10.06.10 Gridone (2188 m) - Logenplatz über dem Lago Maggiore (summit) |
Bergwandern im Tessin hat bei FF ja schon Tradition. Endlich einmal war es auch bei uns einmal so weit einen Wanderurlaub in der Sonnenstube der Schweiz zu verbringen. Die Bezeichnung "Sonnenstube" gebührte ihr zumindest in den Tagen unseres Aufenthaltes völlig zurecht, da der Himmel erst am letzten (10.) Tag seine Schleußen öffnete.
Eines der Wanderziele war der Gridone (2188 m), der sich fast 2000 m über den Lago Maggiore erhebt. Mit dem Nordföhn war das schöne Wetter eingetroffen und so starteten wir zu dieser tollen Bergtour. Ausgangspunkte gibt es mehrere. Wir nahmen das Maiensäß Cortaccio (1067 m), das man über eine schmale Bergstraße von Brissago aus erreicht.
Der Bergweg ist beschildert und markiert und führt zunächst zu den wenigen Gebäuden von Penzeorone (1233 m). Dort hat man zwei Aufstiegsrouten zur Verfügung. Wir entschieden uns für den Weg über die Alp Voièe (1648 m). In Serpentinen ging es bald einmal in locker bestandem Wald aufwärts und es
eröffneten sich herrliche Tiefblicke auf den Lago Maggiore. Die Luft war klar und die frische Brise gestaltete den Aufstieg angenehm.
Als weitere Alp folgte dann Avaisca (1730 m). Hier waren wir schon im offenen Gelände oberhalb der Baumgrenze. Trotz der Südexposition waren nun noch Schneereste vorhanden, die zum Teil die weiss-rot-weissen Markierungen verdeckten, aber Holzpfähle und ein Wegweiser oben auf dem Grat machten die Richtung deutlich.
Auf der Bocchetta di Valle (1948 m) angekommen, kam nun zum ersten Mal der
Gipfel des Gridone in das Blickfeld. Jenseits des Grates sah man in das Centovalli runter. Wir wendeten uns nun dem Aufstieg zum P. 2138 zu. Der markierte Weg war noch vom Schnee bedeckt, ein schmaler Pfad führte aber über einen schon aperen Rücken hoch zum Grat östlich von P. 2138.
Dort bot sich uns ein imposantes Panorama vom Monte Rosa-Massiv bis zu den
Gipfeln um Saas Fee. Über den Südwestgrat des Gridone erreichten wir dann nach kurzer Zeit den Gipfel. Das 360° Panorama hielt, was in anderen Berichten
versprochen wurde. Die Anstrengung hatte sich gelohnt und alleine genossen wir den Aufenthalt am Gipfelkreuz.
Den Rückweg traten wir bis zur Bocchetta di Valle auf der selben Route an. Von dort folgten wir der Beschilderung zur Refugio Al Legn (1798 m), einer Aussichtskanzel über dem Lago, die seinesgleichen sucht.
Die recht komfortable Hütte ist zugänglich, aber nicht bewartet. Man kann dort übernachten (8 Schlafplätze) und sich mit den vorhandenen Lebensmitteln und Getränken gegen einen angemessenen Preis versorgen, sofern man nicht selbst welche dabei hat.
Nur ungern verlässt man diesen eindrücklichen Ort. Wir stiegen über Margozzone und Penzeorone nach Cortaccio ab.
Bei der Tour legt man ca. 1280 Hm zurück. Der Schwierigkeitsgrad liegt bei T 3. Wir benötigten 5 Std. 30 Min.
Mehr Informationen zu dieser und unseren weiteren Bergtouren im Tessin unter:
http://www.hikr.org/user/alpstein/tour/?region_id=492®ion_sub=1
im Juni 2010
Peter