15.09.07 - 17.09.07 Platthorn (hammerhai) |
Eine Wanderung zum weniger bekannten Nachbarn des Mettelhorns
Hallo zusammen,
Herrliches Herbstwetter empfing uns nach der Durchfahrt durch den Lötschberg in Brig. Wir bestiegen den Zug nach Zermatt und genossen die Fahrt durch das Mattertal. Beim Bahnhof kehrten wir zuerst in ein gemütliches Beizli ein bevor wir ein Stück durch das belebte Dorf Zermatt wanderten und hinter dem Bahnhof auf den Triftweg stiessen. Vorbei an den letzten Häusern passierten wir eine hohe Betonmauer, die überzogen war mit Clematis, deren Fruchtstände in der Sonne glitzerten.
Die letzten Häuser hinter uns lassend erblickten wir das Matterhorn sowie hoch über uns wie auf einem Adlerhorst die Pension Edelweiss (Bild rechts).
Nach einer Stunde erreichten wir die Sonnenterrasse der Pension und hatten einen tollen Blick quer über das Mattertal zum "Täschhorn" und "Dom".
Wir folgten dem flachen Wegstück in die Schlucht des Triftbachs bis zum Pt. 2058, wo wir auf die andere Talseite wechselten. Von dort aus führte der sehr gut ausgebaute und breite Weg auf der Sonnenseite weiter hinauf. Beim Blick zurück sahen wir durch die enge Schlucht des Triftbachs bis hinunter auf die Häuser von Zermatt, und dahinter die weissen Spitzen des Monte Rosa Massivs (rechts), Strahlhorn, Rimpfishorn (Mitte), Allalinhorn, Alphubel (links).
Beim Aufstieg wurden "Wellenkuppe" und "Ober Gabelhorn" immer besser sichtbar.
Nach einer weiteren guten Stunde erreichten wir das Hôtel du Trift , wo wir das Zimmer bezogen.
Nachdem wir den Grossteil unseres Gepäcks im Zimmer deponiert hatten, blieb uns noch genügend Zeit, die Umgebung der Trifthütte zu erkunden. Von der Trifthütte aus, folgten wir ein Stück weit dem Hüttenweg zur Rothornhütte . Unterwegs stiessen immer wieder auf Blumen, wie z.B. Edelweiss und Silberdisteln.
Bei der ersten Wegkreuzung zweigten wir ab und nahmen den Weg durch die "Triftwäng" zu Pt. 2503. Von Pt. 2503 erblickten wir im Westen das "Unter Gabelhorn", "Mittler Gabelhorn", "Ober Gabelhorn" und die "Wellenkuppe" mit dem dazwischenliegenden "Gabelhorngletscher", sowie unseren Aufstiegsweg vom Hotel.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Mattertals, in Richtung Osten zeigten sich "Alphubel", "Täschhorn" und "Dom" (links) sowie "Oberrothorn", "Bösentrift" und "Sattelspitz" (rechts),
in Richtung Süden die bekannten 4000er Gipfel: "Monte Rosa" mit "Dufourspitze", den "Liskamm", die Zwillinge "Castor" und "Pollux", das "Breithorn", sowie das "Kleine Matterhorn" mit ihren unzähligen Gletschern, die teileweise vom "Gornergrat" und "Hohtäli" verdeckt werden.
Weiter rechts, im Südwesten sahen wir neben dem "Kleinen Matterhorn" den "Furgsattel" und "Furggrat" sowie das imposante Matterhorn. Der dunkle Grat im Vordergrund ist "Höhbalmen", der Weg, den wir für übermorgen geplant hatten. Der Pt. 2503 ist ein wahrlich traumhafter Aussichtspunkt!
Wir folgen dem Weg weiter ansteigend bis zum Pt. 2655. Hier sehen wir das Platthorn und das Mettelhorn, unser Gipfelziel des morgigen Tags.
Weiter ansteigend umrunden wir das "Wisshorn" auf seiner südlichen Seite und wandern von dort abwärts in Richtung "Triftchume". Dabei hatten wir stets das Ende des "Rothorngletschers" mit der "Wellenkuppe" vor unseren Augen. Auf der Höhe von ca. 2720m treffen wir auf den Wanderweg zum "Mettelhorn", auf dem wir abwärts bis zum Hôtel du Trift wandern.
Der Tag endete mit einem fulminanten Feuer auf den Spitzen des Monte Rosa!
