17.06.15 Historischer Höhenweg Eschnerberg FL |
Historischer Höhenweg Eschnerberg FL
Route: Bendern, Post – Kirchhügel - Schloss Bendern - auf dem Historischen Höhenweg durch den Malanserwald – Lutzengüetle – Mittlerer Schellenberg - Ruine Oberer Schellenberg –kleiner Abstecher zum Findling auf dem Gantenstein - Hinter Schellenberg –Ruggell, Rathaus
Lt. swisstopo: Distanz 14 km Höhenmeter je 450 m rauf und runter Höchster Punkt: 692 m
Der sehr empfehlenswerte historische Höhenweg von Bendern nach Hinterschellenberg führt an der Wiege des Landes Liechtenstein und „der Burgruine oberer Schellenberg“ vorbei. Zahlreiche Informationstafeln beschreiben die archäologischen Fundstellen und vermitteln Wissenswertes über historische Ereignisse, geschichtsträchtige Orte und Gebäude, Aussichtspunkte, Flurnamen, Sagen und die Natur am Eschnerberg.
Heute starteten wir zu Dritt um 10.30h bei der Postautohaltestelle Bendern, Post und beendeten unsere vergnügliche Wanderung um 16.10h bei der Postautohaltestelle Ruggell,Rathaus. Wir folgten grösstenteils den braunen Hinweisschildern „Historischer Höhenweg“.
Vorbei an der Lourdgrotte ging es anfangs noch auf Asphaltsträsschen stetig leicht aufwärts zum Kirchhügel und zum Schloss Bendern auf Schönbühl. Auffallend am Weg waren die vielen grosszügigen Liegenschaften mit schönen Gärten – galt doch das Fürstentum Lichtenstein lange als Steuerparadies. Oberhalb Schönbühl begann der eigentliche, auf der ganzen Strecke gut gepflegte Wanderweg durch blühende Wiesen und schattige Wälder.
Kurz vor dem Mittleren Schellenberg müssen wir mal kurz von der geplanten Route abgekommen sein.
Dieser Abstecher lohnte sich jedoch in jeder Hinsicht. Mitten im Dorf Schellenberg standen wir vor einem grossen Klosterkomplex. Auf dem Areal lud ein lauschiger Spielplatz mit Sitzgelegenheiten unter Bäumen zur Mittagsrast und zum Relaxen ein. Das Tor stand offen - was wollten wir noch mehr. Ein Schmunzeln konnten wir uns nicht ganz verkneifen, als wir bemerkten, wo wir gelandet sind: Im Herz des Erzbistums Lichtenstein. Der Klosterkomplex dient einerseits „Erzbischof Wolfgang Haas als Residenz“ und beherbergt zudem seit 1858 die Klosterfrauengemeinschaft „Schwestern vom Heiligen Blut“. Ohne Paparazzi zu spielen schauten wir uns noch ein wenig im Klostergarten und in der kleinen Kapelle um und zogen dann weiter.
Nur ein paar Schritte weiter vorne gab es ein zweites Staunen. Zwischen Schulhaus und Gemeindehaus befindet sich ein mit Kunst ausgestalteter überdachter Dorfplatz vor der sehr speziellen katholischen Kirche mit dem Rundturm. Durchs schöne Tor tritt man ins Innere der Kirche. Moderne, bunte Kirchenfenster verleihen dem ansonsten schlichten Raum eine einladende farbige Wärme. Der damals erst 29 jährige Architekt Eduard Ladner, aus Adliswil ZH, scheint seinen Auftrag gut gelöst zu haben. Die heute unter Denkmalschutz stehende Kirche wurde am 22.September 1963 eingeweiht. Liest man in einem Bericht der ETH nach - „Es handelt sich um die Pfarrkirche für eine mehrheitlich bäuerliche Bevölkerung. Die ländlichen Verhältnisse und die Möglichkeiten der kaum 500 Seelen zählenden Pfarrgemeinde riefen nach einer unprätentiösen Formgebung, nach einer einfachen Dorfkirche. Das Hauptanliegen wurde in der Disposition und Ausgestaltung des Kirchenraumes gesehen“ – ist Staunen über das schöne Werk heute nach gut 50 Jahren wohl immer noch angebracht.
Das dritte Highlight in Schellenberg ist ganz anderer Natur. Das Biedermann-Haus in Schellenberg ist das älteste Haus Liechtensteins und als bäuerliches Wohnmuseum eingerichtet. Leider ist es nur an Wochenenden geöffnet.
Nach der aufschlussreichen Dorfgeschichte von Schellenberg zog es uns wieder in die herrliche Natur hinaus. Wir genossen die Aussicht vom Rand des hohen Felsens auf Feldkirch hinunter und auf der andern Seite hinüber zum Hohen Kasten, dem Alpstein und dem Alvier. Zwei kleine Abstecher führten uns zum Findling auf dem Gantenstein und zur „Ruine Oberer Schellenberg“. Zu unserer Freude entdeckten wir im Wald sogar blühenden Türkenbund.
Nun wurde es langsam Zeit unsere abwechslungsreiche Wanderung mit dem Abstieg durch den Wald nach Ruggell hinunter zu beenden.
Vielen Dank meinen zwei an Natur und Kultur interessierten Begleiterinnen Emma-Rita und Theres für den schönen gemeinsamen Tag heute Sylvia