07.06.08 - 08.06.08 Wanderung am Vorder und Hinterrhein (Marcel) |
Hoi zäme
Eigentlich wollte ich dieses Wochenende ja im Alpsteingebiet verbringen – doch gelang es mir nicht, dort eine Unterkunft zu organisieren. Umso mehr freute ich mich über das Angebot von Nelly, dass sie uns im von ihr betreuten Ferienhaus bis zu 10 Uebernachtungsplätze zur Verfügung stellen könnte :-).
Am Samstag morgen traf ich in Zürich Yvonne 1 und 2, Brigitte und Valérie im Intercity nach Chur. Netterweise hatten sie mir einen Platz reserviert! Weiter gings über Chur nach Thusis, wo wir Nelly, Lucia und Kurt antrafen, und so war unsere Gruppe komplett und bereit zum Start in dieses Wanderwochenende. Glücklicherweise wusste Nelly, dass ich am Anfang einer Wanderung liebend gerne einen Nussgipfel verspeise und so sind wir dann schnurstracks zum Café Gyger gelaufen und mein Nussgipfelundkaffeewunsch wurde erfüllt!
Frisch gestärkt gings dann los. Bald ging es auf dem ausgezeichnet beschilderten Weg im Wald kräftig bergauf. Oben angelangt waren wir beeindruckt angesichts der Tiefe, in die wir hinunterblickten, und als uns dann Nelly auch noch vom Verlorenen Loch erzählte, wo zahlreiche Römer (und andere) verschwanden, wurde uns dann auch noch ein bisschen unheimlich. Glücklicherweise war der Weg einiges besser gesichert als befürchtet und so kamen wir alle heil an den heiklen Stellen vorbei und fanden uns alsbald an einem gemütlichen Picknickplatz wieder, wo wir unseren Zmittag einnehmen konnten. Kurt zauberte aus seinem Rucksack gar noch einen feinen Rotwein hervor.
Von hier ging es dann auf einer sehr speziellen Brückenkonstruktion weiter.
Nach einigem auf und ab gelangten wir dann zum Eingang der Viamala-Schlucht. Nelly konnte uns kurzerhand den Portier, der uns dann trotz nicht ganz Gruppengrösse zum Gruppentarif in die Schlucht runterliess ;-)! Die Schlucht ist wirklich sehr eindrucksvoll – lasse hier wohl am besten unsere Bilder sprechen.
Unser Weg war weiterhin sehr abwechslungsreich und schon bald erreichten wir die berühmte Hängebrücke.
Danach gings durch einen ziemlich düsteren Wald aufwärts. Kaum hatten wir den Wald überwunden, fanden wir ein zerfallenes Häuschen, wo alleine noch ein Paar Bergschuhe von den Bewohnern übriggeblieben ist
Weiter wanderten wir unserem Ziel entgegen – langsam hatten wir einen ziemlichen Durst. Kurz vor dem Restaurant wurden wir Zeuge eines spannenden Kampfes ( Link zum Video (15 MB) ).
Und dann erreichten wir unser Restaurant, trafen dort Nellys Mann Ruedi und durften unseren Durst bei einem Mineralwasser bzw. Bier löschen. Auch der Hunger meldete sich nun und wir stiegen kurz danach nach Andeer hinunter, um unser Quartier im von Nelly betreuten Ferienhaus zu beziehen. Von unserem Ferienhaus waren wir überwältigt. Wir durften zwei tolle Wohnungen in diesem wunderschönen Haus belegen. Nach dem Zimmer verteilen gings zum Nachtessen über. Im Garten stand uns dafür eine lauschige Grillecke zur Verfügung – hier nahmen wir dann auch den Apéro ein, begleitet von Gemüsedips, die wir in einer äusserst leckeren von Nelly zubereiten Sauce tauchten.
Auf dem Grill schmorten mittlerweile Bratwürste und Servelats. Dazu gabs dann diverseste Salate und feines Brot begleitet von Wein – irgendwie fühlten wir uns wie im Schlaraffenland. Im Hintergrund lief dann noch der Fernseher.
