31.07.07 Widderstein, 2533 m (summit) |
Gipfelerlebnis in den Allgäuer Alpen
Das gute Wanderwetter letztes Wochenende habe ich zu einem Ausflug in die Berge Vorarlbergs genutzt. Ziel meiner Bergtour war der 2533 m hohe Widderstein, den man sowohl vom Hochtannbergpass im Bregenzerwald, als auch vom Kleinwalsertal aus erreichen kann. Der Widderstein ist ein markanter Gipfel, den man auch vom westlichen Bodenseeraum bei guter Fernsicht leicht erkennen kann.
Als Ausgangspunkt habe ich Baad, 1244 m, im hintersten Kleinwalsertal gewählt. Auf einer Schautafel am Parkplatz konnte ich einen Teil des Streckenverlaufs schon mal nachvollziehen.
Durch das Bärgunttal ging es zunächst über einen Alpweg gemächlich einem Wildbach entlang taleinwärts zur Bärguntalm auf ca. 1400 m Höhe und dann über einen schmalen Pfad stetig steigend Richtung Hochalppass auf ca. 1950 m Höhe. Das Tagesziel war ständig über mir präsent.
Der Ausgangspunkt Baad lag weit unten im Tal
Den größten Teil der Höhenmeter hatte ich schon zurückgelegt.
Am Hochalppass angekommen bot sich dann ein neues Panorama Richtung Arlberg oder das Lechtal, über dem der Biberkopf trohnt, angeblich der südlichste Gipfel Deutschlands.
In östlicher Richtung traversierte der Weg den Hang weiter Richtung Widdersteinhütte. Nach ein paar Hundert Metern zweigte er dann zum Gipfel links ab. Bis hierher war die Tour ein leichtes Unterfangen. Von nun an war sie weiss-blau-weiss ausgeschildert und die Wegweiser und eine Tafel mahnten, dass der Weg zum Gipfel nur geübte Berggeher in Angriff nehmen sollten.
War der Startpunkt der Tour genau im Norden des Berges, stand ich nun unterhalb der Felsschlucht, die auf der Südseite zwischen zwei Felswänden, in denen auch Kletterer unterwegs waren, Richtung Gipfel führt.
Es ist nicht die Ausgesetztheit der Route, die ab hier Vorsicht gebietet, sondern lockeres Gestein, das, einmal losgetreten, nachfolgende Bergwanderer gefährden kann.
Die weiss-blau-weisse Markierungen dienten als Orientierung, eine Wegspur war ab nun aber kaum mehr zu erkennen. Oft fanden nach einigem Suchen nur die Zehenspitzen halt und die Hände wurden ab hier auch häufig zum Fortkommen benötigt. Nach ca. 1 Std. im Fels habe ich dann erstmals das Gipfelkreuz erblickt.
Auf dem Gipfel angekommen bot sich mir dann eine prächtige Rundschau. Im Süden weit unten der Hochtannbergpass auf 1675 m Höhe und dahinter die Berge bei Lech.
Weiter östlich dann Warth am Arlberg oberhalb des Tiroler Lechtals.
Im Norden der Blick ins Kleinwalsertal Richtung Oberstdorf hinaus.
Im Westen schließlich der Bregenzerwald mit der markanten Kanisfluh bei Au-Schoppernau im Hintergrund.
Vis a vis der höchste Berg des Bregenzerwaldes, die Braunarlspitze, 2649 m und rechts hinten im Bild die Rote Wand, 2704 m.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast bei zunehmend aufklarendem Wetter trat ich dann den Rückweg an. Wahlweise kann man über den Aufstiegsweg oder über die Widdersteinhütte und das Gemsteltal an den Ausgangspunkt Baad zurück gelangen.
Den Tag danach habe ich es dann vorgezogen einen Gipfel mit der Gondelbahn zu "erklimmen", wo ich mein Ziel vom Vortag nochmal aus der Ferne im Foto festhalten konnte.
Für den Aufstieg sind gemäß Routenbeschreibung ca. 4 Std. zu veranschlagen. Die Höhendifferenz beträgt ca. 1300 m. Gute Trittsicherheit ist eine wichtige Voraussetzung für den felsigen Gipfelan- und abstieg.
Startet man die Tour am Hochtannbergpass, dann kann man sich ungefähr 400 Höhenmeter ersparen.
Aus dem Internet habe ich dann zuhause erfahren, dass ein 29jähriger Kletterer einen Tag später am Widderstein tödlich verunglückte.
im Juli 2007
Peter alias summit