31.08.07 Vom Wengital über den Kletterweg auf den Speer 1950 m (summit) |
360° Panorama auf "Ostschweizer Rigi"
Auf der Flucht vor der Hitze habe ich mir heute den zwischen dem Toggenburg und dem Walensee liegenden Speer als Ziel meiner Bergtour ausgesucht. Als Route habe ich den Kletterweg über die Nordwestrippe gewählt. Laut SAC-Führer ist er einem einfacheren Klettersteig in den Dolomiten vergleichbar.
Ausgangspunkt war der Parkplatz "Mittler Wengi" auf 1155 m Höhe, den man von Kaltbrunn aus über ein schmales Bergsträßchen erreicht. Ein kurzes Stück geht es auf einem Alpweg nach Hinterwengi auf 1340 m Höhe.Von dort steigt man dann, den Speer immer vor Augen, über Alpweiden auf zur Oberen Rossalp auf 1569 m.
Auf ca.1730 m setzt dann die weiss-blau-weiss markierte Route ein, wo man die Stöcke im Rucksack verstaut. Die ersten Meter im Fels gilt es ohne Hilfsmittel zu überwinden, was offensichtlich etwas "ungeübtere" Wanderer von der Benutzung des Klettersteiges abhalten soll. Die Beine sind fast etwas zu kurz, um im Fels Fuß zu fassen, aber schließlich habe ich das Drahtseil erreicht, an dem ich mich nach oben ziehen kann. Auf dem weiteren Weg gilt es immer wieder steile Felsstufen und ausgesetzte Querungen zu überwinden, was dank der Drahtseile und einigen Eisentritten auch gelingt.
Eine kurze Passage überwindet man über einen Eisenrost, wo man sich auf den Knien unter einem Felsüberhang hindurchschlängeln muss. Der Nagelfluhfelsen bietet ungewohnte Tritte und Griffe. Der Kletterweg hat mir einiges abverlangt. Dass weiss-blau-weiss markierte Wege durchaus unterschiedliche Schwierigkeiten aufweisen können musste ich heute feststellen.
Der Kletterweg war um einiges schwieriger als andere weiss-blau-weiss markierte Wege, die ich schon begangen bin. Bei Nässe und Schnee ist die Kletterei "heikel" (SAC-Führer Säntis-Churfirsten).Zwei mir nachfolgende Berggänger haben sich mit einem Haken gesichert.
Kurz vor dem Gipfel stand ca. 5 m enfernt von mir unbeindruckt ein Steinbock. Er beobachtete mich und wich nicht von der Stelle.
Oben am Gipfel angekommen wird man dann mit einer 360° Rundumsicht belohnt. Der Westzipfel des Walensees und der Zürichsee lagen zu Füssen. Auch der Bodensee war dank der klaren Luft sehr gut zu sehen. Die Glarner und Urner Gipfel mit ihren Schneehauben leuchteten in der Ferne.
Den Abstieg habe ich dann über die schattige Nordwestrampe angetreten.
Für den Aufstieg ab dem Parkplatz Mittler Wengi sind 2 1/2 Std. angeschrieben. Andere Aufstiegsmöglichkeiten gibt es vom Toggenburg, Weesen oder Amden.
Fotos konnte ich heute leider nur mit dem Handy machen. Auf ihnen sind einige Passagen des Kletterweges und der Speer sowie ein Panoramaausschnitt mit Blick Richtung Glärnisch und Tödi zu sehen.
im Juli 2006
peter alias summit
.............Nachfolgend noch 5 Fotos vom September 2007. Die Tour gestaltete sich etwas heikel, da das rundliche Nagelfluhgestein nass und die Schuhe vom Morast glitschig waren. Auf dem ersten Bild der Einstieg.
Auf dem nächsten Foto ist gut die besondere Gesteinsformation erkennbar, die aussieht, als ob sie aus vielen zusammengesetzten Kieselsteinen bestehen würde.
Da man sich sehr auf die Drahtseile und Tritte im Fels konzentriert, fällt einem gar nicht so auf, dass der 220 Höhenmeter überwindende Kletterweg zum Teil recht ausgesetzt ist.
Zum Glück gibt es zwischendurch auch immer wieder mal Stellen, wo man verschnaufen kann, bis es in den nächsten vertikal verlaufenden Abschnitt übergeht.
Leider war oben am Gipfel dann nicht diese tolle Sicht, wie letztes Jahr, was aber das Tourerlebnis nicht weiter trübte. Erst zum Ende der Gipfelrast hin öffnete sich dann doch noch kurz ein Wolkenfenster, um den Blick Richtung Glarner Alpen und auf das Westende des Walensees freizugeben.