17.10.08 - 19.10.08 Hoher Kasten (hammerhai) |
In drei Tagen von Wildhaus nach Brülisau
Hallo zusammen,
Von der Postautohaltestelle in Wildhaus liefen wir zur Talstation der Seilbahn "Gamplüt", etwas ausserhalb des Dorfes. Wir fuhren mit der Seilbahn hinauf auf die Alp Gamplüt. In der Bergstation angekommen, verwarfen wir unseren ursprünglichen Plan, über den Wildhauser Schafberg, Nädliger und Altmannsattel zum Rotsteinpass zu wandern. Es hatte in der Nacht davor bis auf ca. 1700m hinunter geschneit wie wir am schneebedeckten Wildhauser Schafberg erkennen konnten.
Die Alternativroute führte uns auf der Fahrstrasse auf die Alp Gamplüt und weiter in Richtung Thurwis bis zur Abzweigung, 200m nach den Alpgebäuden "Dreihütten". Nicht links, nicht rechts, wir wählten den mittleren Weg und marschierten durch die Alpwiese zum Waldrand hinunter.
Beim Waldrand wechselten wir die Richtung und stiegen nordwärts durch den Wald hinunter und anschliessend leicht ansteigend durch offenes Gelände zu Pt.1260. Hier trafen wir auf eine Kiesstrasse auf der wir über Gerstein bis zur Wegkreuzung bei Pt.1473 weitermarschierten.
Wir wanderten auf dem Weg in Richtung Schafboden weiter. Die Kiesstrasse endete beim Hof "Wis" und so marschierten wir auf dem Wanderweg weiter hinauf. Das Bergbeizli auf dem Schaffboden, unsere Hoffnung auf einen heissen Tee, war geschlossen. Unter dem etwas windgeschützen Vordach beim Eingang machten wir eine Pause und beobachteten mit Sorge die immer wiederkehrenden dichten Nebelschwaden.
Von den Gebäuden auf dem Schafboden stiegen steil hinauf zu Pt.1867 wo sich der Wanderweg ein weiteres Mal teilte. Wir wanderten weiter durch die Südostflanke des Chalbersäntis in Richtung Rotsteinpass
zum gleichnamigen Berghotel .
Auch auf der anderen Seite des Rotsteinpasses gab es nicht viel zu sehen. Nur die Gipfel ragten aus dem Nebelmeer hinaus aus dem sich immer wieder Nebelfetzen lösten, die uns die Sicht verdeckten.
Wir machten es uns in der warmen Gaststube gemütlich und warteten bei heissem Tee und Ofenfeuer auf den Sonnenuntergang und auf das anschliessende Nachtessen.
2.Tag:
Am nächsten Morgen war der Nebel weg und wir konnten zwischen dem Hundstein (rechter Gipfel) und dem Marwees den Hohen Kasten entdecken.
Unter uns sahen wir den im Schatten liegenden Seealpsee. Die ersten Sonnenstrahlen trafen den langgezogenen Gipfelgrat
der bis zum Säntis reicht.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke und marschierten los. Wir wollten dem Säntis, dem höchsten Gipfel des Alpsteins, einen Besuch abstatten. Leicht ansteigend liefen wir in Richtung Lisengrat hinauf.
Der abwechslungsreiche Bergweg führte uns über kurze Grate und durch felsige Flanken
zum steilen Aufstieg auf den Lisengrat. Wir wanderten zuerst in den Sattel hinauf,
marschierten weiter in engen Kehren über den breiten Gratrücken und zum Schluss durch ein gut gesichertes Couloir zum Pt.2310.
Eine fantastische Aussicht erwartete uns auf dem "Gipfel". Unter uns das Tal durch das wir am Vortag hochmarschiert waren und im Hintergrund das Toggenburg mit den Churfisten und dem Glärnisch.
Der weiterführende Abschnitt über den Lisengrat erforderte unbedingte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Als nächstes mussten wir auf die schneebedeckte "Plattform" am anderen Ende des schmalen Grates.
Wir stiegen auf den in den Stein gehauenen Stufen hinunter, liefen auf einem schmalen Weg durch die steile Felswand und im Gegenaufstieg, wieder auf Treppen, kletterten wir durch einen Kamin zu dem kleinen Plateau hinauf.
Für den nächsten etwas ausgesetzten Abschnitt liefen wir auf der anderen Seite des Plateaus, wieder auf Treppen, hinunter und traversierten unterhalb des Lisengrats seine steile Nordwand.
