31.07.16 - 06.08.16 Sta. Maria im Münstertal - Splügen in 7 Etappen (velopeter) |
Am 30. Juli treffen Uschi, Ernst und ich uns in Landquart und fahren gemeinsam nach Sta. Maria im Münstertal wo wir etwas das Dorf besichtigen und beim Beck Meier ein Zvieri geniessen. Mit Jacqueline, die etwas später eintrifft, beziehen wir unser Logis in der Jugi von Sta. Maria. Am Abend dann Kontrastprogramm: das Abendessen geniessen wir in der Chasa da Capol, ein ehrwürdiges Haus wo auf dem Holzher in Kupferpfannen gekocht wird. http://www.chasa-capol.ch/
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1. Etappe
Am Sonntag heisst es früh aufstehen, das Personal der Jugi hat uns Frühstück bereitgestellt. An den Bergen zeigt sich zuerst noch die Sonne, doch schon um 6:30Uhr wie wir auf den Bus warten der uns das kurze Stück nach Valchava bringen soll beginnt es zu regnen. Mit Regenschutz versehen machen Jacqueline, Uschi und ich uns auf den Weg ins Val Vau. Der Regen ist heftiger als vorausgesagt und immer wieder sind Blitze zu sehen und ist Donner zu hören. So beschliessen wir bei Tschuccai umzukehren und wärmen uns im Hotel Central zuerst einmal auf. Mit Postauto und Bus fahren wir nun nach Livigno wo wir einen längeren Aufenthalt haben da der Bus Richtung Bornio erst um 15:30 fährt. So gibt es im Angelica ein feines Mittagessen und auch für Shopping bleibt noch Zeit. Mit dem Bus fahren wir dann bis Arnoga, von wo ich einen Höhenweg zum Lago di Cancano kenne den ich schon mit dem MTB gefahren bin. So treffen wir etwas spät beim Ristoro Monte Scale ein wo Ernst schon auf uns wartet, der eine alternative Route gewählt hatte, die etwas knieschonender war und eine Bergkette weiter auch besseres Wetter hatte.
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Am Morgen: 7.7km, 440m auf und ab; 2:20 Std.
Am Nachmittag: 13km, 250m auf, 3:10Std.
2. Etappe
Guido hat uns ein prächtiges Frühstück bereitet und auch das Wetter zeigt sich von der freundlichen Seite. Vom Ristoro wandern wir entlang den beiden Stauseen Lago di Cancano und Lago San Giacomo di Fraéle. Am Ende des zweiten ist ein kleines Ristoro wo wir einen Kaffeehalt einlegen und uns am jungen Hund, dem Kätzchen und den Kindern erfreuen. Nun folgt bald der Aufstieg auf einem Bergweg der uns zum Alpsträsschen bringt das über den Passo di Valle Alpisella führt. Hier haben wir einen sanften Anstieg zum Pass und bald danach machen wir in einer Wiese unsere Mittagsrast. Der Abstieg zum Lago die Livigno ist auch moderat. Bei der Ponte delle Capre ist ein Restaurant wo bei diesem schönen Wetter viel Betrieb ist. Noch etwa 20 Minuten und wir erreichen Livigno. Jacqueline die heute wieder heimreist, hat noch Zeit mit uns ein Bier zu trinken. Dafür stossen nun Barbara und Priska zu uns so dass wir nun zu fünft sind. Das Abendessen im Angelica ist fast zu üppig und das Hotelzimmer sehr angenehm.
20.4km, 705m auf, 840m ab, 4:55Std.
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3. Etappe
Früh frühstückt wer es weit bringen will. So halten wir es auch im Angelica (http://www.hotelangelica.it/) bevor wir uns auf den heute etwas weiten Weg machen. Zuerst noch durch den Ort und dann biegen wir ins Val Federia ab dem wir etwa bis Mitte des Tales folgen. Nun geht es hinauf Richtung Pass Chaschauna, auch hier wieder etwa bis in die Mitte. Ein paar Munggen lassen uns unterwegs anhalten. Die Abzweigung zum Pass Lavirun (Passo Leverone) ist sogar mit einem Wegweiser bezeichnet, das hatte ich nicht erwartet. Immer ansteigend wandern wir dem Hang entlang bis zum sehr feuchten, eher flachen Schlussanstieg zum Pass (2820m) wo Priska und Ernst frierend auf uns warten. Die "Strafe" wenn man zu schnell vorausgeht. Es bläst hier oben ein kalter Wind und so steigen wir möglichst schnell ab, spärlich markiert und fast weglos. Es scheint dass diese Route doch sehr wenig begangen ist. Auf einer Wiese machen wir dann unsere Mittagsrast, der Aufstieg hat hungrig gemacht. Bald sind wir bei einer ersten Alp, auf einem Alpsträsschen passieren wir eine Zweite und ein steilerer Abstieg bringt uns nach Serlas, ein überraschend grosses Maiensäss. http://www.engadin.stmoritz.ch/sommer/de/sightseeing/alp-serlas/
Nun folgt der ewig lange Weg durchs Val Chamuera mit etlichen kleinen Gegensteigungen der uns schlussendlich doch noch La Punt - Chamues-ch erreichen lässt. Hier beziehen wir in einem wunderschönen und überaus gastfreundlichen B&B unsere Zimmer. Abendessen gibt es dann in einem nahegelegenen apulischen Restaurant wo der Gast auch König ist. Und ja, auch Lotti Wüest ist heute Abend zu uns gestossen.
