17.04.10 Kraxeltour überm Vierwaldstättersee (summit) |
Bei einem Besuch der Rigi-Hochflue letztes Jahr, haben wir die Gegend um den Vierwaldstättersee als tolles Wandergebiet entdeckt. Zwei Felsgipfel oberhalb von Brunnen sind uns dabei in die Augen gesprungen. Bei unseren Recherchen sind wir darauf gestoßen, dass es sich dabei um die Bütziflue (917 m) und die Stockflue (1137 m) handelt, die insbesondere im Frühling, wenn in den Hochalpen noch viel Schnee liegt, sehr begehrt sind.
An der Talstation der Urmibergbahn (436 m) haben wir uns auf den Weg gemacht. Der Aufstieg führte uns zunächst über einen Wanderweg nach Dörfli (579 m) und dann nach Stöck (725 m). Dort gingen wir nordostwärts mit etwas Höhenverlust Richtung Schränggigen, bis bei einem Wegweiser die weiss-blau-weissen Markierungen sichtbar wurden. Über den alpinen Bergpfad führte uns der Weg hoch unter die Bütziflue.
Der Pfad querte nun nach Westen zum Einstieg in die teils felsigen Passagen, die zum Gipfel führen. Griffiger Fels und Wurzelgriffe oder auch Drahtseile erleichterten das Fortkommen. Bizarre Föhren säumten den Aufstiegsweg.
Der Tiefblick wurde durch den Dunst leider sehr getrübt, aber das tat dem Kraxelvergnügen keinen Abbruch. Es machte Spass wieder mal mit Felsberührung unterwegs zu sein.
Nach gut einer Stunde haben wir den ersten Gipfel, die Bütziflue, erreicht, ein wirklich sehr idyllisches Plätzchen. Das nächste Ziel, die Stockflue, war hier auch schon in Sichtweite.
Hier hat man normalerweise einen fantastischen Tiefblick auf den Urnersee. Lange hielten wir uns am Gipfel nicht auf. Es wartete nun die "Schlüsselstelle" des Tages auf uns, vor der wir nach dem Studium der Tourenberichte gehörigen Respekt hatten.
Ohne Drahtseil wären wir auch wirklich auf verlorenem Posten gestanden, aber so meisterten wir die Stelle mit der gebotenen Vorsicht, aber ohne Probleme.
Eine weitere kurze Kraxelpassage folgte noch und wir hatten es geschafft.
Weiter ging es ein Stück durch den Wald, bis wir dann am Fuss der Stockflue standen. Griffiger Fels erleichterte dort den Aufstieg über eine Felsrampe.
Hier war es zwar recht steil, aber nie wirklich ausgesetzt, so dass es ein wahrer Genuss war hier emporzusteigen. Den Gipfel der Stockflue erreichten wir dann von Norden über eine drahtseilesicherte Passage nach 2 Stunden.
Die Schweizer Fahne, ein Gipfelkreuz und eine Bank fanden wir hier vor, ein schöner Platz für eine Rast. Da es noch früh am Tag war, machten wir uns noch auf den Weg
zum Gottertli (1396 m), wo man an einem schönen Rastplatz mit Bank das Panorama genießen kann.
Den Rückweg traten wir über Obertimpel an, wo wir auf der Terrasse des Berggasthauses die Sonne genossen. Über Timpel, Stöck und und Dörfli kehrten wir zum Ausgangspunkt zurück.
Für Bergwanderer, die sich auch mal an eine etwas anspruchsvollere, aber nicht gefährliche Tour heranwagen wollen, bieten die Bützi- und Stockflue ein ideales Terrain. Die reine Gehzeit der Tour beträgt ca. 4 Std., bei ca. 1050 HM. Der Schwierigkeitsgrad reicht an der drahtseilgesicherten Passage an T5 heran.
Lässt man den Weg zum Gottertli weg, wird die Strecke entsprechend kürzer.Ins Tal kann man auch mit der Gondelbahn Urmiberg zurückkehren.
Sollte Interesse an der Tour bestehen, kann ich gerne mal eine Ausschreibung machen. Weitere Infos und Fotos unter: http://www.hikr.org/tour/post22358.html
im April 2010
Peter aka summit