Nachdem wir die Wand hinter uns gelassen haben wir der Weg wieder breiter. Während wir auf dem breiten Gratrücken zum Chälbersäntis weitermarschierten konnten wir einen ungefährlichen Blick auf die unter uns im Schatten liegende Mäglisalp wagen.
Auf dem Chalbersäntis genossen wir bei einer Pause die freie Sicht ins Toggenburg und die Glarner Alpen.
Wir wanderten noch ein kurzes Stück auf dem Gipfelgrat und weiter über eine gut gesicherte Steintreppe hinunter in den Sattel oberhalb "Gross Schnee"
Auf der anderen Seite des Sattels kletterten wir auf dem mit Ketten gesicherten Bergweg durch die teilweise vereiste Südseite des Säntis zum Gipfel hinauf.
Atemberaubend war die Aussicht vom Säntis. Weit im Hintergrund entdeckten wir, den uns von einer anderen Wanderung bekannten Speer
Beim Blick nach Westen konnten wir unseren Weg über den Lisengrat und den Aufstieg zum Chälbersäntis verfolgen und wir schauten auf den langen Grat zwischen Altmann (Gipfel links im Bild) und Wildhauser Schafberg (Gipfel rechts im Bild). Rechts im Hintergrund schauten wir auf die Liechtensteiner Alpengipfel und links auf die Vorarlberger Alpen.
Richtung Osten schauten wir in die engen Täler des Alpsteins bis zum Hohen Kasten.
Wir nahmen auf der Terrasse des Berghauses Platz und genossen die tolle Aussicht bei Kaffee und Nussgipfel. Anschliessend marschierten wir wieder auf dem gleichen Weg über Chälbersäntis und Lisengrat zurück zum Rotsteinpass. Unterwegs blickten wir nochmals auf die Mäglisalp, aus der sich der Schatten inzwischen fast vollständig verzogen hatte.
Vom letzten Wegstück vor dem Rotsteinpass konnten wir einen Blick auf den Wanderweg zum Altmannsattel werfen.
Beim Rotsteinpass packten wir die zurückgelassenen Sachen in den Rucksack. Wir unterhielten uns noch mit zwei jungen Wanderern die vom Zwinglipass über den Altmannsattel zum Rotsteinpass gewandert waren über den Zustand des Bergwegs, bevor wir uns auf den gleichen Weg, aber in umgekehrter Richtung aufmachten. Auf dem mit Stahlseilen gesicherten Weg kletterten wir steil eine Felswand hinauf. Weit unter uns der Rotsteinpass und das Berghotel.
Weiter liefen wir durch eine etwas flachere Flanke
zu einem schmalen Couloir durch das wir mit Hilfe von Stufen und Stahlseilen weiter an Höhe gewannen.
Vom Ende des Couloirs war es nur noch ein kurzer Schlussaufstieg zum Altmannsattel.
Prächtig war die Aussicht von diesem Pass auf die schneebedeckte Karstebene oberhalb des Zwinglipasses.
Wir marschierten die steile Flanke hinunter
über und um die bizarren, schneebedeckten Karstfelsen herum
einem einladenden Pausenplatz von wo aus wir zurück zum Altmannsattel schauen konnten. Die eigentliche Attraktion des Platzes war aber die Aussicht
auf die senkrecht abfallende Südwand des Altmanns.
Weiter absteigend über den vom Schmelzwasser aufgeweichten Wanderweg erreichten wir den Zwinglipass und der gleichnamigen Hütte des SAC (Roter Pfeil).
Leider fehlte uns die zeit für eine Einkehr in der Hütte und so wanderten wir weiter, hinauf zum Chreialppass. In die Ebene weit unter uns, beim Schatten in der Bildmitte, zum Fälensee, mussten wir noch hinabsteigen. auf der einen Seite des gletschergeschliffenen Tals erhob sich der Chreialpfirst und der Saxerfirst (rechts im Bild) und auf der anderen Seite die Fälentürm, den Hundstein und die Widderalpstöck.
Diese Gipfel begleiteten uns auf dem matschigen, recht anspruchsvollen und teilweise steilen Wanderweg hinunter
zum Fälensee, den wir just erreichten als die Sonnen den Talboden in warmes Abendlicht tauchte.
Wir umrundeten den See auf der Sonnenseite und erreichten nach einem langen Wandertag das Berggasthaus Bollenwees .