23.4km, 1220m auf, 1315m ab, 6:55Std.
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4. Etappe
In der Chesa d'Arch ist das Frühstück fürstlich und vom Gastgeberehepaar werden wir freundlich verabschiedet. Durchs Dorf geht es zum Ortsteil La Punt und die ersten paar Minuten Aufstieg folgen noch der Albulapassstrasse. Dann sind wir aber weg von der Strasse und ein wunderschöner Weg bringt uns entlang der Ova d?Avra in die Höhe, wobei die Steigung meistens moderat ist. Vor der Alp Proliebas touchieren wir kurz die Passstrasse; nach der Alp wandern wir mit sehr mässiger Steigung weiter. Bei Chaunt da la Crasta gilt es noch kurz durch die Felsen aufzusteigen, Bei einem etwas porösen Felsen beobachten wir ein Hermelin das immer wider durch ein anderes Loch auftauchtund am Schuss mit einer grossen Maus davoneilt. Zum See und zum Ospiz (2312m) ist es nun nicht mehr weit. Zur Abwechslung gibt es heute kein Picknick sondern wir verpflegen uns im Ospiz., haben wir doch heute eine nicht so lange Etappe zu bewältigen. Anfänglich führt der Abstieg durch Schutt und Geröll. Das ändert aber bei Crap Alv wo wir die Strasse überqueren und auf einem wurzeligen Waldweg hinunter zum Lai da Palpuogna gehen. Nach dem See folgen wir dem Bergweg nach Naz. Priska und Ernst sind wieder einmal voraus und machen den Umweg über die kleine Siedlung. Wir andern überqueren zuerst eine kleine Brücke und waten dann durch den Fluss direkt hinüber zur Pension Sonnenhof. Das Abendessen gibt es im nahen Hotel Kulm, direkt gegenüber der Baustelle des neuen Albulatunnels.
16.7km, 870m auf, 800m ab, 5:10Std.
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5. Etappe
Beim Sonnenhof starten wir später als vorgesehen, Eintrag ins Gästebuch, Gruppenfoto für die Wirtin. Heute geht es hinauf zum höchsten Punkt der 7-tägigen Wanderung, der Fuorcla da Tschitta (2831m). Zuerst noch flach bis Naz, dann auf einem recht steilen Alpweg entlang der La Rabgiusga bis kurz vor die Alp Malix. Hier zweigen wir ab ins Val Tschitta und folgen lange Zeit dem gleichnamigen Flüsschen. Nachdem wir eine Rinderherde passiert haben folgt ein steiler Aufstieg in einem Grashang, gefolgt von einer Steilstufe durch Geröll was uns zu einer kleinen Hochebene bringt. Nun folgt noch der Schlussaufstieg zur Fuorcla da Tschitta, auf dieser Höhe natürlich auch durch Steine. Oben ist auch ein Paar mit Hund das freundlicherweise ein Gruppenfoto von uns schiesst. Wir geniessen noch etwas die Aussicht direkt unterhalb dem Piz Ela bevor wir uns an den heute schneefreien Abstieg zum Lai Grond machen. Dort gibt es eine schon längst verdiente Mittagspause. Bis zum Wegweiser zum Pass Ela geht es nun durch steiniges Gelände fast geradeaus, dann folgt ein sehr steiler abstieg nach Egipta. Nach Pensa, wo ein Alpinbus auf uns wartet (Ernst hatte die Idee!), ist es noch ein langes Stück zu gehen. Der Bus bringt uns nach Savognin von wo heute Priska und Barbara wieder heimreisen. Wir andern geniessen im Garten unseres Hotels Piz Mitgel ein Glacé und später auch ein feines Nachtessen. Es war heute eine nicht ganz leichte aber sehr abwechslungsreiche Route.