2.Tag:
Ein strahlender Morgen erwartete uns nach dem Aufstehen. Optimales Gipfelwetter! Nach Rücksprache mit dem Hüttenwart wurde klar, dass es zu gefährlich wäre, auf dem Weg zu "Mettelhorn" den schneefreien Gletscher ohne Steigeisen zu überqueren. Er schlug uns vor, das gleich danebenliegende "Platthorn" zu besteigen. Als wir aufbrachen, lag die Hütte noch im Schatten, doch die "Wellenkuppe" stand bereits im vollen Morgenlicht.
Auf dem uns schon bekannten Weg von gestern, stiegen wir zur "Triftchume" hoch und sahen die Gipfel der "Wellenkuppe" und dahinter das "Ober Gabelhorn".
Wir überquerten die recht flache "Triftchume", wo wir im Hintergrund das Platthorn (Gipfel links) sahen und den Aufstieg zum Sattel "Furggji" erahnen konnten.
Der Weg stieg nun wiederum steiler an und wir erreichten einen Aussichtspunkt, etwas oberhalb des bei Pt. 2938 gelegenen Seeleins. Abermals hatten wir eine Traum-Aussicht, auf das "Matterhorn", das "Unter -" und "Mittler Gabelhorn" und hinunter zur "Triftchume".
Offenbar stossen hier verschiedene Gesteinsarten aufeinander, denn das Geröllfeld, das wir auf dem Weg zum "Furggji" durchquerten, zeigte ein breites Farbenspektrum von grün über gelb zu rosa.
Auf dem "Furggji" angekommen standen wir vor dem Gletscher, der vom "Mettelhorn" kommend am "Furggji" vorbeizieht und weiter unten in den "Hohlichtgletscher" mündet. Hier machten wir zuerst einmal ein Pause und betrachteten die Berge auf der gegenüberliegenden Seite: "Pointe Sud de Moming", "Pointe Nord de Moming", das "Schälihorn", und das alles überragende "Weisshorn" (von links nach rechts).
Vom "Furggji" aus überwindet ein gut markierter, sehr steiler, in engen Kurven durch Geröll führender Weg die letzten knapp 200m. Nach einem letzten zünftigen Effort standen wir oben, fanden eine windgeschützte Ecke und bestaunten das Panorama, nach Südwesten (links), nach Westen (rechts),
nach Nordwesten, mit dem "Zinalrothorn" im Hintergrund,
sowie nach Norden. Nun sahen wir das ganze Ausmass des "Hohlichtgletschers" und den unter dem "Weisshorn" liegenden "Schäligletscher". Weit im Hintergrund ragten die Gipfel des Aletschgebiets auf und rechts vor uns das "Mettelhorn" mit dem Aufstiegsweg in der Flanke.
Im Süden lagen vor uns die ganzen 4000er, die die Grenze nach Italien bilden.
Auf dem Abstieg blickten wir hinunter zum "Fruggji".
Vom "Furggji" stiegen wir wieder auf dem gleichen Weg hinunter zum Aussichtspunkt beim See und verliessen dort den markierten Wanderweg und machten einen Abstecher am See vorbei und stiegen weglos zur "Triftchumi" hinunter. Inzwischen schoben sich trotz des blauen Himmels immer mehr Wolken vor die Sonne. Von der "Triftchumi" stiegen wir weglos zur Höhenlinie 2700m unterhalb des "Böse Tschuggen" auf, von wo wir das Schwemmgebiet des "Gabelhorn-" und des "Triftgletschers" überblickten.
Ohne Weg stiegen wir hinunter nach "Vieliboden", von wo wir zum Schwemmgebiet und Gletschersee des Gabelgletschers aufsteigen wollten. Von "Vieliboden" aus folgten wir ein Stück weit dem Hüttenweg zur Rothornhütte und verliessen kurz darauf wieder den Weg.
Auf dem Weg zum Gletschertor überquerten wir mehrere kleine und grössere Wildbäche, was sich nicht immer als einfach herausstellte. Bald hatten wir die Schwemmebene hinter uns und folgten dem Bachlauf aufwärts
zum kleinen Seelein
unterhalb des Gletschertors.
Inzwischen war der Tag bereits recht fortgeschritten und wir mussten uns schleunigst auf den Heimweg machen, wenn wir noch rechtzeitig zum Nachtessen kommen wollten. Darum wählten wir den kürzesten Weg hinunter ins Tal. Vorbei an Pt. 2640 und Pt. 2596, dann absteigend über Schafwege zur Alp "Uf der Triftflue" erreichten wir den breiten Alpweg, der uns wieder zurück zum Hotel brachte. Gerade noch rechtzeitig! Mit etwas weichen Knien sanken wir ins Bett.