Wir machten es uns auf der gut besuchten Terrasse und genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages. Kurz vor dem Eindunkel, wir warteten schon im Speisesaal auf das Nachtessen, fotografierten wir die spezielle Abendstimmung beim Blick zum Altmann.
3.Tag:
Die Morgenstimmung beim Blick zum Altmann war verhiess einen weiteren schönen Wandertag.
Nach dem Frühstück verliessen wir das Berggasthaus marschierten dem Rand der Alp Furgglen entlang
die Grasflanke des Bollenweeser Schafbergs hinauf in die Saxerlücke. Hier verzweigte der Wanderweg. In Richtung Südwesten unter den Hohen Wänden der Chrüzberge aufsteigend erreicht man den Mutschensattel.
Wir wanderten aber in Nordöstlicher Richtung weiter zum und auf dem Grat des Bollenweeser Schafbergs weiter. Beim Blick zurück schauten wir auf die Chrüzberge, den Mutschensattel und auf den breiten Rücken des Saxerfirsts.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals erkannten wir den Altmann (links im Bild), den Hundstein mit dem Widderalpstöck (links der Bildmitte), den langen Gipfelgrat des Marwees (Bildmitte) und die Bogartenlücke (rechter Bildrand).
Der Höhenlinie folgend marschierten wir weiter durch die Flanke des Furgglenfirsts. Auf Höhe der Bogartenlücke sahen wir im Hintergrund die Ebenalp und den Schäfler (Bild links) und beim Blick nach Norden die Alp Sigel (Bild rechts).
Waren wir bis zum Aufstieg zur Stauberenkanzel noch alleine unterwegs kamen uns nun vereinzelte Wanderer entgegen, die von der Bergstation der Seilbahn auf die Stauberenkanzel gestartet waren. Wir marschierten an der gut besuchten Terrasse des Restaurants vorbei und suchten uns auf dem Stauberenfirst ein aussichtsreiches Plätzchen für eine ausgiebige Pause. Wir genossen die Aussicht auf den Hohen Kasten und den langen vorgelagerten Grat in dessen Flanken wir anschliessend zum Hohen Kasten weiterwanderten.
Der abwechslungsreiche Wanderweg führte uns durch Wald und Alpwiesen vorbei am Stelli zu Pt.1646, wo wir bei einer weiteren Pause die Sicht in das Appenzellerland genossen. Gut sichtbar war das Städtchen Appenzell (links oben im Bild).
Leicht absteigend erreichten wir bald darauf die Wegkreuzung unterhalb des Hohen Kasten, Pt.1590. Der Blick zurück überraschte uns mit der fantastischen Aussicht auf die höchsten Gipfel des Alpsteins und den Sämtisersee unter uns.
Über uns entdeckten wir die Bergstation und den Fernsehturm auf dem Hohen Kasten. Wir umrundeten den Hohen Kasten auf dessen Ost- und Nordseite um über
die Westseite zum Gipfel aufzusteigen. Eine wahre Völkerwanderung war an diesem Sonntag mit den Wanderschuhen unterwegs, zumindest um den Hohen Kasten herum. Beim Spaziergang auf dem Rundweg des Gipfels bestaunten wir die Aussicht auf die Rheinebene mit den Gipfeln von Liechtenstein und Vorarlberg im Hintergrund
und auf einen grossen Teil des Alpstein (Bild links). Nur der Säntis machte sich rar und versteckte sich hinter einem Nebelfetzen, der aber ab und zu lichtete und den Blick auf den höchsten Appenzeller freigab (Bild rechts).
Wir fuhren mit der Seilbahn nach Brülisau hinunter. Da wir beim verlassen der Talstation grad noch die Rücklichter des Postautos sehen konnten suchten wir uns auf der Terrasse eines Restaurant ein sonnigen Platz mit Sicht auf den Hohen Kasten.
Diese Tour ist eine von vielen schönen Möglichkeiten den Alpstein von Südwesten nach Nordosten zu durchwandern. Wir waren sicher nicht zum letzten Mal hier unterwegs.
Schwierigkeiten: 1.Tag: T2, 2.Tag: T3, 3.Tag: T2
Wanderzeiten: 1.Tag: ca. 4 Std., 2.Tag: ca. 7 Std., 3.Tag: ca. 4 1/2 Std.
Karte: swisstopo Nr.2514, Zusammensetzung: Säntis/Churfirsten, 1:25'000
Grüssli und viel Spass beim Nachwandern
Thomas & Christine