02.08.15 - 05.08.15 Puschlav und Val Grosina Occidentale (velopeter) |
2. August 2015: Barrufini - San Romerio - Poschiavo
Nachdem wir in Grosio im B&B VillaVerde geschlafen haben fahren Toni, Georges und ich mit meinem Auto nach Barrufini wir wir dieses auf dem Parkplatz des Friedhofs stehen lassen. Kein Autofriedhof! „wink“-Emoticon ) In wenigen Minuten sind wir bei der Kirche und schon geht es steil hinauf zu den Case Alte. Kurz danach sind wir im Wald und auf dem Schmugglerweg Richtung Poschiavo. Bald kommen wir an einem Kreuz vorbei das an eine junge Schmugglerin erinnert die 1964 von der Guardia Finanza erschossen wurde. Oft ist es einem nicht bewusst dass auch zwanzig Jahre nach dem Krieg der Schmuggel immer noch ein Geschäft und für die Bergdörfer fast die einzige Einnahmequelle war. Auf unserm Weg haben wir oft wunderschöne Ausblicke zuerst ins Veltlin und nach Tirano und später ins Puschlav und zur gegenüberliegenden Bergkette. Ein etwas steilerer Aufstieg führt uns über die Grenze und nach La Dogana wo auch das Haus der Zöllner noch steht. Wieder häufig durch Wald und an ein paar kleinen Alpen vorbei kommen wir nach San Romerio (1793m) wo wir uns in der Gartenwirtschaft bei heissem Wetter eine Pause gönnen. Auch die kleine Kirche wird besichtigt bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Zuerst geht es längere Zeit dem Hang entlang bevor der steile Abstieg nach Barghi folgt. Bald sind wir dann auf dem Fahrsträsschen auf dem wir bis Poschiavo wandern. Beim Hotel Semadeni, wo wir auch übernachten, gibt's zuerst ein Bier und nun trifft auch Ernst ein der den ersten Tag noch gepasst hat. Beim Hotel Albrici gegenüber gibt es einen feinen Znacht bevor wir uns zur Ruhe legen.
22.1km, 1490m auf, 1250m ab, 8:30Std. mit Pausen
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1J3US5n
3. August 2015: Poschiavo - Aurafreida - Rif. Saoseo
Beim Start am Morgen ist es schon recht warm als wir zuerst durch's Dorf und dann auf einem Bergweg durch Wald gehen. Der Bergweg hält aber nicht lange an und wir sind auf einem Fahrsträsschen, zuerst auf Hartbelag, der aber zum Glück bei Curvera zum Natursträsschen wird. Der Ausblick ist oft überwältigend, hinüber zum Gletscher und Piz Palü und dahinter der Piz Bernina mit dem Biancograt. Wir kommen an einigen Alpen und Hütten vorbei und oberhalb Urezza gibt es einen wunderschönen Picknickplatz wo wir unsere Mittagsrast machen. Immer weiter dem Hang entlang aufsteigend schwitzen wir was das Zeug hält. Beim Punkt 1773 entschliessen wir uns für einen Umweg und gehen hinauf nach Aurafreida, eine Alpsiedlung und danach ein wunderschönes Hochmoor. So gegangen zieht sich der Bergweg zum Rifugio Saoseo noch etwas hin. Belohnt werden wir aber mit einer tollen Landschaft und ein paar kleinen Seen. Das Bier im Rufugio ist verdient und gleich wird auch die Karte für den morgigen Tag studiert.
