04.10.09 Nädligergratweg und Moor 2342 m (summit) |
Unterwegs im Reich der Steinböcke
Ein Oktobertag im Jahr 2009 wie aus dem Bilderbuch. Strahlend blauer Himmel über dem Alpstein und wenn auch ein recht frischer Südwestwind um die Ohren pfiff, einmalige Bedingungen für einen Ausflug in die Berge.
Ausgangspunkt der Tour war Wildhaus (1090 m) beim großen Parkplatz hinter der Kirche. Über das Flürentobel gewinnt man rasch an Höhe und kommt zur Ebene der Alp Tesel (1433 m) . Hier zweigt der Felsenweg Richtung Zwinglipasshütte ab. In Kehren wird eine Felsstufe überwunden. In den letzten Serpentinen vor der Chreialp zeigt sich die Toblerone aus Fels namens Girenspitz (2232 m) ,auch Matterhorn des Alpsteins genannt,
ein formschöner Felsgipfel , der dem Moor (2342 m) südöstlich vorgelagert ist.
Über die Chreialp (1817 m) geht es dann weiter und nach ein paar weiteren Serpentinen hat man nach 2 Stunden die Zwinglipasshütte (1999 m) erreicht.
Nächstes Etappenziel war der Altmannsattel. Man folgt dem weiss-rot-weiss markierten Weg durch die Karstlandschaft unterhalb des Altmanns . Auf einem Schotterfeld unterhalb der Altmannsüdwand befand sich in einiger Distanz ein großes Steinbockrudel. In der Gegend zwischen dem Altmann und dem Jöchlisattel trifft man mit ziemlicher Sicherheit fast immer Steinböcke an. Leider waren sie diesem Mal ziemlich weit weg.
Nach ca. 3 Std. am Altmannsattel (2334 m) angekommen , wo auch der Steig vom Berggasthaus Rotsteinpass herauf kommt , sieht man dann auch den Säntis (2502 m) .
Weder der Säntis noch der Altmann waren jedoch das Ziel. Wahrscheinlich hätte man an diesem Sonntag auch wieder Platzkarten für die Gipfel gebraucht und der starke Südwestwind hätte den Gipfelaufenthalt sicher auch etwas ungemütlich werden lassen.
Stattdessen ging es über den Nädliger-Gratweg weiter. Der weiss-blau-weiss markierte Pfad
ist im Gratbereich aber nicht ausgesetzt. In den Karren und Schrofen,in die man südlich des Nädliger (2321 m) hinabsteigen muss, ist es aber auch kein normales Gehgelände. Mit Trittsicherheit kommt man aber ohne Probleme darüber hinweg. Danach erfolgt der Schlussaufstieg und man steht am Jöchlisattel (2290 m) . 3 Std. 40 Min. werden bis dorthin benötigt. Die Aussicht dort oben ist imposant. Sie reicht bis zur Bernina und den Urner und Berner Hochalpen.
Bei der Brotzeit richtete sich der Blick auf den Moor (2342 m) , der aus mehreren Gipfelkuppen besteht, von denen die mittlere die höchste ist. Auf die nördliche Kuppe aufgestiegen sieht man dann, dass der Hauptgipfel (2342 m) nicht im Spaziergang zu bewältigen ist.
Wie im Führer beschrieben, kann man ihn aber doch über die Gratkante erklettern, wenn es dabei auch ziemlich luftig zu und her geht. Einen Fehltritt darf man sich dabei nicht erlauben.
Im letztes Jahr gestifteten Gipfelbuch hatte es noch jede Menge Platz. Der Tiefblick zum Girenspitz und der Zwinglipasshütte war imposant. Nach einer Fotopause ging es dann auch gleich wieder abwärts, dies war das schwierigste Unterfangen an diesem Tag. Sicher ist jeder froh, wenn er den heiklen Abstieg heil hinter sich gebracht hat.
Über Karren und Geröll geht es dann über den weiss-blau-weiss markierten Bergweg Richtung Wildhuser Schafboden (1678 m).
An der Schafbergwand vorbei, wo sich Kletterer in der Wand versuchten, und durch das Flürentobel kommt man nach Wildhaus zurück.
Route: Wildhaus – Flürentobel – Alp Tesel – Chreialp – Zwinglipasshütte – Altmannsattel – Nädliger – Jöchlisattel – Moor – Jöchlisattel – Wildhuser Schafboden – Flürentobel - Wildhaus
Bei der Tour sind ca. 1400 Höhenmeter bei einer Gehzeit von ca. 6 Std. zu bewältigen. Der Nädliger-Gratweg vom Altmannsattel bis zum Wildhuser Schafboden hat den Schwierigkeitgrad T4, der fakultative Aufstieg auf den Moor T5 mit Klettern im I. Grad, der Rest entspricht T3.
Karte: Kümmerly & Frey, Säntis und Alpstein; sowie SAC-Führer Säntis-Churfirsten
im Oktober 2009
Peter alias summit