Allzu sehr mochten wir uns über das Abschneiden der roten Fussballer nicht aufregen … wir hatten einen Riesenspass. Später gab es dann auch noch ein Dessert – die Glacé schmeckte auch ausgezeichnet. Und schlussendlich zauberte Kurt zum Kaffee gar noch eine Grappaflasche auf den Tisch.
Mittlerweile war dann doch etwas Gähnen angesagt – so ganz ohne war unsere heutige Wanderung ja auch nicht gewesen, und so wünschten wir uns gute Nacht und gingen auf unsere gemütlichen Zimmer, um uns dem wohlverdienten Schlaf hinzugeben.
Das Frühstück wurde auf 07:45 angesetzt. Pünktlich sass die versammelte Gruppe da, um sich ein weiteres Mal von Nelly verwöhnen zu lassen. Zopf, Bündner Früchtebrot, Yoghurt, Schinken, verschiedene Confitüren wurden aufgetischt. Einfach erstklassig. Und dass uns das ganze inkl. Uebernachtung nur gerade 40 Franken kostete war ja schlichtweg unglaublich!
Wir entschieden uns heute für die Wanderung im Vorderrheintal. Dazu mussten wir um neun das Postauto erreichen.
Lucia und Kurt entschieden, diese Wanderung nicht mehr mitzumachen und sich von uns zu verabschieden. So fuhren meine Mitwanderinnen und ich über Thusis nach Valendas. Schon die Fahrt das Vorderrheintal hinauf war äusserst beeindruckend und weckte schon eine grosse Vorfreude auf die bevorstehende Wanderung!
Dass es in Valendas kein Nussgipfelrestaurant hatte wusste ich zu verschmerzen, zumal Nelly ankündigte, dass wir in Versam-Station auf ein gemütliches Restaurant treffen würden. So machten wir uns dann mal wanderfertig – schön war, dass heute Sonnencrème gefragt war – ein strahlender Himmel lachte uns entgegen!
Der Vorderrheinweg ist wirklich sehr speziell und phantastisch angelegt. Nachdem wir ein bisschen dem Geleise entlang wandern mussten, folgte der weitere Weg dann dem Fluss. Hier kamen uns dann einige mutige Flussfahrer entgegen.
Weiter gings dann über aussergewöhnliche Aussichten und schön angelegte Feuer- und Picknickplätze bis auch wir pünktlich um viertel vor zwölf Hunger verspürten und einen schönen aussichtsreichen Platz erreichten.
Frisch verpflegt gings weiter
und schon kurz danach erreichten wir Versam-Station und ein sehr gemütliches Restaurant, welches uns mit Dessert und je nach Wunsch auch einem feinen Bierchen versorgte. Trotz Vollmondbier schaffte ich den bald folgenden steilen Anstieg im Tritt meiner Mitwanderinnen.
Nachher gings ebenso viele Meter wieder bergab und kurz danach überquerten wir den Rhein auf einer Brücke.
Und nun ging es wirklich bergauf – so wurde dann auch innert kürzester Zeit mein Vollmondbier wieder rausgeschwitzt. 500 m höher angelangt fanden wir dann eine weitere hübsche Grillstelle – nur war diese mit zig Leuten bereits bestens besetzt. Naja unsere Mägen war ja immer noch voll und so wanderten wir dann gleich weiter Richtung Flims. Unterwegs fanden wir noch einen sensationellen Aussichtspunkt.
Nachdem wir uns an der phantastischen Aussicht satt gesehen hatten, wanderten wir weiter Richtung Caumasee. Der ist zwar völlig eingezäunt, wir fanden allerdings den Eingang und genossen noch ein bisschen Strandfeeling und noch eine Erfrischung, bevor wir uns mit dem Lift nach oben fahren liessen und uns dann nach Flims Waldhaus aufmachten, um unser Postauto zu erreichen.
Es war bestimmt eines meiner schönsten Wanderweekends. Ich danke Nelly ganz herzlich für die Organisation des Hauses, des Essens und der Wanderungen! Und meinen Mitwanderinnen danke ich auch ganz herzlich – es war toll mit Euch - freue mich bereits jetzt auf unser nächstes Wandererlebnis!!!
Gruss
Marcel