15.5km, 1285m auf, 1385m ab, 5:20Std.
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6. Etappe
Im klassischen Speisesaal des Hotels Piz Mitgel gibt es Frühstück, wie immer auf unserer Wanderung reichhaltig. Ernst verlässt uns heute, so werden wir zu Dritt die zwei letzten Etappen in Angriff nehmen. Es regnet heute un Alles höher als 2000m ist dick in den Wolken. So ist an eine sichere und vergnügliche Überquerung des Pass da Schmorras nicht zu denken. Unser Wirt ist sehr ortskundig und ich selbst habe auch noch ein paar Ideen. Wir entscheiden uns mit Postauto, Bahn und wieder Postauto zur Roflaschlucht zu fahren. Dort besichtigen wir die sehr eindrückliche Roflaschlucht die meine Begleiterinnen noch nicht gesehen haben. Eingang und Eintritt ist durchs gleichnamige Hotel wo wir zurück aus der Schlucht ein Mittagessen zu uns nehmen. Bei leichtem Regen wandern wir dann entlang des Averser Rheins nach Ausserferrera. Der Weg ist teilweise anspruchsvoll und geht dauernd auf und ab. Dabei kommen wir auch durch den "Magic Wood", ein weltbekannter Ort zum Bouldern (http://www.ferrera.ch/gemeinden/index.php?page=769). Wir sind dann früh in Ausserferrera wo wir im Gasthaus Edelweiss untergebracht sind. Das Edelweiss ist ein Backpacker-Hotel und wir haben im Neubau ein 4er Zimmer für uns. Ich bin mindestens doppelt so alt wie die meisten der hier Anwesenden aus der Boulder-Szene. Auch ein Nachtessen bekommen wir hier und der junge Wirt zeigt sich bezüglich der Frühstückszeit sehr flexibel.
4km, 305m auf, 235m ab, 1:45Std.
Weitere Fotos auf: https://1drv.ms/f/s!AvqR78pA3WRjiJBcNSmwTwxHz-O4bA
7. Etappe
Der Wirt weiss was Wanderer brauchen, auch im Backpacker-Hotel gibt es etwas Wurst und Käse zum Frühstück. Der Regen hat aufgehört aber der Himmel ist noch sehr verhangen. Zuerst geht es hinunter zum Averser Rhein. Innerhalb 5 Minuten überqueren wir 4 Gewässer, die ersten Drei auf einer Brücke und das Letzte über ein paar Steine. Dann wandern wir durch einen mystischen Wald meist steil bergauf bis wir auf gut 1800m die Alp Nursera erreichen. Ein kurzes Flachstück lädt auch zu einer Pause bevor wir nochmals etwa 200m ansteigen. Nun sind wir in einer optisch sehr ansprechenden Landschaft, schade sind die vielen Alpenrosen schon verblüht. Das Gehen ist aber mühsam und zeitraubend, sind wir doch ein längeres Stück auf einem Blockfeld das mit einzelnen Nadelbäumen, den erwähnten Alpenrosen und viel Wacholder überwachsen ist. Es sieht nicht sehr begangen aus, ist aber sehr gut signalisiert. Eine Weile gehen wir so fast geradeaus bis der Abstieg zur Schwarzwald erfolgt (1703m) wo wir unsere Mittagsrast machen. Ein Abstieg zum Surettabach und ein weiterer Aufstieg auf einem schmalen Bergweg bringen uns zum Rosskopf wo wir immer noch auf 1713m sind. Durch den Göriwald geht es dann etwas einfacher hinunter aber über Oberrüti haben wir nochmals einen nicht steilen Aufstieg zu bewältigen. Auf einem Bergweg geht es nun endgültig hinunter zum Hinterrhein entlang dessen Ufer wir Splügen erreichen. Bevor das Postauto fährt reicht es noch für einen Kaffee mit Zubehör.
7 Tage gewandert, teils bei Wind und Wetter und das Ziel haben wir fast unbeschadet erreicht, ein gutes Gefühl. Auch die Kameradschaft war bei wechselnder Besetzung sehr schön, Danke meinen Mitwandernden.
13.5km, 1150m auf, 985m ab, 5:10Std.
Total: 114.2km, 5985m auf, 6430m ab, 34:55Std. reine Gehzeit
Weitere Fotos auf: https://1drv.ms/f/s!AvqR78pA3WRjiJIhEDk32Xq5pRqZiQ