15.07.07 Speer (hammerhai) |
Rund um den Mattstock
Hallo zusammen,
der Speer, der höchste Nagelfluhgipfel in der Schweiz, war schon vielfach Ziel von WandererInnen dieses Forums. Für Christine und mich war er ein aussichtsreicher "Sidetrip" auf der Wanderung rund um den Mattstock.
Nachdem wir in Amden bei wundervollem Sonnenschein aus dem Postauto gestiegen waren, folgten wir dem ca. 2 km langen und schmalen Asphaltsträsschen zum Aussichtspunkt Durschlegi. Entlang der in voller Blüte stehenden Wiesen marschierend, beobachteten wir einen kleinen Jungen, der einen Heuschlitten über die Wiese zog. Noch ein letztes Stück Strasse durch den Wald und wir erreichten die Durschlegi. Während des ganzen Weges konnten wir den wunderschönen, gegenüberliegenden Hügelzug mit imposanten Erhebungen wie den Mutschenstock bewundern.
Beim Aussichtspunkt erblickten wir unten im Tal den grünblauen Walensee, welcher in die Linthebene hereinragt, sowie das Hirzli, den Glärnisch und weitere uns unbekannte Gipfel am Rand der Linthebene.
Wir folgten dem breiten Kiesweg durch den erfrischend kühlen Wald bis zum Pt.1273. Hier mussten wir uns entscheiden, ob wir den Speer via Untere oder Obere Chäseren besteigen würden. Wir entschieden uns für den Weg über die Obere Chäseren und marschierten weiter bis zur Alphütte Hintermatt. Dort endet die Kiesstrasse und wir stiegen auf dem Bergweg weiter hinauf durch Wiesen mit vereinzelten Baumgruppen. Unterwegs fiel unser Blick immer wieder auf den, dem Speer vorgelagerten Federspitz (rechtes Foto). Eine absolut faszinierende Erhebung, denn der Gipfel sieht aus, wie auf's Eck gestellte und aneinander gereihte hauchdünne "Schoggiplättli" und erinnerte uns an Betty Bossi's Börsentorte.
Kurz vor dem Gasthof Obere Chäsere befindet sich auf einem kleinen Felsvorsprung eine Sitzbank (war extra frei für uns!) mit einer wirklich umwerfenden Aussicht auf den Aufstieg von der Hintermatt, auf die Linthebene mit den umgebenen Gipfeln und natürlich auf den Federspitz in voller Grösse.
Nach einer kurzen Rast nahmen wir in der brütenden Mittagshitze den Weg zum Gipfel des Speer unter die Füsse. Beim Zurückschauen überblickten wir die Alp Obere Chäseren mit dem Mattstock im Hintergrund.
Unterwegs begegnten uns Heerscharen von WandererInnen, so dass wir,
oben angekommen, allen Befürchtungen zum Trotz (der Speer ist ein Zürcher Hausberg) die Plattform fast für uns alleine hatten. Sogar auf einem der beiden Sitzbänke konnten wir Platz nehmen und unser z'Mittagessen auspacken. Ein älterer Herr erzählte uns, dass er mindestens 3 Mal im Jahr hier hinauf komme, doch so klar wie heute sei die Sicht noch nie gewesen. Und so gönnten wir uns einen noch bewusterer Blick in die Runde. Im Osten sahen wir das Säntismassiv und die Churfirsten,
im Nordwesten den Zürichsee und
im Westen den Glärnisch und den Federspitz
sowie einen Teil der Glarner Alpen.
Bald befanden wir uns wieder auf dem Abstieg. Wir wanderten auf dem gleichen Weg hinunter, vorbei am Gasthof Obere Chäseren. Hier nahmen wir den Weg ostwärts zur Vordermatt. Der Weg war ziemlich steil aber gut begehbar.
Rechterhand begleitete uns eine imposante Wand: die Nordseite des Mattstock.
Bei der Vordermatt stiessen wir auf eine Kiesstrasse, die zur Hinter Höhi führt. Noch ein letzter Blick auf den Speer, bevor dieser entschwindet, während wir auf der Ostseite des Mattstocks zur Hinter Höhi hochstiegen.
Von hier sahen wir die schneebedeckte Spitze des Tödi, der zwischen Gantrisch und Fronalpstock hervorblinzelte.
Auf der Teerstrasse liefen wir hinunter in Richtung Amden. Über Gaudig und Strichboden erreichten wir bald Niderschlag, wo sich die Bergstation der Seilbahn befindet, die uns hinunter nach Amden brachte.
Während wir in der Seilbahn sitzend nach Amden hinunterschwebten, sahen wir, wie uns das Postauto vor der Nase wegfuhr. Welch ein Ende eines solch schönen Tages! Doch nein, das Glück blieb uns weiterhin treu, denn ein junges Pärchen ignorierte unsere Autostopdaumen nicht und haltete bei uns nicht gerade klinisch reinen Wandervögeln an. Sie nahmen uns bis nach Ziegelbrücke mit, wo wir noch den Zug nach Basel erwischten :-).
Wanderzeit: ca. 5 Std.
Wanderkarte: 1:50'000 Walenstadt
P.S.: Wer den Weg, Obere Chäseren - Speer, nicht hin und zurück gehen möchte, sollte bei Pt.1273 den Speer über die Untere Chäseren besteigen und auf die Obere Chäseren Absteigen. Zeitbedarf ist etwa der gleiche.
Text u. Photos: Christine (Nah&Fern) und Thomas (Hammerhai)
Viel Spass beim Nachwandern!
Grüssli
Thomas & Christine