28.06.08 - 29.06.08 Morgenberghorn (hammerhai) |
In 2 Tagen um und auf einen wunderbaren Aussichtsgipfel
Hallo zusammen,
Start dieser Tour ist in Saxeten, das von einem kleinen Postauto von Wilderswil her angefahren wird. Den ersten Kilometer legen wir auf der asphaltierten Strasse zurück. Von weitem schon sahen wir am Ende des Saxettals die Schwalmere mit einem weissen Bart.
Wir verliessen bald nach den letzen Häusern die Strasse, folgten dem Wegweiser Richtung Rengglipass und marschierten durch einen Waldstreifen den Hang hinauf. Die Bäume gaben immer wieder mal die Sicht auf das Tal, den Brienzersee und im Hintergrund das Augstmatthorn und den Brienzergrat frei.
Nachdem wir den Wald verliessen, wurde der Weg etwas flacher und führte uns nun hauptsächlich durch farbenprächtige Alpweiden weiter hinauf.
Bei Mittelberg liessen wir die Baumgrenze endgültig hinter uns und sahen die Ostseite des Morgenberghorns (rechts im Bild), den Rengglipass (Sattel Bildmitte) und das Rengghorn und die Schwalmere (links im Bild) vor uns in den Himmel ragen.
Wir überquerten die Alp Mittelfeld und standen bald unterhalb des Rengglipasses, von wo wir die letzten Höhenmeter auf dem Zickzackweg hinauf marschierten.
Ein schöner Platz für eine Pause um das Panorama ins Saxettal zu geniessen!
Auf der anderen Seite des Passes stiegen wir hinunter, zur Alp Mittelberg im Suldtal.
Wir hatten uns für die Übernachtung im Berghaus angemeldet. Die Bäuerin empfing uns sehr freundlich und nach dem sie uns die Umgebung des Hofs gezeigt hatte, bezogen wir unser Zimmer für die Nacht.
Da uns noch 4 Stunden bis zum z'Nacht verblieben, bindeten wir nochmals die Wanderschuhe und liefen auf dem Fahrsträsschen in Richtung Suld hinunter, vorbei an einem schönen Wasserfall erreichten wir ein ruhiges Plätzchen am Latrejebach.
Wir marschierten wieder auf dem gleichen Weg hinauf bis wir unterhalb des Berghauses den Bach auf einer Brücke überquerten. Wir folgten dem Kiessträschen in Richtung Oberberg. Unterwegs hatten wir einen schönen Überblick auf die Latreje, den Talkessel am Ende des Suldtal. Vor uns sahen wir die Schwalmere, das Rengghorn den Rengglipass, das Berghaus Mittelberg (im Bild von rechts nach links)
sowie die Südseite des Morgenberghorns mit seinen Nebengipfeln
Leider fehlte uns die Zeit für die Rundwanderung über Oberberg und Steinberg zurück zum Bauernhof und so liefen wir wieder auf der Kiesstrasse hinunter. Nach einem urchigen Burez'nacht genossen wir den Blick zum Niessen, der sich im Licht der untergehenden Sonne verfärbte.
2.Tag:
Nach dem Frühstück und einer Besichtigung der Alpkäserei machten wir uns an den Aufstieg zum Rengglipass. Oben angekommen konnten wir die Latreje im Licht der Morgensonne überblicken.
Zuerst über einen Grat und weiter über eine steinige, aber nicht ausgesetzte Flanke erreichten wir bei Pt.2068, einen schönen Platz für eine Pause. Beim Blick hinunter sahen wir auf den Pass und die Schwalmere (Bild links). Der Blick hinauf offenbarte uns ein weiteres Stück des Wanderwegs und einen Vorgipfel des Morgenberghorns. Wir marschierten dem grasigen Grat entlang bis unterhalb des Vorgipfels,
umrundeten denselben und marschierten an dessen Flanke entlang weiter bergauf. Beim Blick zurück sahen wir im Hintergrund die Blüemlisalp und das Doldenhorn.
Durch das Couloir weiter ansteigend, der Weg ist gut mit Stahlseilen gesichert verlangt aber trotzdem Trittsicherheit, und einem letzten Anstieg über einen kurzen Grat,
standen wir auf dem Gipfel des Morgenberghorns. Die Aussicht von da oben ist einfach grandios! Im Norden der Brienzer- und Thunersee mit ihren unzähligen Gipfeln.
Im Westen der Niesen mit dem Niesengrat,
im Südwesten das Gspaltenhorn, die Gipfel der Blüemlisalp, das Doldenhorn und das Fründenhorn.
Im Südosten die Lobhörner und im Hintergrund Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau und Äbeni Flue.
Nach einer ausgiebigen Pause wanderten wir in Richtung Alp Brunni weiter. Nach einem kurzen Wegstück vom Gipfel hinunter sahen wir beim Blick zurück, links des Morgenberghorns, den Leissiggrat. Eine weiter Variante für die Besteigung des Gipfels, welche aber eher von Bergsteigern benutzt wird (T6).
Nachdem etwas flacheren Abstieg vom Gipfel folgt ein langes, steiles und steiniges Wegstück (Bild links). Weit unter uns sahen wir den Hügelzug, der von der Alp Brunni nach Aeschiried führt. Auf dem liefen wir zum Abschluss dieser Wanderung entlang (Bild rechts).
Aber zuerst mussten wir noch einen steilen Grashang und ein mit Stahlseilen gesichertes Couloir hinabsteigen, bevor wir endlich das Bergrestaurant der Alp Brunni vor uns sahen.
Nach einer kurzen Pause im Schatten des Restaurants nahmen wir den Weg nach Aeschiried der über den Hügelzug führt. Der Wanderweg verläuft ab der Alp Brunni angenehm flach. Unsere Oberschenkel freuten sich. Bei Pt.1595, beim Blick zurück, überblickten wir die uns noch unbekannte Westseite des Morgenberghorns mit dem langgezogenen Leisiggrat.
Auf dem abwechslungsreiche Weg über Wiesen und durch Wald hatten wir immer wieder schöne Aussichten auf Interlaken, die beiden Seen und ihre umliegenden Gipfel.
Am Ende des Hügelzugs wurde der Weg abermals steiler. Während des Abstiegs nach Aeschiried konnten wir über den Gipfeln des Kiental schon die ersten Regenwolken sehen. Bald darauf erreichten wir die Bushaltestelle. Wir waren kaum losgefahren als der Regen einsetzte.
Bis wir am Bahnhof in Spiez eingetroffen waren, schüttete es aus allen Kübeln. Zum Abschied noch ein letzter Blick zum Morgenberghorn im Regen, bevor wir den Zug nach Hause bestiegen.
Wir verbrachten ein wunderschönes Bergwochenende auf und um das Morgenberghorn. Das Berghaus kann ich wärmstens empfehlen. Wir fühlten uns bei der Fam. Schranz sehr gut aufgehoben. Der Gipfel ist auch als Tageswanderung recht beliebt, Wanderzeit ca. 7 Std., je nach Route. Für uns war es einfach zu stressig mit Anreise von Basel.
Wanderzeiten: 1.Tag : ca. 3 1/2 Std., + Ausflüge ca. 2 Std. 2.Tag .: ca. 5 1/2 Std.
Schwierigkeit: T3, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich
Wanderkarte: Swisstopo Nr. 254T, Interlaken
Grüssli und viel Spass beim Nachwandern
Thomas (Hammerhai) und Christine (Nah&Fern)