31.03.09 Pico del Teide 3718 m (summit) |
Hochtour auf das Dach Spaniens
Pico del Teide 3718 m - Hochtour auf das Dach Spaniens
Der höchste Berg der Kanaren, ja Spaniens, ist der Pico del Teide 3718 m. Nach einer "Schnuppertour" im Jahr 2008 bis zur Bergstation der Seilbahn war dieses Jahr der Gang zum Gipfel das Ziel. Die gebührenfreie Erlaubnis der Naturpark-Behörde für die Besteigung des Gipfels lag innerhalb von 3 Std. per Fax vor. Am 10.03.2009 sollte es dann soweit sein.
Würde auch alles passen, das Wetter, die Verhältnisse am Gipfel und die Fitness ? In wenigen Stunden 3700 Höhenmeter zu überwinden stellt doch einige Anforderungen an die körperliche Verfassung. Fast Vollmond und teilweise Sternenhimmel am Vorabend deuteten auf gute Wetterverhältnisse hin.
Recht früh ging es dann am nächsten Morgen im Mondlicht los. Den Ausgangspunkt auf 2350 m an der TF-21, Km 40, war nach gut 1 Std. Autofahrt erreicht. Die ersten Kilometer stieg der Weg über mehrere weit ausholende Serpentinen recht gemächlich an. Nach ca. 1 ¼ Stunden ging der breite Weg in einen schmalen Pfad über. Unzählige Serpentinen führte die Route zwischen zwei Lavazungen aufwärts. Gegen 7.15 Uhr war die Refugio de Altavista auf 3260 m erreicht. Das Timing wollte es so, dass nun der Sonnenaufgang kurz bevorstand.
Es war ein eindrückliches Erlebnis, wie die Sonne am Horizont über dem Atlantik aufging. Die Gipfel Gran Canarias ragten aus dem Wolkenmeer hervor. Die Lavaströme an der weiteren Aufstiegsroute wurden in ein rötliches Licht getaucht.
Dann ging es –endlich im Tageslicht- über guten Trittschnee über den Nordrücken voran. Der bimsfarbene Gipfel des Teide tauchte dann auch bald auf.
Etwa eine Stunde später war die noch verwaiste Bergstation der Teidebahn auf 3555 m passiert. Der nun felsige Steig führte auf der Ostseite treppenartig zum Gipfel. Die letzten 170 Höhenmeter gingen dann doch noch an die Puste. Schwefeldämpfe kündigten den Krater an. Um 8.45 Uhr war der Gipfel des Pico del Teide erreicht.
Die Sicht nach Norden und Osten war durch heranziehende Passatwolken etwas eingeschränkt.
Der Blick ging in die riesige Caldera, eine urzeitliche Kraterlandschaft mit 17 km Durchmesser, die den Gipfel des Teide auf der Nordost- und Ostseite umschließt.
Die Randerhebungen und weit darunter die Südküste waren zu sehen.
Über 3700 m weiter unten Icod de los Vinos an der Nordküste.
Der Blick schweifte über den Westzipfel Teneriffas zur 120 km entfernt liegenden Insel "La Palma".
In der Weite des Atlantiks waren auch noch die Inseln La Gomera und El Hierro zu sehen. Dieses Gipfelerlebnis musste ausgiebig genossen werden.
Der Abstieg führte über die Aufstiegsroute zum Ausgangspunkt zurück.
Bei einer Distanz von 17 km sind ca. 1400 Höhenmeter zu überwinden. Der Zeitbedarf beträgt beim Aufstieg 4 Std. und runter 3 Std.
Bei den herrschenden Witterungsverhältnissen stellte die Tour keine besonderen technischen Anforderungen (T3). Wichtig ist den richtigen Schritt zu finden. Um nicht Symptome einer Höhenkrankheit zu bekommen, lieber etwas langsamer und dafür stetig gehen, als sich zu schnell zu verausgaben. Genügend Wasser muss mitgeführt werden, da es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit gibt. Für die Übernachtung am Berg hält die Refugio de Altavista aber Unterkünfte parat.
Teneriffa bietet noch eine Fülle von anderen Wandermöglichkeiten. Das Anaga-Gebirge im Norden, das Tenogebirge im Süden mit der Masca-Schlucht oder dem Risco-Steig und natürlich weitere Touren im Nationalpark "El Teide", wie z. B. auf den Guajara oder eine Wanderung rund um die Roque de Garcia um nur einige Beispiele zu nennen.
im März 2009
Peter alias summit