02.08.08 Dent de Broc (hammerhai) |
Aussichtsgipfel im Greyerzerland
Hallo zusammen,
beim 4.Anlauf hat es endlich geklappt, mit der Besteigung des Dent de Broc. Die Zugfahrt nach Fribourg verlief reibungslos und am Bahnhof wartete auch schon der Bus nach Bulle auf uns. In Bulle setzten wir uns in den Bus Richtung Jaun und stiegen eine Haltestelle nach Broc "Bahnhof", Broc "Le Home" (Pt.728), wieder aus. Vor uns sahen wir den Dent de Broc (Bild links). Von der Busstation marschierten wir auf der Teerstrasse nach Le Pissot, von wo wir einen schönen Blick auf Gruyère und den Moléson hatten (Bild rechts), bis wir nach ca. 600m auf die Abzweigung auf den Wanderweg zum Dent de Broc trafen.
Nach weiteren 200m endete der Weg plötzlich. Etwas versteckt an einem Baum befestigt sahen wir ein Wanderschild "Dent de Broc". Nachdem wir den Stacheldrahtzaun überwunden hatten folgten wir den deutlichen Pfadspuren durch den Wald. Der Weg wurde nicht oft begangen, war er doch von Pflanzen überwuchert. Bald trafen wir wieder auf eine Teerstrasse, auf welcher wir bis nach Pt.950, Les Plains, weiterliefen. Dabei hatten wir freie Sicht auf das Dorf Broc und einen Teil des Lac de la Gruyère.
Am Ende der Teerstrasse folgten wir der weiterführenden breiten und etwas steilen Naturstrasse in den Wald hinein. Bei Pt.1079 trafen wir auf die Forststrasse, auf der wir auch schon einmal gestanden waren. Damals mussten wir aber wegen eines nahenden Gewitters umkehren. Wir marschierten noch ein Stück auf der Forststrasse weiter bis wir auf einen treppenartigen Weg stiessen.
Weiterhin steil ansteigend erreichten wir den Waldrand dem wir in einem weiten Bogen folgten. Anschliessend durchstiegen wir eine Alpwiese und standen vor dem Gehöft "Grosses Ciernes", Pt.1300 . Bei einer ausgiebigen Pause und einem Schwatz mit einem Einheimischen genossen wir die Aussicht auf den ganzen Lac de la Gruyère.
Bald mussten wir den friedlichen Ort wieder verlassen. Wir folgten dem Wegweiser hinter dem Hof. Er zeigte durch die Wiese vor uns direkt auf eine grosse Fläche mit mannshohem Gebüsch. Pfadspuren waren keine mehr vorhanden und so durchstiegen wir die Wiese auf dem direktesten Weg. Am Ende der Wiese sahen wir ein, an einem Baumstumpf befestigtes gelbes Wanderschild, das uns den Durchgang durch das Gebüsch und den weiterführenden Weg zeigte.
Weiter auf abwechslungsreichem Terrain und nun auf gut erkennbaren Wegspuren, stiegen wir durch dichten und kühlen Wald hinauf, und erreichten einen Sattel östlich des Hauptgipfels (Bild links). Auf der anderen Seite wanderten wir zuerst einmal steil hinunter (Bild rechts),
um wieder leicht ansteigend die Südflanke zu durchqueren. Der nachfolgende steile Aufstieg auf etwas lockerem und rutschigem Untergrund zerrte dann doch ein bisschen an unseren Kräften.
Und so waren wir froh, als wir bald darauf die Abzweigung zum Schlussaufstieg erreichten. Wir genossen die tolle Aussicht ins Greyerzerland und seine umliegenden Gipfel. Oberhalb des Passes zwischen Dent de Broc und Dent de Chamois (links im Bild) startet der Weg zu Gipfel.
