22.12.15 Maggia - Càpoli - Verscio (velopeter) |
Vorhergesagt ist Wärme im Tessin aber auf der Maggia sind gefrorene Pfützen und auch morgens um 11 hat es in den Schattenpartien noch Raureif. Die Nachttemperaturen scheinen also deutlich niedriger zu sein als bei uns im Norden. Zuerst wandere ich über die etwas schwingende Maggiabrücke und bin in wenigen Minuten in Moghegno. Durch's Dorf hinauf und in der obersten Gasse südwärts und bald geht man durch ein paar nach Tessiner Tradition angelegte kleine Weinberge. Vor Aurigeno gehe ich hinunter Richtung einer im Feld stehenden Kapelle, dann über den Ri di dentro und hinein nach Aurigeno und auch dort wieder durch die oberste Gasse bis zur fast ausserhalb stehenden Kirche. Da zweigt dann der Weg ab der auch zum Passo della Garina oder zum Salmone führen würde. Der Weg trägt auch den Namen "Sentiero della Pietra"; die Fotos zeigen warum. Erstaunt bin ich dass es bei Chiazza, bestehend aus ein paar Hütten, am Nordhang auch noch einen Weinberg hat. Direkt danach geht es leicht bergab und ich überquere den Ri della Terra di Fuori. Der Aufstieg ist bis vor Cavo, auch da stehen ein paar Hütten, recht moderat. Beim roten Wegweiser der nach Càpoli zeigt ändert sich das schlagartig. Der Weg wird steil und oft liegt wadentiefes Laub im Bergweg was den Aufstieg nicht einfacher macht. Bei der Kapelle Trüss mache ich eine kurze Pause, ich habe etwas Stärkung nötig. Noch gut 200 Höhenmeter und ich bin oben auf Càpoli, eine offene Alpweide mit hie und da einigen Hütten. Hier zweigt auch der Weg zum Salmone ab. Kurz überlege ich mir noch einen Aufstieg aber ich käme in die Dunkelheit bevor ich wieder ganz unten wäre. So gehe ich den geplanten Weg weiter über die Alpwiesen und mache vor der nächsten Verzweigung meine Mittagsrast.
Ich gehe den Weg rechts wo schon Verscio angegeben ist. Anfangs ist der Bergweg fast flach, wechselt dann für kurze Zeit in eine Steilstufe mit vielen Tritten. Diese fehlen aber zu zwei Dritteln und so muss man sich manchmal etwas mutig über lose Erde und Schotter hinunterstürzen. Bald ist der Weg, der durch das recht wilde Val Nocca führt, aber wieder fast flach. Für empfindliche Gemüter ist er an etlichen Stellen etwas ausgesetzt. Vor Pianezzo wendet sich der Weg Richtung Süden; noch geht man ein längeres Stück fast flach weiter. Erst die letzten 45 Minuten geht es steil hinunter nach Verscio, über hunderte Stufen und keine gleicht der andern. Das ist ein gutes Beweglichkeitstraining für Hirn und Beine. Die Station Verscio erreiche ich 8 Minuten vor Zugsabfahrt, so ist also nichts mit dem erträumten Espresso.
10.4km, 960m auf, 970m ab, 3:40Std. reine Gehzeit.
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1kgYOpM