3.Tag:
Trotz schlechter Wetterprognosen begrüsste uns ein recht vielversprechender Tag. Wir gingen am Morgen recht früh los, überquerten den Triftbach und stiegen dieses Mal auf der rechten Seite des Tals im Zick-zack den Hang hinauf. Auf halber Höhe warfen wir noch einen Blick zurück zum Hotel.
Während des Aufstiegs wurden wir von einer Herde Schafe genaustens begutachtet. Nachdem Thomas beim Hautmann (oder war es eine Frau?) ein gutes Wort eingelegt hatte, durften wir passieren.
Und so erreichten wir nach ca. einer Stunde die "Höhbalmstaffel". Von hier aus konnten wir das Trifttal rund um das Hotel gut überblicken.
Der Weg wurde ab hier relativ flach, und die Sicht über dem Mattertal wieder besser und dadurch die Gipfel im Süden wieder sichtbar. Es war spannend, den dauernde Kampf zwischen Wolken und Sonne zu beobachten.
Bald erreichten wir "Uf em Höhlicht", wo auch das Matterhorn wieder zum Vorschein kam (rechts). Der Blick zurück zeigte uns unseren gestrigen Wandergipfel, das "Platthorn" (links).
Von hier führte der Weg, in sanftem Auf und Ab, über "Höhbalmen", stets mit dem "Matterhorn" im Blick.
Der Blick zurück zeigte uns die Ebene von "Hohbalmen", dahinter das "Mettler-" und "Platthorn" und auf der gegenüberliegenden Talseite "Dom", "Täschhorn" und "Alphubel".
Weiter rechts sahen wir das "Rimfischhorn", das "Strahlhorn" und das "Adlerhorn"
Bald einmal sahen wir in das Tal des "Zmuttgletschers", mit dem "Zmuttbach", umringt vom "Matterhorn", "Dent d'Hérens", "Tête de Valpelline", "Tête Blanche" und "Wandfluhorn". Wir folgten diesem Hang auf der rechten Seite bis "SChwarzläger".
Unterwegs konnten wir auf der gegenüberliegenden Talseite auf den unteren Teil des "Gornergletschers" blicken.
Nach "Schwarzläger" beginnt der Abstieg hinunter ins "Zmutttal". Während des Abstiegs konnten wir ins Tal des "Arbenbach" schauen, an dessen Ende das "Ober Gabelhorn" (dieses Mal von der anderen Seite gesehen) alles überragte.
Bei Pt. 2311 , schon fast auf dem Talboden, steigen wir vorbei an einem Wasserfall nochmals steil hinunter.
Eigentlich wollten wir auf der Nordseite des "Zmuttbachs" auf dem Wanderweg nach "Zmutt" wandern, doch war dieser Weg wegen Steinschlag gesperrt. Darum überquerten wir den "Zmuttbach" und erreichten bald die Fahrstrasse, die von den Kaftwerkbetreibern benutzt wurde. Leicht absteigend passierten wir "Staffel", hier den kleinen Stausee oberhalb von "Zmutt". Hier mussten wir uns entscheiden, ob wir nochmals die Talseite wechseln um über "Zmutt" nach Zermatt abzusteigen, oder zur Mittelsation "Furi" der Gondelbahn zum "Schwarzsee" weiterzuwandern. Das Wetter nahm uns die Entscheidung ab. Es begann zu tröpfeln und so gondelten wir mit der Bahn ins Tal. Unten ankommen sahen wir, dass alle Berge der Umgebung tief von Wolken behangen waren. Doch immerhin hatte es aufgehört zu regnen, so dass wir trocken im Bahnhof von Zermatt ankamen, wo wir gleich in einen wartenden Zug einsteigen und nach Brig fahren konnten.
Schwierigkeit: ganze Wanderung T3, weglose Streckenabschnitte teilweise T4
Karte: swiss topo 1:25'000 Nr.2515, Zermatt Gronergrat (Zusammensetzung)
Wir wünschen allen viel Spass beim Nachwandern! Denn obwohl wir diese Wanderung Mitte September während eines verlängerten Wochenendes machten, hatten wir die Wege und die vielen wunderschönen Ausblicke praktisch für uns alleine.
Grüssli
Thomas und Christine