15.5km, 1510m auf, 590ab, 7:35Std. mit Pausen
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1J3VaJu
4. August 2015: Rif. Saoseo - Pass da Sach (Passo di Sacco) - Rif. Malghera
Beim Aufbruch geht es zuerst zum Lagh da Saoseo, ein wunderschöner Bergsee der zum Verweilen locken würde. Warum Die Beiden, die gestern Abend noch den See umrundet haben den falschen Weg zum Pass Viola einschlagen ist mir etwas schleierhaft. Erst durch lautes Rufen sind sie zur Umkehr zu bewegen. Dann sind wir aber im richtigen Aufstieg, der immer steiler werdend ein kurzes Stück durch Wald, dann aber durch offenes Gelände führt. Das letzte Stück zum Pass verläuft dann fast auf einem Grat. Auf dem Pass ist die Überraschung dann gross, kommt mir doch Lukas entgegen der mit seiner Partnerin von Malghera her aufgestiegen ist. Eine tolle Begegnung die auch gleich zur Mittagsrast verführt. Ewig können wir nicht oben bleiben und so geht es steil hinunter zum Bivacco Strambini das vor 2 Jahren renoviert wurde. Von da folgen nochmals 200 steile Höhenmeter bevor wir viel flacher das langgezogene und teilweise moorige Val Sacco hinuntergehen. Bei der Casera di Sacco beginnt es zu regnen, es sind aber nur noch 10 Minuten zum Rifugio Malghera. Die 8er Zimmer in Malghera sind angenehm, haben wir zu viert doch eines für uns. Auch eine warme Dusche gibt es die wir sehr zu schätzen wissen. Später werden wir mit einem feudalen, typischen Veltliner Mahl verwöhnt bei dem auch der Wein inbegriffen ist.
10.1km, 950m auf, 985m ab, 7:20 Std. mit Pausen
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1L5xNi6
5. August 2015: Rif. Malghera - Alpe Canfinale - Ortisei
Eigentlich hätte es ja heissen sollen: "Rif. Malghera - Dosso della Croce - Rif. Schiazzera", aber davon später.
Bei frisch herausgeputztem Himmel starten wir den heutigen Tag auf dem Sentiero Italiano wo bei Malghera schon das Rif. Schiazzera angegeben ist und sogar mit etwa der Zeit die mir auch Swisstopo errechnet hat. Auf einem angenehm zu gehenden Weg kommen wir zu den Baite Grasse di Pedruna und dann der Alpe Guinzana. Kurz danach suchen wir den Einstieg zum von mir vorgesehenen Weg der nicht mehr "Sentiero Italiano" ist sondern weiter oben in offenerem Gelände dem Hang entlang führt. Ein gut sichtbarer Bergweg bringt uns zur Alpe Canfinale deren halb zerfallene Hütte nicht mehr sehr brauchbar ist. Die alten Kuhfladen lassen darauf schliessen dass die Alp dieses Jahr sicher noch nicht bestossen wurde. Am Schatten etwas abseits der Hütte machen wir einen Znünihalt (wohl eher einen Zäni- oder Halbielfi-Halt). Danach suchen wir den Einstieg in den Weiterweg, der sowohl auf Karte wie GPS vorhanden ist. Kurz darauf verschwindet Georges irgendwo im Wald, etwa 200 hm tiefer als der Weg auf der Karte angegeben ist. Da unser Rufen nichts nützt teilen wir uns auf. Georges hat weder eine Karte, noch ein GPS und auf dem Handy ist er auch nicht erreichbar. Toni sucht Georges, er ist sicher heute noch heiser vom vielen Rufen, Ernst sucht den Weg und halte als Kontaktperson die Stellung. Wir verlieren sehr viel Zeit mit der Suche, auch der Weg ist nicht wirklich auffindbar. Ich denke er ist seit der letzten Kartenaktualisierung, wie vielerorts im Veltlin, zugewachsen. Am frühen Nachmittag realisieren wir dass wir mit der Suche zu viel Zeit verloren haben und lassen Schiazzera fallen. Statt dessen kehren wir ein Stück weit um und gehen zum Roasco Occidentale hinunter, dem Fluss der durch das langgezogene Val Grosina Occidentale fliesst. Georges hatte sich in der Zwischenzeit per SMS gemeldet dass er bei der nächsten Alp weitergewandert ist. Wir andern 3 machen bei Ortisei Autostopp und lassen uns (danke dem Fahrer!) nach Grosio fahren. Ein Bier, eine Dusche und ein wunderbares Abendessen im Hotel Sassella beschliessen den Tag. Ein Dank geht an Ernst und Toni für ihre Flexibilität auf dieser Tour.
12.7km, 900m auf, 1240m ab, 8Std. mit Pausen
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1L5y3ha