18.08.07 - 19.08.07 Kröntenhütte (hammerhai) |
Wanderung durch das Erstfeldertal
Hallo zusammen,
Christine, Doro, René und ich fuhren mit dem Auto nach Erstfeld zur Talstation der Seilbahn nach Wilerli. Diese private Seilbahn fährt nur auf Anmeldung. Nach mehreren vergeblichen Versuchen die Bergstation telefonisch zu erreichen klappte es dann doch. Die Zweierkabine setzte sich in Bewegung und brachte uns innert kurzer Zeit 600 Höhenmeter über das Reusstal hinauf.
Nachdem auch der Rest der Wandergruppe oben angekommen war, marschierten wir Richtung Oberberg los. Auf einem Feldweg, der gesäumt war mit Eisenhut und vielen anderen Blütenpflanzen, erreichten wir die Lichtung bei Pt. 1103.
Der Wanderweg führte bei der Lichtung in den Wald hinein, den wir stetig ansteigend bei Rüteli wieder verliessen. Endlich hatten wir wieder freie Sicht und erkannten, in Richtung Reusstal schauend, die Gross- und Chli Windgällen, aber auch Bewölkung, die sich ins Tal geschlichen hatte.
Nachdem wir hier unseren Hunger gestillt hatten liefen wir leicht absteigend weiter über Oberberg nach Sulzwald, wo wir auf den Wildbach Stäuben stiessen.
Wir wanderten zuerst auf der Nordseite des Baches hoch, überquerten bei Pt.1263 über eine stabile Brücke die Stäuben,
um auf der anderen Seite des Bachs die enger werdende Schlucht hochzusteigen. Am Ende der Schlucht wartete auf uns die Alp Schattig Boden,
der richtige Platz für eine längere Pause. Wir hatten kaum mit dem Essen begonnen, als wir Gesellschaft von zwei Esel und zwei Pferden bekamen, die sich auch an unserem Mittagstisch gütlich tun wollten. Auch zwei Schweine liessen es sich nicht nehmen uns zu begutachten. Eine dichte Wolkenschicht hatte sich inzwischen über das Tal gelegt.
Wir folgten dem Wanderweg über die Alp bis in den Sattel (siehe Bild weiter oben) und marschierten auf dem, mit Ketten gesicherten Weg, hinter dem Grat links zum Wasserfall hinauf. Nach dem kurzen, aber steilen Aufstieg, erreichten wir den Fulensee, der mitten in einem Hochmoor liegt. Auch wenn die Wolken immer tiefer fielen, nahmen wir uns die Zeit, diese schöne Moorlandschaft zu erkunden.
Wir verliessen das Moor wieder auf dem gleichen Weg. Zurück auf dem Hüttenweg, umrundeten wir auf diesem das Feuchtgebiet. Am Ende der kleinen Ebene erreichten wir einen weiteren Wasserfall. Wir mussten noch eine Flanke hochsteigen und trafen bei Pt.1855 auf einen anderen Hüttenweg zur Kröntenhütte .
Bald standen wir vor der Hütte, deponierten unser Gepäck und statteten erstmal der warmen Gaststube einen Besuch ab, denn je höher wir gestiegen waren, desto kühler war es geworden. Nach dem Abendessen hatten sich dann doch ein paar Wolken verzogen und wir sahen, wie die letzten Sonnenstrahlen die Gipfel der Sunnigen Stöck beleuchteten.
2.Tag:
Traumhaftes Wetter erwartete uns am nächsten Morgen. Von der Terasse überblickten wir das unter uns liegende Hochmoor mit dem Fulenssee (Bild links) und unser heutiges Gipfelziel, das Oberseemandli (Bild rechts).
Mit Tagesgepäck, den Rest liessen wir in der Hütte zurück, marschierten wir Richtung Obersee los.
Doch zuerst mussten wir die Ebene zwischen Hütte und Grat zum Oberseemandli überqueren. Eine schöne Aussicht bot sich uns von unterwegs an: Im Hintergrund die Schlossberge (links im Bild) und die Sunnige Stöcke (rechts im Bild) und unter uns der Fulensee und natürlich das Oberseemandli (Grüner Gipfel links).
Der Obersee lag noch in dunklem Schatten als wir ein Stück daran vorbei liefen.
Wir stiegen auf der Südseite des breiten Gratrückens bis Pt. 2057 hinauf. Von da durchquerten wir immer stetig ansteigend eine Mulde bis zum Sattel, um dann über den schmalen Südgrat zum Gipfel aufzusteigen.
Wir mussten uns beeilen und konnten die wohlverdiente Gipfelpause nicht so recht geniessen. Vom Reusstal zogen immer öfter grosse Wolkenbänke in Richtung Schlossberglücke (Sattel in der Bildmitte). Trotzdem nahmen wir uns Zeit für das Panorama mit Glatt Firn (links), Gross Spannort (mitte) und Hinter Schloss (rechts)
und lauschten den Bächen, die sich unterhalb des Glatt Firn, von der vom Gletscher geschliffenen Felswand hinabstürzten. Immer mehr Wolken nahmen uns die Sicht, und so beschlossen wir, uns an den Abstieg zu machen.
Gerade zur rechten Zeit konnten wir bei noch guter Sicht den schwierigen Teil, den schmalen Grat vom Gipfel, hinunterlaufen. Während des folgenden Abstiegs zurück zur Hütte wurde es immer feuchter und kühler. Dichte Nebelfelder schränkten zunehmend unsere Sicht ein. Doch wir erreichten auf dem gut sichtbaren und markierten Weg den Obersee.
Auf dem letzten Wegstück zur Hütte spürten wir die ersten Regentropfen. Wir beschleunigten unsere Schritte und erreichten fast trocken den Schutz der Hütte. Den kurzen aber heftigen Regenschauer sassen wir in der warmen Stube ab. Nachdem der Regen abgezogen war, machten wir uns marschbereit. Wir mussten heute wieder ins Tal d.h. zur Bergstation Wilerli absteigen. Wir marschierten auf dem gleichen Weg wie am Vortag hinab, zumindest bis Pt.1855. Hier nahmen wir den anderen Hüttenweg über Untere Geissfad. Immer wieder begann es leicht zu regnen, was den Abstieg etwas schwierig gestaltete, denn der Weg wurde rutschig. Vorsichtig stiegen wir stetig abwärst, ab Hutzi in engen Kehren, und erreichten so Hasenrüteli.
Durch das Buschgebiet war vor kurzem eine Schlammlawine heruntergekommen und hatte eine Teil des Wegs weggeschwemmt. Wir überquerten so schnell wie möglich den Schuttkegel und marschierten weiter den Weg hinab zu Pt. 1043, wo wir über eine Brücke die Stäuben überquerten.
In einer kleinen Notunterkunft gleich nach der Brücke, erholten wir uns zuerst einmal von den Mühen des Abstiegs. Während unsere Kleider trockneten, liess auch der Regen nach. So marschierten wir wieder frohen Mutes zum Oberberg hinauf, von wo wir nochmals ins Tal hinaufschauen konnten.
Auf dem Wanderweg, vorbei an Alphäusern mit farbigen Gärten,
wanderten wir weiter bis Rüteli, dann durch den Wald und über den Feldweg zurück zur Bergstation Wilerli. Wir wurden schon von der Bauersfrau erwartet, denn wir hatten ihr gesagt, dass wir am nächsten Tag wieder hinunter fahren würden.
Schwierigkeit: ganze Wanderung T3, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
Karte: 1:25000, Wanderkarten Uri , Maderanertal
Viel Spass beim Nachwandern
Grüssli
Thomas alias Hammerhai