Barbara |