30.09.06 Große Rundtour durch den Alpstein (summit) |
Frühwinterliches Intermezzo auf den Gipfeln
Nach dem frühen "Wintereinbruch" von Ende August zog es mich wieder in die Berge. Erst auf der Anfahrt entschied ich mich die geplante Rundtour auszudehnen und von Wasserauen über die Meglisalp zum Rotsteinpass und von dort zum Säntis zu gehen. Den Rückweg vom Säntis hatte ich über den Schäfler zur Seilbahnstation auf der Ebenalp geplant. Eine Option war mit der Säntisbahn auf die Schwägalp hinunter zu fahren und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Wasserauen zurückzukehren. Auf der folgenden Karte lässt sich der Streckenverlauf der ausgedehnten Tour leicht nachvollziehen.
mit Genehmigung von www.meglisalp.ch
Vom Bahnhof Wasserauen (868 m) ging der Weg durch das "Hüttentobel" und dann über eine Almwiese Richtung "Schrennenweg", der hoch über dem Seealpsee Richtung Meglisalp verläuft. Von hier aus kann man die Wegführung gut überblicken, bis man auf der gegenüberliegenden Talseite dann am Zielpunkt Ebenalp ankommt.
Auf der idyllischen "Meglisalp" (1517 m) befinden sich das heimelige Berggasthaus, ein Kirchlein und Almhütten.
Von dort aus ging es dann steiler aufwärts Richtung "Rotsteinpass" (2125 m), wo das gleichnamige Berggasthaus in aussichtsreicher Lage steht.
Ab ca.1800 m lag bereits Schnee vom vorhergehenden Schlechtwettereinbruch. Am Pass angekommen bekam ich dann auch die Churfirsten, sowie die Berge des Glarnerlandes mit dem Glärnischmassiv und dem Tödi zu Gesicht. Nach einer Stärkung in der Gaststube nahm ich den "Lisengrat" in Angriff, der den "Rotsteinpass" mit dem "Säntis" (2502 m) verbindet. Ein Rudel Steinböcke unterhalb des Weges lies sich nicht von mir stören.
Durch zum Teil knietiefen Schnee mühte ich mich zum Einstieg des drahtseilgesicherten Steigs vorwärts.
Über steile Rinnen, in Fels gehauene Treppen und schmale Felsbänder näherte ich mich dem höchsten Punkt der Tour, dem "Säntis".
Abseits des Rummels an der Bergstation genoss ich auf der Terrasse des alten Berggasthauses "Säntis" das Panorama, das bis zur Silvretta im Osten, der Bernina im Süden und dem Eiger im Westen reichte. Auf dem nächsten Foto sieht man den bizzaren Felskamm der Ageteplatte, die man auf einem einfachen, kleinen Klettersteig leicht überwinden kann.
Durch den Tunnel unter den Gipfelaufbauten hindurch kam ich dann zur "Himmelsleiter", über die der Weg abwärts Richtung "Girensattel" führt.
Auf der windgeschützten Ostseite des Sattels lag der Schnee meterhoch, so dass die Drahtseile sogar darunter verschwanden. Durch den vorgespurten Weg war es aber kein Problem zum "Blauschnee" hinunter zu kommen, über den der Weg dann hinunter Richtung "Öhrli" führte. Erst dort am Sattel auf ca. 2100 m kam ich endlich wieder auf schneefreies Gelände.
Durch die "Öhrligruben" und den "Steckenbergsattel" führte mich der Weg weiter zur "Altenalp" unterhalb des "Schäfler" und hoch über dem "Seealpsee" an den Kletterwänden der "Ebenalp" vorbei zur Seilbahnstation auf ca.1600 m, von wo ich die restlichen Höhenmeter bis ins Tal mit der Seilbahn zurücklegte.
Trotz des Neuschnees war die Tour zu keinem Zeitpunkt gefährlich. Die "kritischen" Stellen der weiss-rot-weiss markierten Route sind mit Leitern, Tritten und Drahtseilen gesichert. Um die Tour an einem Tag zurück zu legen ist aber eine gute Kondition unerlässlich. Für den Aufstieg bis zum Säntis sind 5 Std. und für den Abstieg bis zur Ebenalp 4 1/2 Std.zu veranschlagen. Im Aufstieg sind insgesamt ca.1900 Höhenmeter und im Abstieg ca. 1100 Höhenmeter zu meistern.
Für diejenigen, die die Tour in 2 Tagen bewältigen wollen, sind Übernachtungsmöglichkeiten in den erwähnten Berggasthäusern vorhanden.
im September 2006
Peter alias summit