21.04.16 Eggiwil - Schnagnau (velopeter) |
Überraschung als ich in Eggiwil aus dem Bus steige: da ist Warenmarkt der mich etwas an Italien erinnert. So gehe ich noch über den Markt, kaufe mir einen Nussgipfel für den Znüni und ein Stück Alpkäse für zu Hause. Da ich alleine unterwegs bin ändere ich spontan meine Wanderroute. Gleich in Eggiwil gehe ich über Stufen steil bergauf auf einen Kamm der aber bald flacher wird und durch hohe Tannen schön zu begehen ist. Ein kurzer Abstieg bringt mich nach Glashütte, auf der andern Strassenseite geht es aber gleich wieder bergauf, wieder durch Wald zum Chnubel. Da oben gibt es verstreut Bauernhöfe und erst oberhalb "Obers Breitmoos" bin ich wieder ein Stück weit im Wald bevor ich über Wiesen Ober Naters erreiche wo ich auf fast 1200m bin und eine tolle Aussicht zur Schrattenflue, zum Hogant und in die Berner Alpen geniesse. Ein schöner Weg, am Ende leicht absteigend, bringt mich zum Schallenberg. Von hier will ich eigentlich hinunter zum Räbloch; dieser Wanderweg ist aber leider als gesperrt angegeben. So nehme ich den Umweg über den Turner in Angriff. Im Aufstieg stehen auch noch etliche Krokusse in der Wiese, ein Zeichen dass der Schnee noch nicht lange weg ist. Auf dem Turner (1305m) mache ich dann meine nun wirklich verdiente Mittagsrast bei schönster Aussicht und auf einem ganz neuen Bänkli. Der Abstieg bringt mich schnell zu einem Bauernhof und bald in den Wald wo ich ein gutes Forststrässchen unter den Füssen habe. Nach einer Weile erreiche ich einen Wegweiser der einerseits direkt nach Schangnau weist und nur mit 10 Minuten mehr auch wieder via Räbloch. Hier steht nichts von einer Sperrung und da ich die Naturbrücke dort gerne begehen würde nehme ich diesen Weg. Unten an der Hauptstrasse steht dann aber wieder "Weg gesperrt". Da ich mit Recht nicht immer alles glaube gehe ich ins Tobel hinunter. Da sind aber so viele Bäume den steilen Hang hinabgestürzt dass der Weg tatsächlich nicht begehbar ist. Immerhin hat mich der Umweg aber an einem schönen Moorgebiet vorbei geführt. Wieder an der Hauptstrasse habe ich keine Lust dieser bis Schangnau zu folgen. So frage ich beim nahen Bauernhof nach einer Alternative. Der junge Bauer sagt mir ich könne dem Karrenpfad unten folgen bis zu einem Eisenpfosten, müsse mir ab da den Weg etwas suchen und solle auf jeden Fall die Flue meiden. Es sei aber wirklich kein Wanderweg. Da ich nicht immer Wanderwege brauche mache ich mich auf diesen Karrenweg wo ich dann nach einiger Zeit auch auf den Metallpfosten treffe. Da gehe ich dann zuerst etwas zu hoch hinaus und lande prompt an der Flue die senkrecht zur Emme abfällt. Also etwas weiter abwärts, da ist aber auch noch kein Durchkommen. Zurück beim Pfosten gehe ich dann eine Weide abwärts und lande an einem Stacheldrahtzaun der zum Glück nur einen Draht hat. Da kann ich untendurch und dann einen steilen, teils moorigen Abhang hinunter wobei ich über viel bemoostes Altholz steigen muss. Unten geht es dann durch den Bach, mit den Barfussschuhen kein Problem und auf der andern Seite etwas 3 Meter eine Steilstufe hinauf wobei mir zwei Bäume helfen. Wieder ein Stacheldrahtzaun, diesmal mit zwei Drähten, also eher ein grosses Hindernis. Etwa 30 Meter rechts steht aber der abgesägte Stumpf eines grossen Baumes direkt am Zaun, der ist dann eine formidable Kletterhilfe. Wieder geht es über eine Weide ein kurzes Stück hinauf und dann bin ich auf einem Karrenpfad der mich zu einem Bauernhof bringt. Von da ist es nicht mehr weit bis zur Brücke über die Emme und nun muss ich wohl oder übel noch der Strasse folgen bis oben ins Dorf. Geträumt hatte ich von einem Espresso und einer "Merängge" im Löwen, der ist aber leider Mi & Do geschlossen. Im Volg gegenüber bekomme ich dann aber doch noch einen Kaffee und einen Mandelgipfel aus der eigenen Bäckerei und Getränke für den Heimweg. So vergeht die halbe Stunde bis das Postauto fährt ziemlich schnell. Es war eine tolle Tour mit etwas Adventure wie ich es liebe.
19.8km, 1270m auf, 1100m ab, 5:45Std. reine Gehzeit.
Weitere Fotos auf: https://onedrive.live.com/redir?resid=6364DD40CAEF91FA%21108584&authkey=%21AASiW6EPbbZ79Z0&ithint=folder%2Cjpg
chipsy 22.04.16: | Schangnau hat wirklich seine Tücken. 2009 wollte ich dort auf dem Swiss_Trail übernachten. Aber siehe da, keine der im Wanderführer angegebenen Möglichkeiten hatte geöffnet. Zum Glück half mir die nette Posthalterin aus der Patsche und reservierte mir ein Zimmer im Hotel Sporting in Malters. So konnte ich getrost im Volg vis-a-vis bei einem Glacé warten aufs Postauto. |
chipsy 22.04.16: | Sorry, natürlich in Marbach und nicht in Malters.... |