11.06.15
- 13.06.15
Lungo il confine
(velopeter)
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Mein Plan: 4 Tage der schweizerisch/italienischen Grenze entlang wandern. Für die erste Etappe hatte ich mir 2 Varianten zurecht gelegt. Die eine von Monte Brè über den Monte Boglia zur Alpe Bolla und die Zweite von Albogasio zur Alpe Boglia und Alpe Bolla. Im ICN nach Lugano entschied ich mich den Zufall, respektive den am Bahnhof zuerst erscheinenden Bus entscheiden zu lassen. Der 461 stand schon da und so bin ich zum Monte Brè gefahren. Ein Espresso und ein Wasser zum Start und dann geht es zuerst über ein paar Treppen hinauf zur Kirche bevor der etwa 20-minütige Abstieg nach Brè paese folgt. Das Dorf ist schnell durchquert und dann folgt der lange Aufsteig hinauf zum Monte Boglia. Die Luft ist extrem feucht und es ist warm, so bin ich froh dass ich bald in den Buchenwald komme und Schatten habe. In einem weiten bogen geht es zuerst nach Carbonera und zum Sasso Rosso und dann in einem Zickzack zur Grenze. Der Schlussaufstieg zum Monte Boglia (1516m) ist genau auf dem Grat und der Grenze und wenn es nicht so feucht und dunstig wäre hätte man hier oben eine ganz tolle Aussicht. Zickzack geht es auch lange Zeit hinunter, erst vor Pian di Scagn ist noch ein gerades Wegstück. Von hier sind es noch 5 Minuten bis zur Alpe Bolla wo ich übernachte. Donner liegt schon lange in der Luft und auf den letzten 100 Metern überrascht mich ein Platzregen. Bald scheint aber wieder die Sonne und ich gönne mir auf der Terrasse ein Bier. Später gibt es Salat, Polenta mit Brasato und zum Dessert etwas Alpkäse. Ich fühle mich gut aufgehoben in der einfachen Bleibe.
Am Morgen ist die Luft immer noch sehr feucht aber es scheint die Sonne und nach einem einfachen Frühstück gehe ich zurück nach Pian di Scagn. Von da wandere ich praktisch auf der Grenze zur Bocchetta di Brumea und bin auch schon bald an Denti della Vecchia und am Hauptfelsen Sasso Grande (1491m). Noch ein paar Meter zum Passo Streccione und ich mache eine kurze Pause. Der Himmel ist mittlerweile bedeckt und in der Ferne höre ich erstes Donnergrollen. Kurz nach dem Passo geht der Pfad 10 Minuten etwas ausgestzt durch die Denti della Vecchia. Wo diese zu Ende sind wechsle ich auf die italienische Seite und folge der Cresta degli Sassi Palazzi und bin dann etwas später am Passo Pairolo. Ich gehe nicht hinunter zur gleichnamigen Capanna sondern auf einem schmalen Pfad zum da wieder aufsteigenden Wanderweg und weiter zu einer Wegkreuzung. Ein markierte und signalisierter, aber auf der Karte nicht verzeichneter Bergweg führt steil hinauf zur Cima dell' Oress. Im aufstieg fängt es an leicht zu regnen und auch der Donner ist wesentlich näher gekommen. Beim Wegweiser der hinauf zur Cima di Fjorina zeigt (die Cima ist mein eigentliches Ziel) entscheide ich mich abzusteigen da Regen und Donner mittlerweile heftig geworden sind. Auf einem steinigen Pfad erreiche ich den unteren Bergweg und beeile mich dann sehr um nach San Lucio zu kommen wo ich in der Capanna reserviert habe. Nachdem ich mich umgezogen habe gibt es einen Teller Pasta der mir das verpasste Picknick ersetzt. Später helfe ich auf der Terasse ein paar Sachen einzurichten, ist morgen doch ein grosses Ereignis hier oben. Im Lauf des Nachmittags treffen 10 weitere Leute ein die alle mit dem morgigen Lauf zu tun haben. Es wird gemeinsam gegessen und später kann ich mich italienisch, englisch und deutsch unterhalten, ein sehr gemütlicher Abend.
12.6km, 1040m auf, 635m ab, 5:25Std. lt. Swissmap
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1FUbVlu
Heute ist also der grosse Tag auf San Lucio. Bei schönem Wetter werden 500 Läufer und 500 Gäste erwartet (http://www.scenictrail.ch/), es ist aber nicht schön und der Wetterbericht verheisst nichts Gutes. Eigentlich hätte mich die heutige Etappe 7:30 Stunden über den Grat geführt mit Ziel San Jorio. Da die Prognosen aber weiteren Regen und Gewitter prophezeien entschliesse ich mich mein Vorhaben abzubrechen und nach Bogno hinunter zu gehen. Auf diesem Weg brauche ich auch 3 Mal den Regenschirm. Ich lasse mir aber etwas Zeit zum fotografieren, fährt doch das Postauto nur alle 2 Stunden. Im Abstieg begegnen mir etliche Hochlandrinder, zwei davon sind mit GPS ausgerüstet. In Bogno habe ich noch Zeit für Espresso und Gipfeli bevor ich auf vielen Kurven ins Tal fahre. Die verpassten Etappen werde ich sicher nachholen.
3.9km, 60m auf, 640m ab, 1:20 Std. lt. SwissMap
Weitere Fotos auf: http://1drv.ms/1JNZEW0
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