Auf dem gut sichtbaren und teilweise gesicherten Weg durchsteigen wir, auch mit Hilfe unserer Hände, die steile Südostflanke des Dent de Broc,
bis wir auf dem Gipfelgrat standen. Die Aussicht war einfach grandios und die Weitsicht perfekt. Im Osten blickten wir auf die Freiburger und Berner Voralpen. Auch vereinzelte schneebedeckte Berner Alpengipfel konnten wir im Hintergrund sichten.
Im Süden sahen wir Vanil Noir (linke Bildseite), der Moléson in Wolken gehült, das Gruyerzerland und schneebedeckte Gipfel der Unterwalliser und französischen Alpen.
Beim Blick nach Westen, in Richtung Jurabogen, entdeckten wir den Lac de la Gruyère und ganz im Hintergrund Neuenburger- Murten- und Bielersee (Bild links) und den kleinen Lac de Montsalvens (Bild rechts)
Nach einer ausgiebigen Pause traten wir den Rückweg an. Wir stiegen wieder auf dem gleichen Weg zur Abzweigung hinunter und gingen dann aber weiter hinab zum Sattel (Pt.1669), den wir auf dem Hinweg gesehen hatten. Vom Sattel aus konnten wir die Südostflanke überblicken, die wir noch kurz voher durchwandert hatten.
Auch der Moléson und den angrenzenden Gebirgszug zeigte sich inzwischen wieder fast wolkenlos.
Für den Abstieg vom Sattel hat man zwei Möglichkeiten. Ostwärts absteigend erreicht man Broc oder Charmey und westwärts steigt man nach Gruyère hinunter. Wir entschieden uns westwärts zu gehen und folgten dem Zickzackweg über eine steile Alpwiese zum Hof "Les Combes". Nach einen kurzen "Schwatz" mit den Bauersleuten, die sich mit uns über den wunderschönen Tag freuten, setzten wir unseren Weg, immer noch durch steile Alpwiesen fort. Auf etwa halber Wegstrecke erreichten wir endlich den kühlen Wald. Der Weg wurde zwar nicht flacher, aber im kühlen Schatten der Bäume lief es sich doch leichter. Beim verlassen des Waldes standen wir schon fast im Tal unten. Vom Hof "Les Chateles" (Bild) folgten wir dem Fahrsträsschen das uns zur Brücke über die "La Sarine" brachte.
Auf der anderen Talseite sahen wir schon Teile des Schlosses von Gruyère, das Ziel unserer Wanderung.
Aber zuerst mussten wir noch den Fluss überqueren
und auf der anderen Talseite den Gegenaufstieg zum Dorf hochsteigen. Während des Gegenaufstiegs hatten wir einen schönen Ausblick auf den Dent de Broc (Gipfel links im Bild) und konnten fast die ganze Wanderung vor uns sehen. Der Aufstieg über die Flanke links bis zum Sattel unter den Gipfelgrat. Die Umrundung und der Aufstieg zum Gipfel konnten wir nicht sehen, dafür den Abstieg über die Alpweiden und den Wald hinunter ins Tal.
Wir mischten uns unter die Sonntagsausflügler und setzten uns auf die Terasse eines Restaurants beim Dorfplatz. Bis zur Abfahrt des Zuges flanierten wir noch ein bischen durch das hübsche mittelalterliche Dorf.
Auf der Zugfahrt zurück nach Bulle konnten wir noch ein letztes Mal diesen schönen Aussichtsgipfel am Rand der Freiburger Voralpen erblicken.
Diese Tagestour war recht anspruchsvoll. Wir brauchten ca. 6 Std. reine Wanderzeit. Aufwärts ca. 1200m und abwärts ca. 1100m. Schwierigkeit T3+. Gute Trittsicherheit und gutes Orientierungsvermögen sind erforderlich für die von uns begangene Route. Die Aufstiegsrouten über Charmey od. Gruyère sind etwas leichter, da sie öfter begangen werden. Für den Gipfelaufstieg sollte man unbedingt schwindelfrei sein.
Karte: swisstopo 1:50'000, Bulle
Viel Spass beim Nachwandern!
Grüssli
Thomas (Hammerhai) und Christine (Nah&Fern)